Test: Metroid Prime: Federation Force (3DS)


  • Test

Die Enttäuschung der Serien-Fans war immens, als das neue Metroid Prime für den 3DS auf der E3 im Juni 2015 erstmals angekündigt wurde. Von dieser Bürde hat sich das Spiel leider auch nicht mehr wirklich erholt und dann erscheint das Spiel gut ein Jahr später für den 3DS. Die Fallhöhe nach der Prime Trilogie was Qualität angeht ist groß, auch Metroid Other M bekam das zu spüren. Doch gerade weil es das Wort Prime im Titel trägt, werfen wir nun einen noch genaueren Blick auf Federation Force.

Die Geschichte spielt nach Metroid Prime 3: Corruption und der Vernichtung des Phazon-Ursprungs durch Samus Aran. Als gewöhnlicher Föderationssoldat nehmt ihr nach und nach Missionen an, die euch euer Kommandant der G.F.S. Aegis aufträgt, um gegen die wieder erstarkenden Weltraumpiraten vorzugehen. Die gut 20 Missionen spielen auf drei Planeten des Bermuda-Systems. Ihr habt eure Einsätze auf Excelcion dem Eisplanet, Bion dem Feuerplanet mit Ruinen einer alten Zivilisation und Talvania, einem Planeten mit hoch entwickelter Technologie. Als Kampfanzug dient ein Mech für euren Soldaten, eine Art Kampfrüstung mit Waffenausstattung, vergleichbar mit dem Power Suit von Samus.

Vor den Missionen könnt ihr euren Mech anpassen und mit bis zu drei MODs ausrüsten. Ihr findet sie in speziellen, meist etwas versteckten Behältern während den Missionen. Für den Solo-Modus verschaffen euch zudem eine spezielle, unzerstörbare MOD und bis zu drei zuschaltbare Drohnen einen Stärke-Vorteil, andere können hingegen durchaus zerbrechen. Eine weitere MOD funktioniert wiederum ähnlich wie eine Fee in der Flasche bei The Legend of Zelda. Sie sorgt dafür, dass ihr wiederbelebt werdet, sollte eure Energieanzeige auf null fallen. Sekundärmunition wie Missiles, Reparaturpacks für euren Mech, Schild oder Köder für die Ablenkung von Gegnern könnt ihr ebenfalls vor den Missionen ausrüsten. Feuer-, Eis- und Schockbeam mit begrenzter Munition zählen auch dazu. Da der Schwierigkeitsgrad recht rasch ansteigt, ist hier weiser Einsatz der Sekundärmunition angebracht. Besonders bei einer Verteidigungsmission etwa zur Hälfte des Spiels fällt das besonders auf.

 

Metroid Prime: Federation Force - Kooperativer Multiplayer

 

Eine gute Portion Abwechslung ist ebenfalls geboten, neben den Standardeinsätzen müsst ihr euren Mech ab und zu verlassen und z.B. eine Basis der Weltraumpiraten infiltrieren. In der nächsten Mission müsst ihr eine schwebende Lore ans Ziel bringen, das erinnert stark an einen Abschnitt aus The Legend of Zelda: Skyward Sword. Und es wäre natürlich kein Metroid Prime, wenn nicht gigantische und gut inszenierte Bosse mit von der Partie wären. Nach den rund 20 Missionen ist aber noch längst nicht Schluss. Sammelt alle drei Medaillen pro Mission durch das Erreichen einer hohen Punktzahl. Die ist wirklich schwer zu erspielen, egal ob alleine, lokal oder online. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, sich mit bis zu drei Mitspielern zusammen zu schließen und sich sehr gut abzustimmen.

Der Soundtrack ist leider weniger gelungen als von der Metroid-Serie bislang gewohnt: die Musik kurz vor und nach Missionsbeginn bei Einsatzbesprechungen erinnert stark an Star Fox Guard, es sind kaum nennenswert gute Musikstücke zu hören und sogar die Auftrittsmelodie von Samus wurde zum Negativen verändert. Genauso ist die Grafik noch stark verbesserungswürdig. Es gibt doch leider sehr viele unschöne und verwaschene Strukturen und auch den Treppeneffekt werdet ihr häufiger bemerken.

Next Level Games hat übrigens zwei Steuerungsschemata für das Spiel eingebaut. Spielt ihr auf einem New Nintendo 3DS könnt ihr die Vorteile des C-Sticks ausschöpfen. Sofern ihr welche erkennt, denn das fühlt sich leider eher schlecht als recht an, da die Tastenbelegung nicht optimal ist und das Zielen mit dem Cursor nicht in der Empfindlichkeit angepasst werden kann. Besser ist es, die Variante mit dem Zielen per Bewegungssteuerung des 3DS zu nutzen. Optimal wäre jedoch eine Kombination der beiden Schemata gewesen, sodass jeder die Funktionen selbst auf den Bedienelementen festlegen kann.

 

Metroid Prime: Federation Force - Blast Ball

 

Weiterhin werden amiibo unterstützt, die Farbschemata für euren Mech freischalten. Samus und Zero Suit Samus finden in Federation Force und Blast Ball Anwendung. Figuren wie diverse Mario- oder Bowser-Varianten werden aber nur in Blast Ball erkannt. Nicht kompatible amiibo schalten ein zusätzliches Skelett- bzw. Totenschädel-Farbschema frei. Nach und nach schaltet ihr neben diesen Farbschemata noch andere frei sowie auch weitere Munitionsplätze und die bereits erwähnten zwei zusätzlichen MOD-Steckplätze für euren Mech. Um schließlich noch etwas genauer auf den Modus Blast Ball einzugehen: dieser Spielmodus verschafft euch einen anderweitigen Zeitvertreib als Federation Force. Bugsiert in zeitlich begrenzten Matches einen großen Ball per Laser-Schüsse so oft wie möglich ins gegnerische Tor. Gespielt wird drei gegen drei Spieler, wobei ihr euch vorab für die Teamfarbe Indigo oder Gold entscheidet.

Fazit

Die Entwickler von Next Level Games hatten mit Metroid Prime: Federation Force eine schwere Aufgabe zu meistern und schaffen es, das Spiel für Kenner der Serie, aber auch für die restliche Spielerschaft, interessant zu gestalten. Sie verleihen den kurzweiligen Missionen tolle atmosphärische Stimmung, was bekanntlich ein großes Kernelement der Serie darstellt. Durch interessante geschichtliche Zusammenhänge, mehrere Auftritte von Samus Aran und detailliert passend gestaltete Einsatzgebiete fühlt es sich tatsächlich nach einem soliden Vertreter der Metroid Prime Serie im Taschenformat an. Gerade die Endsequenz des Spiels wirft viele Fragen auf und lohnt sich zu sehen, wie schon das Ende von Metroid Prime 3: Corruption im Jahr 2007.

Vielen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung eines Download-Codes von Metroid Prime: Federation Force! Die Bilder in diesem Artikel stammen von Nintendos Presseserver.

Bewertung

7.5
Gesamt
8.0
Mehrspieler

Gut


Kurzfazit

„Missionsbasiertes Vergnügen im Universum von Metroid Prime mit Abwechslung in den Modi und Fokus auf kooperativem Gameplay.“

Tobias Maul

Spiel kaufen


Bildergalerie

Diesen Artikel teilen


Weitere Artikel zu diesem Thema


Kommentare

Kommentar verfassen

Jetzt einen Kommentar verfassen