Test: The Legend of Zelda: Tri Force Heroes (3DS)

Im Titel des Spiels wird es schon verraten: In Tri Force Heroes seid ihr nicht alleine, sondern drei Helden! Geht mit zwei Mitspielern oder mit Hilfe zweier Doppelgänger auf Reisen ins Lumpenland.

Ihr startet im Reich Textilia, wo ihr sogleich erfahrt, dass König Lockfried nach tapferen Jünglingen mit spitzen Ohren sucht. Prinzessin Rüschlinde trägt normalerweise schöne Kleider, aber eines Tages erhielt sie ein mysteriöses Geschenk, öffnete es und wurde dadurch von der bösen Hexe des Lumpenlandes verflucht. In ein hässliches Strumpfgewand gehüllt, versteckt sie sich fortan in den Gemäuern des Schlosses von Textilia. Um diese Situation aufzulösen, sollt ihr euch auf den Weg zur bösen Hexe machen.

Tri Force Heroes - König und Prinzessin

Ihr begebt euch also zum Schloss und je nachdem, welchen der beiden Haupträume ihr betretet, spielt ihr alleine mit zwei Doppelgängern oder lokal bzw. online mit zwei menschlichen Mitspielern. Das Prinzip ist jedoch stets gleich: Stellt euch zu dritt auf das Tri Force, um den Level eines Gebiets auszuwählen. Ihr könnt unter insgesamt acht Gebieten wie Wälder, Vulkan, Schneeland oder später auch Ruinen und Himmel wählen. In einem Gebiet gibt es dann jeweils vier Level, die wiederum jeweils in vier Abschnitte gegliedert sind. Somit sind es insgesamt 128 Abschnitte, die ihr bewältigen müsst. Zusätzlich gibt es noch im letzten Abschnitt der Levels stärkere Gegner und Bosse, insbesondere natürlich im letzten Abschnitt eines Gebietes.

Item und Totem!

Zu Beginn eines Levels, also im ersten der vier Abschnitte, bekommt ihr für jeden der drei Helden ein Item, die ihr auch in den folgenden drei Abschnitten noch für das Lösen von Rätseln brauchen werdet. Wunderbar ist es, dass aus der Serie bereits bekannte Items, wie der Bumerang, noch einmal eine neue Verwendung finden. Mit dem Bumerang lassen sich nämlich eure Mitspieler oder Doppelgänger zu euch holen. So könnt ihr nach Möglichkeit Abgründe überwinden, denn es müssen sich am Ende jedes Abschnittes alle drei Helden auf dem Tri Force befinden, um zum nächsten Abschnitt zu gelangen. Die Armos, bekannte Gegner aus der Serie, dürft ihr in wenigen Abschnitten sogar reiten, damit ihr Lava überqueren könnt. Und nett sind auch die Feuerbälle der Feuerhandschuhe: könnt ihr euch den Soundeffekt beim Erscheinen eines Feuerballs vorstellen, wenn ihr dabei an Nintendos berühmtes Klempner-Duo denkt? ;-)

Tri Force Heroes - Totem Action

Neue Rätsel haben wir auch der Totem-Mechanik im Spiel zu verdanken. Nehmt eure Mitspieler huckepack und bildet ein Totem aus zwei oder drei Links. Eure Mitspieler könnt ihr dann auch über Abgründe werfen und beachtet am besten auch immer, dass nur ein Spieler an einer gewissen Position im Totem mit einem bestimmten Item zum Weiterkommen verhelfen kann. Mit dem Hammer lassen sich größere Holzpfähle nur überwinden, wenn sich der Spieler, der sich den Hammer geschnappt hat, über einem anderen Spieler befindet.

Sollten euch übrigens die 128 Abschnitte nicht genug sein, könnt ihr sie erneut im Rahmen von Spezialmissionen erleben. In Spezialmissionen müsst ihr ein Level beispielsweise mit wenig Herzen noch einmal durchspielen. Nach Besiegen eines Gebiets-Bosses schaltet ihr sie frei, es sind pro Level nochmal drei Spezialmissionen, was den Umfang mindestens vervierfacht. Und sollte euch das auch noch nicht reichen, gibt es einen Arenamodus, in dem sich die Links untereinander bekämpfen. Doppelgänger gibt es bei diesem Modus logischerweise nicht.

Materialien, Mode und mehr!

Doch halt! Auch in Textilia, abseits des Lumpenlandes, gibt es einiges zu tun. Ihr könnt nicht nur eine Schatztruhe pro Tag öffnen oder eure Fotos von Spielmomenten betrachten und im Miiverse veröffentlichen, sondern was euch bis zu dieser Stelle im Text noch vorenthalten wurde ist die Tatsache, dass ihr am Ende jedes Levels ein Material erhaltet. Mit diesen sammelbaren Materialien könnt ihr in Textilia bei Madame Couture vorbeischauen und in Kombination mit euren Rubinen neue Gewänder anfertigen lassen. Mit von der Partie sind u.a. Gewänder, die sich Gornonen, die Ice Climbers oder Tingle zum Vorbild nehmen. Jedes Gewand verschafft euch einen anderen Vorteil, damit ihr z.B. über Eis oder durch Lava laufen könnt oder weniger Schaden nehmt. Das Gewand, das euer Link tragen soll, wählt ihr euch vor den Levels jeweils selbst aus. Merkwürdig ist es nur, dass ihr keine Gewänder für eure Doppelgänger wählen könnt, die tragen standardmäßig immer das Heldengewand. Und auch die erzwungene Item-Wahl im ersten Abschnitt jedes Levels wirft auf Dauer Fragen auf. Besser wäre es, aus allen Items zu jeder Zeit auswählen zu können und etwas mehr Items hätten auch nicht geschadet.

Tri Force Heroes - Goronen Gewand

Aber zurück zur Mode... dass sich das Thema wie ein roter Faden durchs Spiel zieht, merkt ihr spätestens an den Namen Textilia und Lumpenland oder auch den Charakteren und ihrem Auftreten. Madame Couture, Lockfried, Rüschlinde oder sogar die böse Hexe selbst mit dem Namen Lady Maude. Hier hat das Lokalisierungs-Team des Spiels wieder gute Arbeit geleistet. Schmunzeln müsst ihr bestimmt auch bei Easter Eggs wie 2D-Link aus The Legend of Zelda: A Link Between Worlds, den ihr an einer Wand im sechsten Gebiet und auch anderswo entdecken könnt. Oder aber wenn ihr den Text, der angezeigt wird, wenn eure Doppelgänger erweckt werden, einmal rückwärts lest.

Fazit

Spielt ihr Tri Force Heroes nur alleine, dann bedenkt, dass die Motivation für Einzelspieler nach einmaligem Durchspielen im Keller ist. Die Spezialmissionen mit den Doppelgängern zu spielen, macht ihr dann doch besser mit menschlichen Mitspielern. Auch einige Passagen im Einzelspieler sind schwer zu meistern, wenn ständig zwischen den drei Helden gewechselt werden muss. Immerhin könnt ihr, während ihr im entsprechenden Raum auf eure Mitspieler wartet, ein Minispiel starten, wo ihr einen Ball hochhaltet und dabei bekannte Musikstücke aus der Serie zu hören bekommt. Der Mehrspieler-Modus ist übrigens noch einmal eine Stufe besser. Hier teilen sich alle drei Spieler die Anzahl der Herzen und ihr könnt Gegner auch absichtlich in den Abgrund werfen. Der Grat zwischen kooperativem und kompetitivem Gameplay ist eben immer noch schmal, fördert aber den Spielspaß und die Abwechslung. Die eingeschränkte Online-Kommunikation mit Mitspielern in Form von wenigen auswählbaren Sprechblasen ist allerdings kein Kompromiss eines vollumfänglichen Sprach- oder Textchats. Dass aber auch in diesem Spiel besonders die Grafik in 3D wieder wunderbar wirkt, muss einfach nochmal extra erwähnt werden. Glücklicherweise bringt also Tri Force Heroes im Gesamtpaket wieder alles mit, was von einem ordentlichen Zelda zu erwarten ist.

Tri Force Heroes - Held und Doppelgänger