Test: FAST RMX (Switch)


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Springt in eure Gleiter, wir flitzen um die Wette! Schnallt euch an, denn Fast RMX zündet auf der Nintendo Switch den Turbo. Wir haben den Future Racer für euch einem Test unterzogen und berichten euch von diesem Geschwindigkeitsrausch.

Die Münchner Entwickler von Shin'en Multimedia bringen seit Jahren hochwertige Indie-Entwicklungen auf die einzelnen Nintendo-Systeme. Die Future Racer-Serie FAST fand dabei auf der Wii ihren Ursprung und erhielt auch auf der Wii U einen Ableger. Dieser kommt nun in einer überarbeiteten Fassung und mit neuen Inhalten auf die Switch und präsentiert sich als der erste Future Racer, der zudem exklusiv für Nintendos neues Flaggschiff erhältlich ist. Im Nintendo eShop bekommt ihr den Titel für 19,99 € zum Download. 

Inspirationen vom Vater aller Future Racer

Das Grundprinzip von Fast RMX erinnert dabei frappierend an den Genre-Gründer F-Zero, von dem Nintendo-Fans bereits seit Jahren leider keinen neuen Ableger gesehen haben. In Fast RMX rast ihr ebenfalls über futuristische Kurse, könnt mit Turbos noch einmal zusätzlich Gas geben und kommt vollkommen ohne Waffen aus, seid also auf eure fahrerischen Skills angewiesen. Typisch für die FAST-Titel ist dabei die Wahl der richtigen Phase, blau oder gelb. Denn die Beschleunigungsstreifen auf dem Boden (oder die farbigen Portale auf der Strecke) haben diese beiden Farben. Braust ihr in der farblich passenden Phase mit eurem Gleiter darüber, bekommt ihr einen ordentlichen Boost verpasst. Stimmt die Farbe dagegen nicht, bremst das euer Vehikel erheblich aus. Ihr müsst also schnell genug reagieren, um in der richtigen Phase zu sein, während ihr im Geschwindigkeitsrausch über die Kurse donnert. 



Gute Streckenkenntnis ist somit in jedem Fall eine Voraussetzung für den Sieg, denn selbst in den einfachsten von drei Geschwindigkeitsklassen kennen eure Gegner kein Erbarmen. Die KI ist dabei jedoch vor allem in der ersten Klasse stets fair, denn nicht immer gewinnt der aktuell vorne platzierte KI-Fahrer auch jedes Rennen, was für zusätzlichen Realismus sorgt. Später wirkt sich die Rubberband-KI etwas stärker aus. Immerhin genügt euch ein dritter Platz im Rennen, um in den einzelnen Cups nach drei absolvierten neue Cups und Fahrzeug freizuschalten. Ihr habt somit recht schnell Zugriff auf die insgesamt 30 Strecken, von denen einige aus dem Wii U-Original stammen, einige komplett neu sind. Die Boliden selbst unterscheiden sich in Sachen Beschleunigung, Turbo und Höchstgeschwindigkeit. Hinzu kommt deren unterschiedliches Gewicht, was die Lage auf der Strecke und die Empfindlichkeit der Steuerung vor allem in den Kurven beeinflusst. Zudem können mit einem Turbo gerammte Gegner aus der Bahn geworfen werden, wenn ihr mit einem schweren Fahrzeug unterwegs seid. Dazu sammelt ihr über die Strecke verteilte Energiekugeln, die eure Turbo-Anzeige füllen.

Sei ein Held!

Wer die Herausforderung sucht, findet diese im Hero-Modus. Hier könnt ihr ähnlich wie in F-Zero euer Gefährt in Flammen aufgehen sehen, wenn euch die Energie nach zu vielen Kollisionen mit der Bande oder den anderen Fahrzeugen auf der Strecke ausgeht. Um das zu vermeiden, sammelt ihr Energiebälle und fahrt in der richtigen Phase über die Turbo-Streifen, denn im Hero-Modus ist eure Turboanzeige gleichzeitig eure Schildenergie. Ihr müsst also abwägen, ob ihr lieber noch einen Turbo zündet und dafür euer Schild reduziert, oder ob ihr lieber keinen Boost auslöst und dafür die nächste Kollision noch übersteht. Nach einem Crash ist die Fahrt nämlich beendet und ihr müsst von vorne starten. Im Vergleich zum Original Fast Racing Neo fehlen leider die Zeitrennen, so dass ihr keine Möglichkeit habt, einzelne Strecken anzuwählen und diese zu trainieren. Das ist wirklich schade und wird seitens der Entwickler damit erklärt, dass dies einfach nicht mehr rechtzeitig zum Launch fertiggestellt werden konnte. Diese Möglichkeit soll im ersten Update des Spiels später noch nachgereicht werden, dann dürft ihr locker noch einmal einen halben Punkt auf der Wertung drauf rechnen, zum jetzigen Zeitpunkt stößt dies jedoch leider etwas negativ auf.



Dafür dürft ihr nicht nur alleine, sondern auch mit Freunden zusammen die Strecken unsicher machen. Dank Splitscreen rasen bis zu vier Piloten vor Ort an einer Konsole oder ihr verbindet lokal acht Konsolen miteinander. Online können ebenfalls acht Spieler gegeneinander antreten. Ihr werdet hier allerdings ohne die Wahl einer Klasse direkt in ein Spiel geworfen und entscheidet euch nur für einen Gleiter und dürft bei der Streckenwahl mit abstimmen. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht, sodass selbst Turniere oder einzelne Rennen mit Spielern aus eurer Freundesliste nicht machbar sind. Auch dies ist ein Punkt, der in der heutigen Zeit nicht hätte sein müssen. Man darf ebenfalls auf ein Update hoffen, denn zumindest die Funktion mit Freunden online zu spielen soll seitens Shin'en ebenfalls noch nachgereicht werden. 

Technisch war es bei den Münchner schon immer so, dass sie aus den Nintendo-Konsolen oftmals mehr heraus geholt haben als größere Studios. Das demonstriert Fast RMX ebenfalls wieder, denn mit seinen konstanten 60 Bildern pro Sekunde und hochauflösenden 1080p ist das Spiel eine knackig scharfe Angelegenheit. Die mit tollen Effekten wie umher wirbelnden Steinen oder riesigen Asteroidsplittern aufwartenden Kurse versetzen euch in einen wahren Geschwindigkeitsrausch. Selten wurde das Geschwindigkeitsgefühl besser umgesetzt als hier. Licht-, Wind- und Wettereffekte runden den optischen Eindruck stimmungsvoll ab. Musikalisch untermalt werden eure rasanten Rennen dabei von treibenden Technobeats, die eher etwas an die Konkurrenz aus dem Hause wipEout erinnert. Die Steuerung geht mit den am Grip gedockten Joycons oder dem Pro Controller optimal von der Hand. Im Handheld-Modus wirken mit der Zeit die Finger leicht verkrampft, weil ihr auf den stetigen Phasenwechsel eingestellt sein müsst. Auch mit den einzelnen Joycons lässt sich zwar spielen, eine dauerhaft gute Lösung ist das aber nur bedingt. 



Fazit

Wer Bock auf einen fordernden Future Racer hat, macht mit Fast RMX nichts verkehrt. Mit 30 Strecken wird euch ordentlich Umfang geboten, wobei die kurzen Wettbewerbe auch für die eine oder andere schnelle Runde zwischendurch immer gut sind. Technisch wurde das Spiel sauber umgesetzt und kommt ohne Schnitzer aus. Lediglich das fehlende Zeitrennen und die eingeschränkten Wahlmöglichkeiten bei Online-Rennen trüben den Gesamteindruck etwas. Trotzdem ist Fast RMX ein fantastischer Titel geworden, der schnelle Reaktionen und gute Streckenkenntnis verlangt, euch dafür aber mit einem sagenhaften Geschwindigkeitsgefühl, abwechslungsreichen Strecken und pumpenden Technobeats belohnt. Schlagt zu, denn wir haben es hier mit einem der Highlights im Launch Line-Up der Switch zu tun. 

Bewertung

8.5
Gesamt
8.5
Mehrspieler

Sehr gut


Kurzfazit

„Technisch sauber polierter Geschwindigkeitsrausch für die zu 8 Spieler“

Markus Schnittka

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