Test: Monster Hunter 4 Ultimate (3DS)


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Monster Hunter 4 ist eigentlich schon ein alter Hase. In Japan ist Teil 4 schon am 14. September 2013 erschienen. In der ultimativen Version kommt Teil 4 mit noch mehr Spielinhalten nun auch zu uns nach Deutschland, pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum der Reihe. Für diejenigen unter euch, die Monster Hunter bisher noch nicht gespielt haben und sich jetzt dafür entscheiden, gibt es direkt eine kurze Einführung zum Spiel.

Ihr schließt euch als noch unerfahrener Jäger einer Karawane an und zieht so durch verschiedene kleine Dörfer. Von dort aus nehmt ihr Quests an und versucht im Lauf der Zeit, alle zu bestehen. Hierbei gibt es für das Weiterkommen erforderliche (im Spiel rot gekennzeichnet) sowie dafür nicht relevante Quests. Mit Rohstoffen, die ihr von erlegten Monstern aus den Quests erhaltet, lasst ihr euch beim Schmied stärkere Rüstungsteile und Waffen anfertigen, wodurch ihr stärkere Monster auf die Hörner nehmen könnt. Es ist also ratsam, wenn ihr euch als Einsteiger erst einmal gut mit den Schauplätzen, zahlreichen Items und Quest-Arten vertraut macht.

Actionreicher Einstieg!

Zu Beginn von Monster Hunter 4 Ultimate wählt und individualisiert ihr euren Charakter, wahlweise männlich oder weiblich. Bei dieser Gelegenheit passt ihr auch gleich euren Felyne-Hauptkameraden an, der euch während der Quests unterstützt. Später könnt ihr sogar Subkameraden aufspüren und einen davon als zweite Unterstützung auswählen. Felyne sind übrigens katzenartige Wesen, die beispielsweise schon im Serien-Vorgänger Monster Hunter 3 Ultimate für Nintendo Wii U und 3DS vorkamen. Cha-Cha und Kayamba, bekannt aus diesen Spielen, entfallen somit.

Monster Hunter 4 Ultimate (3DS)

Seid ihr mit eurer Auswahl zufrieden, findet ihr euch danach auf einem Sandschiff wieder und helft beim Kampf gegen ein riesiges Sandmonster namens Dah'ren Mohran. Kenner der Spieleserie fühlen sich dabei an Jhen Mohran erinnert. Dank dem Einsatz weiterer Sandschiff-Truppen, die zum Kampfgeschehen stoßen, erreicht ihr nach dem Sieg das Dorf Val Habar, erkundet es und nehmt die ersten Quests an. In speziellen Einsteiger-Quests könnt ihr euch in Ruhe mit den Waffenklassen vertraut machen. Im Verlauf der Handlung schließt ihr euch dann als Jäger einer Karawane an und besucht weitere Dörfer. Dies stellt eine grundlegende Neuerung dar, denn im Vorgänger konntet ihr euch im Wesentlichen nur im Dorf Moga umsehen. Allerdings sind die Dörfer stets ähnlich aufgebaut: Händler und eure Karawanenmitglieder findet ihr in jedem davon.

Volle Jagd voraus!

Für jede Quest müsst ihr euch unter Umständen anders vorbereiten, indem ihr euch in den Dörfern vorab gründlich ausrüstet. Ob ihr euch nun eine neue oder verbesserte Waffe vom Schmied besorgt, beim Koch Essen für Gesundheitsboni vertilgt oder Gegengifte einpackt, um für giftige Monster gewappnet zu sein, es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Genügend Megatränke solltet ihr aber in jedem Fall dabei haben!

Zieht ihr los, findet ihr euch in einer der folgenden bereits bekannten Quest-Arten wieder: Sammeln, Fischen, Eier tragen, Landschafts-Erkundung, Arena oder schließlich Kampf in Form von Jagen, Erlegen oder Fangen von Monstern. Abseits der Landschaftserkundung gibt es noch eine spezielle Art der Erkundung. Hier untersucht ihr das Gebiet des Immerwaldes nach starken Monstern, wobei darin die Bereiche zufällig aneinandergereiht werden und Monster gänzlich fliehen können. Dennoch ähnelt der Modus stark der freien Jagd aus Monster Hunter 3 Ultimate. Die übrigen Quests sind erneut in Sterne-Ränge aufgeteilt, G-Rang-Quests sind ebenfalls wieder mit an Bord. Fehlen euch neue Quests, dann sprecht doch mal mit den Dorfleuten bzw. lest, was sie zu sagen haben. Sie aktivieren nämlich ebenfalls Quests, die für das Weiterkommen notwendig sind. Dabei sind die Texte durchaus unterhaltsam, beispielsweise eine Anspielung auf die Felyne-Charaktere: „Wie soll ich mich hier in Ruhe auf die Jagd vorbereiten, wenn überall im Dorf miaut wird?“.

Quintessenz des Spiels sind aber zweifelsfrei die actionreichen Kämpfe gegen die titelgebenden Monster. Was wäre also Monster Hunter ohne sinnvoll agierende Monster? Nicht viel jedenfalls, denn viele durchaus unterschiedliche Monster haben es wieder ins Spiel geschafft, diesmal sogar mehr als 100 und somit mehr als in jedem anderen Teil der Serie. Mit dabei sind insbesondere anfangs viele neue Monster. Im späteren Spielverlauf begegnet ihr dann bereits bekannten Monstern, u.a. Klassiker wie Rathalos, Zinogre oder Brachydios. Jedes größere Monster wird übrigens wie gewohnt, vor dem Kampf, in einer Videosequenz vorgestellt.

Monster Hunter 4 Ultimate (3DS)

Wie wollt ihr spielen?

Gesteuert wird am 3DS neben der klassischen Variante ohne Zusatz-Hardware wahlweise auch in Teil 4 wieder mit dem Schiebepad Pro oder bestenfalls gleich mit einem New Nintendo 3DS (XL), der zeitgleich mit und scheinbar für dieses Spiel erscheint. Mit den zusätzlichen Bedienelementen (C-Stick oder zweites Schiebepad) habt ihr die volle Kamera-Kontrolle, die ihr dringend benötigt. Das Schiebepad Pro ist zwar leider immer noch etwas klobig und unförmig geraten aber dennoch besser als überhaupt keine Erweiterung.

Die Aktionsfelder am Touchscreen sind anpassbar, sodass ihr euch die Karte, Lebensanzeige oder Zielkamera dort anzeigen lassen könnt. Das sind wahrscheinlich die wichtigsten Felder, die ihr dahin auslagern solltet. Eine tolle Lösung ist es weiterhin, mit L + A oder L+ Y die Items schnell und unkompliziert für den Einsatz vorzubereiten, bevor ihr sie mit Y verwendet. Aktionen wie Laufen, Kamerafokus einstellen, Kämpfen, Blocken (falls ausführbar), Ausweichen oder Dinge untersuchen sind leicht auszuführen. Ein Wermutstropfen ist aber immer noch, dass ihr X + A keiner anderen Taste zuweisen könnt, beispielsweise ZR. Wünschenswert wäre es weiterhin gewesen, alle Belohnungsobjekte auf einmal nach einer Quest mit nur einem Knopfdruck an die Objektbox zu senden.

Technisch bedingt erwarten euch dafür auf dem New Nintendo 3DS (XL) bessere Texturen, diese sind auf dem 3DS etwas verwaschener und grober. Wollt ihr längere Ladezeiten vermeiden, sei euch auch das Spielen auf dem neueren Modell ans Herz gelegt. Die 3D-Effekte sind dabei auf beiden Modellen sehr beeindruckend und schön anzusehen, schon der Titelbildschirm macht das deutlich. Die Monster und Umgebungen in 3D zu bestaunen ist dann natürlich für einige unter uns noch einmal ein besonderes Erlebnis. Dazu kommt die tolle und stimmige Musik- und Geräuschauswahl, die nahezu immer zum aktuellen Geschehen passt.

Insektenglefe – ist das ein Virus?

Ihr seid immer noch unentschlossen, ob es sich lohnt, erneut auf die Jagd zu gehen? Oder habt ihr Sorgen, dass es zu wenig Abwechslung gibt? Gerade Monster Hunter 4 Ultimate zerschlägt diese Zweifel schnell. Neben den bereits erwähnten neuen Monstern oder der besser erzählten Geschichte gibt es zwei neue Waffenklassen: die Insektenglefe und die Energieklinge. Somit sind es insgesamt 14 statt bisher 12 Waffenklassen, wobei sich die beiden Neulinge perfekt in die bestehende Riege einfügen. Am besten ihr probiert sie einfach selbst aus und entscheidet anschließend, ob ihr damit zurechtkommt.

Die gewöhnungsbedürftigen Unterwasserkämpfe aus Monster Hunter 3 Ultimate gehören der Vergangenheit an, dafür sind bestimmte Monster vom Raserei-Virus befallen, was im Wesentlichen bedeutet, dass sie aggressiver sind. Geht ihr Virus auf euren Jäger über und entfaltet seine volle Wirksamkeit, seid ihr anfälliger für Attacken des Monsters und eure Fähigkeit der Regeneration ist vorübergehend außer Kraft gesetzt. Versucht deshalb unbedingt, das Monster schnellstmöglich zu attackieren, dann erhaltet ihr im Gegenzug mehr Affinität. Alternativ wirkt auch eine Nullbeere wahre Wunder.

Monster Hunter 4 Ultimate (3DS)

Monster-Rodeo in malerischen Landschaften!

Ein weiteres Herzstück neben den Monstern sind die Landschaften, in denen ihr sie jagt und so viel vorweg: es sind glücklicherweise völlig neue, abwechslungs- und detailreichere Landschaften! Abermals erkundet ihr pro Landschaft wieder mehrere durch Ladesequenzen voneinander getrennte Bereiche. Allerdings sind sie jetzt nicht mehr so flach und eben wie bisher gewohnt, sondern recht hügelig gestaltet oder mit einer weiteren höheren Ebene im gleichen Bereich versehen, das fällt sofort auf. Grund hierfür sind die besseren Interaktionsmöglichkeiten beim Klettern, an Kanten oder Erhöhungen.

Klettern kann euer Jäger jetzt flüssiger und schneller unter Einsatz seiner Ausdauer. Ihr könnt somit an Wänden hängend ausweichen oder Sprungangriffe ausführen, im Idealfall auf Monster direkt unter euch. Dies gelingt logischerweise auch, wenn ihr von einer höheren Ebene springt. Manchmal setzt ihr Monster damit sogar kurzzeitig außer Gefecht. Ab und zu startet ein Quicktime-Event und ihr müsst taktisch vorgehen: haltet euch am Rücken des Monsters fest, wenn es droht euch abzuwerfen und attackiert seinen Rücken, wenn es sich einigermaßen beruhigt hat. Schafft ihr es nicht, wirft es euch ab und der Kampf geht gewohnt weiter.

Einzelkämpfer oder doch lieber im Team?

Parallel zu den Dorf- und Arena-Quests gibt es schwerere Quests in der Versammlungshalle, die darauf ausgelegt sind, sie mit bis zu drei Mitspielern zu bestreiten. Im lokalen Mehrspieler-Modus könnt ihr wie gehabt auf die Jagd gehen. Doch wo bei Monster Hunter 3 Ultimate für Nintendo 3DS noch meckern angebracht war, wurde im Nachfolger endlich nachgebessert. War es auf Wii U schon gang und gäbe, dass ihr online mit drei weiteren Spielern in den Kampf ziehen konntet, ist dies fortan ebenso auf der Konsole für unterwegs möglich. Monster Hunter 4 Ultimate ist tatsächlich der erste Handheld-Ableger, der dies ermöglicht.

Monster Hunter 4 Ultimate (3DS)

Die Spieleserie spielt, online oder lokal zu Viert, im Mehrspieler-Modus wieder ihren größten Trumpf aus. Gemeinsam starke Monster zu bekämpfen ist eben nochmal spaßiger, als wenn ihr alleine, aber immerhin mit Unterstützung eurer Felyne-Kameraden, durch den Einzelspieler-Modus jagt. Umso schmerzlicher vermisse ich daher im Online-Modus den Komfort, per angeschlossener USB-Tastatur wie an der Wii U mit anderen Spielern zu kommunizieren. Die Stifteingabe am 3DS kann da einfach nicht mithalten. Und letztlich sei noch erwähnt, dass sich viele Spieler gefreut hätten, das Spiel auch auf ihrer Wii U zu erleben. Diese Möglichkeiten bleiben uns leider verwehrt.

Fazit

Ist also Monster Hunter 4 Ultimate nun besser als Monster Hunter 3 Ultimate? Es fällt glücklicherweise leicht, diese Frage definitiv mit „Ja“ beantworten zu können. Allein schon dank der schöneren, lebhafteren und abwechslungsreicheren Landschaften werdet ihr euch wohler fühlen als im Vorgänger. Das Mehr an Monstern, Waffen, Rüstungen und Spielmöglichkeiten lässt euch noch tiefer in die Welt von Monster Hunter eintauchen – wenn auch fortan ohne Unterwasserkämpfe. Herunterladbare Inhalte versprechen überdies die Langlebigkeit des Spiels: neue Quests, Hintergründe für eure Gilden-Karte, Kostüme für eure Felyne-Kameraden (u.a. von Mario und Luigi) oder Samus aus der Metroid-Serie im Varia Suit oder Zero Suit als spielbare (Kopfgeld-) Jägerin wird es geben. Besitzer eines New Nintendo 3DS (XL) können das Spiel zudem in vollem Umfang genießen.

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung eines Download-Codes von Monster Hunter 4 Ultimate! Die Bilder in diesem Artikel stammen von Nintendos Presseserver.

Bewertung

8.5
Gesamt
8.5
Mehrspieler

Sehr gut


Kurzfazit

„Schönere Landschaften, die interessantere Handlung und mehr Monster als beim Vorgänger tragen zu einem rundum gelungenen Spielerlebnis bei.“

Tobias Maul

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