Test: Kirby und der Regenbogen-Pinsel (Wii U)


  • Test

Vier Monate hat es nun gedauert, bis Kirby in sein erstes Wii-U-Abenteuer in Europa starten darf. Mit seiner neuen Grafik und einem vom Nintendo DS bereits bekannten Gameplay möchte Kirby und der Regenbogen-Pinsel überzeugen. Ob dies gelungen ist, haben wir für euch getestet.

Die letzte Inspirationsquelle von Nintendo muss die Bastelabteilung gewesen sein. Nachdem wir Mario aus Papier serviert bekommen haben, Yoshi nun wollige Abenteuer erlebt und auch Kirby bereits seinen Abstecher ins Nähzimmer hatte, kommt nun Knete auf den Tisch. Was sich absurd anhört, passt aber wie die Faust aufs Auge. Kirby aus Knete ist noch putziger, noch knuffiger und einfach genial. Was aber auch gesagt werden muss, ist, dass die Grafik fast die einzige Stärke des Titels ist. Leider mangelt es nämlich an allen Ecken und Kanten an dem gewissen Etwas.

Screenshot: Kirby und der Regenbogen-Pinsel

Beginnen wir mit der Hintergrundgeschichte zum Spiel. Eine böse kosmische Kraft raubt in ganz Dreamland die Farbe durch ein kosmisches Portal. Eine kleine Farbfee schafft es durch das besagte Portal und färbt Kirby und Waddle Dee wieder ein. Nun ist es an der Zeit sich ins Abenteuer zu stürzen, um die Farben wieder zurück nach Dreamland zu bringen. Das war auch schon die gesamte Story. Leider gibt es keine Zwischensequenzen, keine Einspieler, es gibt einfach nichts in der tollen Grafik, was eine schöne Geschichte erzählen würde. Lediglich sammelbare Tagebuchseiten erzählen etwas zur Rahmenhandlung, dies hätte man sich aber auch sparen können, da die Geschichte einfach nicht toller wird.

Wenden wir uns der Steuerung zu. Das gesamte Spiel kann ohne Fernseher gespielt werden, denn man nutzt das Touchpad und den Stylus zum Steuern. Kirby bewegt sich entweder auf dem Boden fort oder rollt den Regenbogenlinien nach, die man zeichnen kann. Da die Regenbogentinte nur begrenzt ist, muss etwas strategisch an die Sache herangegangen werden, da man ansonsten wirklich in der Luft hängt und der Absturz droht. Sollte sich doch tatsächlich mal ein Feind in die Nähe von Kirby trauen, so kann man diesen mit einem Tippen auf Kirby durch einen Dash ausschalten. Mit dieser durchschlagenden Technik bahnt sich Kirby aber auch den Weg durch Steinwände und andere Hindernisse. Wer mindestens 100, der in den Level verteilten Sterne, gesammelt hat, der bekommt einen Supercash spendiert. Diesen aktiviert man durch langes Antippen von Kirby, welcher sich daraufhin ordentlich aufpumpt und in diesem Zustand sogar durch Metallwände donnert.

In einigen der insgesamt 21 Level verwandelt sich Kirby außerdem in Anlehnung an vergangene Spiele in eine Rakete, einen Panzer oder ein U-Boot. Auch hier steuert man ausschließlich mit den Regenbogenlinien oder durch Vorgabe des Zielortes. Alles in allem ist die Steuerung sehr gewöhnungsbedürftig und anstrengend. Entweder die Hardware ist nicht genau genug oder die Software sieht es nicht vor, dass sich Linien exakter zeichnen lassen. So kann es in hektischen Passagen etwas unübersichtlich werden. Hätte Nintendo hier auf eine traditionelle Steuerung gesetzt und ein klassisches Kirby-Gameplay gesetzt, so wäre das Spiel deutlich besser geworden. Wer jetzt denkt, dass dies nicht möglich gewesen wäre … hier kommt der Multiplayer-Modus!

Screenshot: Kirby und der Regenbogen-Pinsel

Sollte man sich mit einem oder gleich mehreren Freunden an das Spiel setzen wollen, so wird man sich ganz bestimmt um die zweite Geige streiten. Alle Helfer, die als Waddle Dees ins Spiel kommen, werden nämlich klassisch mit einem Controller gespielt. Zwar werden die Regenbogenlinien auch von den Waddle Dees benötigt, das Spiel als solches lässt sich aber viel besser und angenehmer steuern. Wenn man aber als Kirby spielt und sich gerade die ideale Regenbogenlinie gemalt hat, der wird wohl von seinen Mitspielern böse Blicke und Worte ernten, denn die Linien lassen sich nicht durchqueren und somit versperrt man im eifrigen Getümmel öfter mal den Weg seiner Freunde. Suboptimal!

Außer der Hauptstory bietet das Spiel noch zusätzlich kleine 15-Sekunden-Herausforderungen, die aber meist aufgrund der Steuerung kaum zu meistern sind. Wer gerne sammelt, der kommt auch nicht zu kurz. In jedem Level warten fünf Truhen mit Sammelfiguren oder Musikstücken auf ihre Entdeckung. Wie bereits erwähnt, kullert Kirby durch insgesamt 21 Level und bekämpft in dieser Zeit acht Bosse, welche auch beweisen, dass es mit einer anderen Steuerung besser gegangen wäre.

Fazit

Hier könnte man nun aufzählen was alles besser hätte sein können … wir lassen es aber an dieser Stelle. Die Grafik ist der reinste Hammer und könnte ruhig mit Kirby weitergeführt werden. Leider haut die Steuerung das gesamte Spiel in den Keller. Die Verkaufszahlen sprechen leider auch eine eindeutige Sprache, aktuell sind knappe 150.000 Einheiten verkauft worden. Hier muss Nintendo nun eindeutig eine Lehre draus ziehen.

Bewertung

6.0
Gesamt
8.0
Mehrspieler

Ganz gut


Kurzfazit

„Farblose Steuerung trifft auf bunte Grafik!“

Karol Krzyzewski

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