Test: Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant (3DS)


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Mit Professor Layton und das Vermächtnis der Aslant bricht der berühmte Archäologe und Rätselexperte zu seinem letzten Abenteuer auf - dieses Mal geht es rund um die Welt. Ob dabei erste Ermüdungserscheinungen auftreten oder ob die gewohnte Qualität erreicht wird, verrät unser Test.

Einmal rund um die Welt

Der Titel des mittlerweile sechsten Layton-Spiels - das chronologisch gesehen, allerdings den dritten Teil darstellt - deutet bereits darauf hin, dass in Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant die bereits in den beiden direkten Vorgängern erwähnte Zivilisation der Aslanti eine tragende Rolle spielt. Doch allzu viel zur spannenden und gerade gegen Ende mit der ein oder anderen, kleinen Überraschung aufwartenden Geschichte soll hier gar nicht verraten werden. Nur so viel: Wie so oft erhält Professor Layton einen Brief, in diesem Fall von dem Archäologie Professor Desmond Locklair. Dieser hat eine noch lebende Mumie gefunden und bitte Hershel Layton um Hilfe. Also brechen der Rätsel-Experte, sein Lehrling Luke Triton und seine Assistentin Emmy Altava auf, um Laytons Kollegen bei der Lüftung dieses Geheimnisses zu helfen.

Die Erzählweise erinnert dabei klar an die anderen Teile der Reihe, wirkliche Innovation ist hier also nicht zu erwarten. Allerdings hat das gewohnte Rezept bereits fünf Mal gut funktioniert und das geling den Entwicklern auch beim sechsten Spiel. Zum Teil liegt dies natürlich auch an den bekannten und neuen Charakteren, die für die übliche Stimmung der Reihe sorgen. Besonders die schönen, wenn auch nicht allzu oft eingesetzten, animierten Zwischensequenzen sind wieder einmal wunderschön und könnten glatt einem Film entsprungen sein. Hier braucht sich Professor Layton und das Vermächtnis der Aslant also nicht zu verstecken, aber wie sieht es mit dem eigentlichen Spielablauf aus?

Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant (3DS)

Puzzle, noch mehr Puzzle und ein bisschen Adventure

Wer schon einmal einen Ableger der Layton-Reihe gespielt hat, dürfte sich auch im letzten Teil sofort zurecht finden. Wie schon in Professor Layton und die Maske der Wunder untersucht ihr mit Hilfe einer Lupe, die ihr über den Touchscreen bewegt, auf dem oberen Bildschirm die Umgebungen. Das funktioniert ähnlich gut bzw. schlecht wie im fünften Teil. Allgemein ist es aber wie schon im vergangenen Jahr dadurch leichter versteckte Rätsel, Kuriositäten und Hinweismünzen zu finden. Auch sonst hat sich am Spielablauf nichts geändert. Immer wieder seht ihr euch in einer neuen Umgebung um, redet mit den verschiedensten Personen und löst die mal besser, mal schlechter eingebundenen Rätsel. Hier zeigt sich dann auch wieder das übliche Logikproblem: Eigentlich alles lässt sich mit einem Rätsel lösen. Jemand vertraut euch nicht? Keine Sorge, sobald ihr das Rätsel der Person gelöst habt, verrät diese euch alles. Sogar eure Gegenspieler präsentieren euch Knobelaufgaben, wenn sie euch aufhalten wollen - und das obwohl sie über Pistolen und Gewehre verfügen. Aber diese Art der Logik gehört zur Reihe und macht es deswegen eigentlich schon wieder sympathisch. Immerhin sind sich die Entwickler hier treu geblieben. Außerdem finden sich auch immer wieder Rätsel die wesentlich besser passen und sogar durch die Art ihrer Einbindung Sinn ergeben.

Dass ihr immer wieder Rätsel lösen müsst um in der Geschichte weiter voran zu kommen, ist auch bereits seit dem ersten Teil der Reihe bekannt. Ab und an kann das dann auch störend wirken, besonders weil der Schwierigkeitsgrad der zwingend zu lösenden Rätsel etwas schwankend ist und die vier Tipps, die ihr euch mit den Hinweismünzen kaufen könnt, nicht immer eindeutig sind. Allerdings hatte ich persönlich kaum Probleme mit einem Rätsel und habe fast alle ohne einen Tipp irgendwann lösen können. Layton-Veteranen dürfte es nicht anders gehen. Neulinge sollten vorher sowieso zumindest die Teile vier und fünf spielen. Erforderlich ist das aber nicht. Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant funktioniert, wie eigentlich alle bisherigen Teile auch vollkommen eigenständig. Es gibt zwar gelegentlich kleinere Verweise auf die Vorgänger (und auch den Anime), aber diese sind selbst erklärend und machen höchstens Neugierig, was es genau damit auf sich hat. Allgemein beantwortet der sechste Teil viele Fragen, die im Laufe der Zeit aufgekommen sind. Aber das war auch notwendig, schließlich ist es das letzte Abenteuer mit Professor Hershel Layton.

Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant (3DS)

Neben den Rätseln stellt euch das Spiel immer wieder auch vor kleinere Aufgaben, die direkt in der Spielwelt absolviert werden. Diese erinnern dann an klassische Adventure oder gestalten sich als simple Multiple-Choice-Fragerunde wie sie schon in einigen der Vorgängern vorkam. Wirklich schwierig ist nichts davon da euch die Lösungen entweder direkt vor Augen geführt werden oder aber nichts passiert, wenn ihr etwas falsches Antwortet. Aber zumindest ein klein wenig Abwechslung bringen diese Abschnitte mit sich, auch wenn es schön gewesen wäre, wenn die Entwickler hierbei ein wenig auf die neue Weltreise-Funktion zurückgegriffen hätten. So aber absolviert ihr alle Aufgaben an einem Standort und müsst im Laufe der Geschichte nur noch zu einigen wenigen - und dann auch nur selten - Orten zurückkehren. Insgesamt wirken die Ortschaften teilweise etwas losgelöst. Zwar haben sie alle eine klare Verbindung zum eigentlichen Spiel, erzählen dabei aber auch jeweils ihre eigene Geschichte. Das klingt nun aber negativer als es ist, da es trotz allem gut ins Gesamtbild passt und auch immer mal wieder für kleinere Abwechslungen sorgt.

Gewohnt hübsch mit gutem Klang

Auf der technischen Seite hat sich bei Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant im Vergleich zu Professor Layton und die Maske der Wunder nur wenig verändert. Die Grafik wirkt minimal besser und bleibt damit auf einem hohen Niveau. Die Figuren sind schön in 3D modelliert und die Animationen funktionieren. Gespräche werden weiterhin eher statisch dargestellt - abgesehen von den bereits erwähnten, hervorragenden Zwischensequenzen. Der 3D-Effekt kommt wieder gut zur Geltung, sogar ein klein wenig besser als noch beim Vorgänger. Das ist in erster Linie den Hintergründen zu verdanken, die nun mit mehreren Ebenen aufwarten. Dadurch entsteht sogar mit deaktivierter 3D-Funktion ein kleiner Tiefeneffekt. Zumindest hatte ich diesen Eindruck.

Auch bei Sound und Musik leistet sich der sechste Layton-Teil keine größeren Patzer. Die musikalische Untermalung ist gewohnt gut und einige bekannte Themes, die sich durch die gesamte Reihe ziehen, sind natürlich auch wieder mit dabei. Die neuen Stücke passen ebenfalls gut und untermalen die jeweilige Szene immer passend. Dazu kommen gute deutsche Sprecher, von denen nur einige wenige etwas blass daher kommen. Alles in allem wird wieder die gewohnte Qualität erreicht, womit klar ist, dass diese aber auch erneut nicht an die etwas bessere englische Vertonung herankommt.

Fazit

Ein wenig traurig ist es schon, dass mit Professor Layton und das Vermächtnis der Aslant die Abenteuer des Rätselexperten ein Ende finden. Aber wie heißt es so oft: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Und das gelingt Level 5 mit diesem Teil. Zwar ist der sechste Ableger der Reihe nicht unbedingt besser als die Vorgänger, aber das Niveau war bereits beim ersten Teil enorm hoch. Damit erlebt Hershel Layton also einen mehr als würdigen Abschluss und das ist auch gut so. Denn irgendwann wären mit Sicherheit Ermüdungserscheinungen aufgetreten, da sich die Reihe allgemein eher wenig entwickelt hat. Da Layton selbst nun (abgesehen vom Crossover Professor Layton vs. Ace Attorney) in Rente geht, können die Entwickler mit dem - meiner Meinung nach sehr wahrscheinlichem - siebten Teil einen Neuanfang machen, ohne dabei die bisherigen Spiele außer Acht zu lassen. Wie wäre es zum Beispiel mit den Abenteuern eines erwachsenen Luke Triton? Oder einem richtigen Spiel des Handy-Ablegers Layton Brothers; Mystery Room? In diesem Spin-Off übernahm Laytons Sohn Alfendi die Hauptrolle und der Spielablauf unterschied sich von der Hauptreihe. Möglichkeiten gibt es also genug, aber ich möchte hier nicht zu viel spekulieren. Erst einmal darf jeder das letzte Abenteuer von Hershel Layton genießen - es lohnt sich auf jeden Fall. Und wer die Reihe noch nicht kennt: Sofort damit anfangen! Die Professor Layton-Spiele sollte man nicht verpasst haben.

Vielen Dank an Nintendo für die Bereitstellung eines Download-Codes von Professor Layton und das Vermächtnis von Aslant.

Bewertung

9.0
Gesamt
-
Mehrspieler

Hervorragend


Kurzfazit

„Ein mehr als würdiges letztes Abenteuer für Professor Layton, wenn auch ohne wirkliche Neuerungen.“

Alexander Geisler

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