Test: Super Mario Maker (Wii U)

Mario wird 30 Jahre alt! Das will Nintendo gebührend feiern und bringt mit Super Mario Maker einen Level-Editor heraus, bei dem euch keine Grenzen gesetzt sind – wer hat davon nicht geträumt?! Wir haben das ein oder andere Level erstellt und sagen euch, ob es dem 30-jährigen Geburtstag von Mario gerecht wird.

Dieses Mal begibt sich der bemützte Klempner nicht nur in waghalsige Abenteuer, sondern legt erstmals selbst Hand an und verlegt Rohre, setzt Stein auf Stein und platziert seine Gegner, so wie es ihm lieb ist.

Mario, der Handwerker

Das Hauptaugenmerk ist, wie der Name schon sagt, der Editor und da lässt Nintendo kaum Wünsche offen. Schon mal fliegende Fische mit Kanonen auf dem Rücken, die Koopas schießen gesehen? Oder einen geflügelten Bowser? Nein? In Super Mario Maker alles kein Problem. Über das Tool-Interface gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sein eigenes Lieblings-Level zu erstellen. Rund 60 verschiedene Objekte stehen zur Wahl, die man beliebig im Editor platzieren kann. Seien es bewegliche Plattformen, riesige Kreissägen, Lianen oder Wummps, denkt euch etwas aus und es mit hoher Wahrscheinlichkeit im Spiel vertreten. Zudem lassen sich Objekte noch durch ein kurzes Schütteln leicht variieren. So werden aus grünen Koopas grüne Panzer, aus Bloopern werden Blooper-Herden, und so weiter.

Neben den ganzen Werkzeugen gibt es noch verschiedene Themen. In dieser Hinsicht war Nintendo alles andere als geizig und lässt euch in der Rolle unterschiedlichster Marios durch die Welten von Super Mario Bros. 1 & 3, Super Mario World und New Super Mario Bros. U flitzen, die sich im Gameplay alle unterscheiden, während ihr aus einer von diversen Landschaften wie Festung, Unterwasser, Untergrund, Himmel oder natürlich der ganz klassischen Oberwelt wählt . Damit sind einige der prägnantesten 2D-Mario-Szenarien abgedeckt.

Zu Beginn stehen allerdings nicht alle Werkzeuge, Level und Funktionen zur Verfügung – diese werden erst nach ein paar Tagen freigeschaltet – unabhängig davon, wie viel ihr an einem Tag spielt. Wer keine Lust auf das lästige Warten hat, kann auch einfach die Zeit auf der Wii U umstellen.

Alles neu macht der September

Nintendo hat aber nicht nur bereits vorhandene Elemente aus früheren Mario-Games integriert, sondern auch verschiedene neue Interaktionsmöglichkeiten beigefügt. So könnt ihr an verschiedenen Stellen eines Levels eine Glühbirne als „Aha!-Effekt“ einsetzen, oder das aktuelle Level in eine Disko verwandeln – all das passiert über unsichtbare Blöcke, die nur im Editor zu sehen sind. Damit lässt sich so der ein oder andere Überraschungseffekt einstreuen.

Mittlerweile sind auch die amiibo-Funktionen aus Nintendo-Spielen nicht mehr wegzudenken – also sind diese auch im Maker vertreten. Dank ihnen kann man alle Level nicht nur als Mario spielen, sondern auch mit der Wii Fit-Trainerin, Link, Zelda, Peach, Toad, den Inklingen aus Splatoon und vielen anderen Charakteren aus dem Nintendo-Universum. Insgesamt kann man aus einer Liste von 100 verfügbaren Charakteren auswählen, welche allerdings auch nicht von Anfang an dabei sind – entweder aktiviert ihr die einzelnen Charaktere mit den amiibo-Figuren oder spielt sie in der 100-Mario-Herausforderung frei. Irgendwann habt ihr sie alle! Positiv sei hier zu erwähnen, dass auch Spieler ohne amiibo in den Genuss dieses Gimmicks kommen.

Falls ihr noch weitere Eindrücke erhaschen wollt, werft doch einen Blick auf unser Video, in dem wir den Level-Editor ganz genau unter die Lupe nehmen:

Ist die Lust auf den Level-Editor vergangen oder besitzt man generell kein Interesse am Levelkreieren, könnt ihr euch noch in gewohnter Mario-Manier in zahlreichen Beispielwelten austoben. Nintendo selbst steuert 68 Level bei, die über die sogenannte „10-Mario-Herausforderung“ freigeschaltet werden. In dieser gilt es, mit insgesamt 10 Leben acht Level am Stück zu meistern. Das war's im Grunde genommen auch schon zu den Offline-Inhalten...

Level aus aller Welt

Neben dem Level-Editor wurde viel Wert auf den Online-Modus gelegt, da hier die kreativen Köpfe ihre Level hochladen und von anderen Spielern bewerten lassen können. Allerdings ist das Hochladen von eigenen Kreationen zu Beginn auf 10 Level beschränkt. Werden diese aber gut bewertet – mit Sternen versehen – wird die Zahl nach oben korrigiert.

Das Pendant zur „10-Mario-Herausforderung“ gibt es im Online-Modus mit der „100-Mario-Herausforderung“, in der man mit 100 Leben acht Kreationen der Online-Community schaffen muss – wem das noch zu einfach sein sollte, kann den Modus von „Leicht“ auf „Normal“ oder „Schwer“ umstellen und muss mit gleicher Lebensanzahl die doppelte Menge an Level meistern, die dementsprechend schwerer sind.

Zwar sind alle Level nur alleine spielbar, aber das ist nur halb so wild, da sich jeder der Freunde eine Wii-Fernbedienung schnappen und jederzeit ins Spielgeschehen eingreifen kann. So kann man einerseits den spielenden Spieler ärgern, andererseits muss man das Gamepad nicht andauernd rumgeben. Ein Mehrspieler-Modus hätte dem Spiel aber auch gut getan.

Auch hierzu haben wir ein Video erstellt und zeigen euch das im Detail:

Zwischen Retro und Modern

Grafisch und soundtechnisch bewegt sich Super Mario Maker auf einem hohen Niveau, der Soundtrack ist bekanntlich einer der besten in der Videospiel-Branche und die Grafik der alten Designs wurde auf gestochen scharfes HD aufpoliert.

FAZIT

Der Editor bietet so viele Möglichkeiten, dass dem Spieler beinahe keine Grenzen gesetzt werden und wenn man selbst keine Lust auf's Bauen hat, gibt es im Online-Modus bereits jetzt eine beachtliche Ansammlung an großartigen Kreationen, die dem Spiel auch eine Langzeitmotivation beschert. Wehrmutstropfen sind das Fehlen verschiedener Funktionen zu Beginn, da man lange auf neue Tools und Gegenstände warten musste sowie der Aspekt, dass zum Beispiel noch die Eiswelt fehlt oder keine Schrägen möglich sind. Insgesamt ist es dennoch ein klasse Spiel.

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Download-Codes.