Test: Kokuga (3DS)


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Aus dem Hause G. Rev kommt mit Kokuga ein taktischer Top-Down Shooter in den eShop des Nintendo 3DS, der eure Aufmerksamkeit verdient. Wir haben uns für euch durch die feindlichen Reihen geballert und verraten euch, warum sich der Kauf lohnt.

Die ehemaligen Taito-Mitarbeiter, die seit dem Jahr 2000 unter dem Namen G. Rev in der Videospielbranche tätig sind, hatten bisher in erster Linie im Bereich der Arcade-Shooter Erfahrung gesammelt und Titel wie Broder Down oder Under Defeat für die Indie-Szene auf der Sega Dreamcast entwickelt. Zusammen mit Hiroshi Iuchi, Director des Hardcore-Shooters Ikaruga, haben sie mit Kokuga einen neuen Shooter auf die Beine gestellt, der allerdings mit einigen Regeln des Genres bricht. Wo sonst Arcade-Shooter vor Geschwindigkeit nur so strotzen, ist Kokuga eher in gemächlichem Tempo unterwegs. Aber immer der Reihe nach, denn der in Japan als Retailversion erschienene Shooter hat in unseren Breitengraden immerhin den Sprung in den eShop des Nintendo 3DS geschafft.

In Kokuga übernehmt ihr die Kontrolle über einen Panzer, dessen Geschützrohr ihr mit den L- und R-Tasten eures Nintendo 3DS drehen könnt. Mit dem Schiebepad steuert ihr euer Vehikel durch die verschiedenen Stufen und müsst mit dem B-Button Schüsse auf eure Widersacher abgeben. So weit, so gut. Kokuga bietet allerdings die Eigenheit, dass euer Panzer immer nur einen Schuss abgeben kann. Solange dieser auf dem Screen zu sehen ist, gibt es kein weiteres Feuer. Für eure Gegner gilt diese Regel aber natürlich nicht, so dass ihr euch bald schon unter ziemlichem Beschuss finden werdet. Um erfolgreich zu sein, müsst ihr selbst also eure Schüsse gut planen und vor dem Spielen eine Portion Zielwasser getrunken haben. Der Vorteil in Kokuga ist, dass ihr die Levels fast frei erkunden könnt. Nur hin und wieder begrenzen Zäune das Areal, die ihr auf dem Weg zum Ziel zerschießen könnt. Im Gefecht mit euren Opponenten könnt und müsst ihr so auch immer wieder den Rückzug antreten und eure Feinde einzeln ausschalten, da ansonsten eure Energieanzeige unter dem Dauerfeuer eurer Feinde schnell schwindet.

Kokuga (3DS)
Hier könnt ihr einschreiten, denn auf dem Touchscreen des Nintendo 3DS findet ihr vier Karten wieder, die zufällig von einem Stapel gezogen und euch angezeigt werden. Per Fingerzeig dürft ihr die Extras der Karten aktivieren, die von einem Reparatur Kit bis hin zu einem Streuschuss reichen. Somit lässt sich euer Gefährt etwas aufmotzen, wobei das Extra im Falle von Schilden oder Waffen immer nur begrenzt gilt. Wer seine Karten im Laufe des Levels verbrät, steht dem Endboss vollkommen alleine und ohne weitere Hilfsmittel gegenüber. Das ist nicht sonderlich ratsam, denn nach den gut fünf Minuten langen Levels wartet jeweils ein besonders dicker Brocken als Bossgegner auf euch. Sind die einzelnen Levels vom Aufbau und der Optik her recht ähnlich, hat man sich bei den Bossfights tatsächlich etwas einfallen lassen. Ihr müsst eure Taktik stets auf den jeweiligen Obermotz anpassen, unzähligen Angriffen ausweichen und geschickt eure Projektile abfeuern, um hier erfolgreich zu sein. Erst dann erfolgt die Punkteabrechnung und im Falle des Erfolgs eine eventuelle Medaille für den Verdienst in diesem Level.

Wer sich dagegen zu oft unter Beschuss nehmen lässt und wessen Energieanzeige den Nullpunkt erreicht, darf die komplette Stage von vorne beginnen. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn ihr gerade beim Bossfight euer Leben habt lassen müssen. Schon der leichteste Schwierigkeitsgrad "normal" bietet dabei für erfahrene Zocker die eine oder andere Herausforderung, die euch durchaus auch frustrieren kann. Kokuga ist dabei zwar niemals unfair, aber dennoch verdammt schwer. Jedoch bekommt ihr auch das Gefühl der Belohnung und Bestätigung, sobald ihr ein neues Level beendet und einen Boss in die ewigen Jagdgründe geschickt habt. Wer sich an den einzelnen Stages erfolgreich versucht hat, darf übrigens auch im Boss Battle-Modus sein Glück versuchen und sich direkt den großen Brocken stellen. Lokal dürft ihr euch per Download-Spiel auch drei weiteren Freunden duellieren.

Kokuga (3DS)
Technisch wirkt Kokuga im ersten Moment sehr schlicht. Dies liegt in erster Linie daran, dass die Levels im Top-Down Shooter optisch ein wenig an die Gitterraster aus Tron erinnern. Die gegnerischen Gefährte sind ebenfalls nicht sehr aufwändig modelliert. Die Splittereffekte nach der Zerstörung eines Objekts dagegen können sich wirklich sehen lassen. Diese wirken auch in 3D recht ansprechend, wenngleich der Effekte dem Spiel sonst keinen deutlichen Mehrwert beschert. Der leicht technoide Soundtrack und die wuchtigen Soundeffekte passen dagegen ganz gut zur Atmosphäre des Spiels.

Fazit

Kokuga ist ein fordernder, aber jederzeit fairer Arcade-Shooter mit taktischen Elementen, der sich dank seiner behäbigen Spielgeschwindigkeit von der Konkurrenz abhebt. Das technisch eher schlichte Spiel ist sicherlich nicht für jeden geeignet. Wer sich allerdings für eingewillige Arcade-Shooter interessiert und wen es nicht stört, immer wieder ein Leben zu verlieren und sich an einem Endboss die Zähne auszubeißen, bevor er letztlich doch siegreich ist, findet in Kokuga Spielspaß für etliche Stunden, zumal 14,99 € für einen in Japan als Vollpreis erschienenen Titel nicht zu teuer ist. 

Bewertung

7.5
Gesamt
7.0
Mehrspieler

Gut


Kurzfazit

„Beinharte Action im gemäßigten Tempo von den Ikaruga-Machern.“

Markus Schnittka

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