Wii U Hack: Illegale Software und gebrannte Spiele auf der aktuellen Nintendo-Konsole?


  • Wii U Hack: Illegale Software und gebrannte Spiele auf der aktuellen Nintendo-Konsole?

Bereits seit vielen Konsolengenerationen ist das Thema „Hacking“ den Herstellern ein Dorn im Auge, nicht zuletzt aufgrund der Möglichkeit, gebrannte Spiele oder Images kostenlos zum Laufen zu bringen. Die Wii U von Nintendo bleibt davon nicht verschont, ist sie doch bereits seit Verkaufsstart das Ziel der Hacking-Community. Wir haben uns schlau gemacht und den aktuellen Stand der Dinge zum Wii U Hack recherchiert.

Unter dem Begriff Hack oder auch Mod einer Konsole versteht man für gewöhnlich den Eingriff in das System, um unlizensierte Programme auf dem Gerät zum Laufen zu bringen. Solche Programme werden auch gerne Homebrew genannt, also „zu Hause gebraute Software“. Vor allem im Konsolen- und Handheld-Segment ist dieser Trend schon seit vielen Jahren verstärkt zu beobachten. Anfänglich geht es einfach nur darum, eine Schwachstelle in der Betriebssoftware zu finden und diese als Türöffner zu nutzen. Teilweise sind die Methoden recht abenteuerlich, beispielsweise eingelötete Chips oder modifizierte Speicherstände bestimmter Spiele dienen als Hintertür. Aber welche Methode auch immer am Ende genutzt wird, früher oder später finden die Hacker einen Weg auf die Konsolen. Und ist dieser erst einmal geebnet, so verbreiten sich schnell allerhand unterschiedliche Tools, mal mit mehr, mal mit weniger Nutzen – vom Web- oder Mediaserver über Spiele bis hin zu Tools, welche den Kopierschutz umgehen können. Letzteres ist in der Anwendung natürlich höchst illegal, da gibt es keine Zweifel, aber so manche Konsole wurde genau dadurch erst zum Verkaufsschlager. Es gibt sogar böse Zungen die behaupten, manch Hersteller sei sich dieser Tatsache bewusst gewesen und hätte absichtlich keine allzu großen Mühen in die Sicherheit gelegt. Ganz anders hingegen Nintendo – erst vor wenigen Monaten ließ das Unternehmen über die Presse mitteilen, einen großen Coup gegenüber den Vertreibern der sogenannten R4-Karten für den Nintendo DS in Deutschland gelandet zu haben durch ein entsprechendes Gerichtsurteil. Mit diesen Karten ist es möglich, Images (Speicherabbilder) von Spielen auf dem Nintendo DS zum Laufen zu bekommen.

Von Gerichtsurteilen lässt sich die Szene aber nur wenig beeindrucken. Im Dezember gelang es dem Hacker Neimod durch eine Lücke in einem bestimmten Spiel in den Kernel (elementarer Bestandteil eines Betriebssystems) des 3DS vorzudringen, der bis dato als „unhackbar“ galt. Und offenbar ist man bereits auch unmittelbar seit Markteinführung der Nintendo Wii U damit beschäftigt, die digitale Signatur der Konsole zu entschlüsseln, um somit in das System zu gelangen. Gewisse Teilerfolge sind hier auch bereits erreicht – so konnte das Team fail0verflow schon das Wii U GamePad unter Kontrolle bringen und eigene Inhalte auf den Controller streamen. Aber auch der Einsatz des Wii U GamePads am PC gelang dem Tüftler Chris Manning durch simplen Javascript-Code auf einer speziell präparierten Webseite. Hector Martin alias marcan42, der sich bereits in der Hacking-Szene auf der Wii einen Namen gemacht hat, ist hingegen schon deutlich fortgeschrittener und experimentiert seit einiger Zeit mit dem USB Gecko an der Platine der Wii U. Der USB Gecko wurde auf der Wii dazu benutzt, um Daten zwischen Konsole und Computer zu transferieren. Der sogenannte Bootloader der Wii, mit welchem Homebrew-Software gestartet werden kann, wurde zudem erst kürzlich erfolgreich für den Wii-Modus der Wii U portiert.

Man merkt also deutlich, dass in der Szene derzeit verschiedene Bemühungen im Gange sind um die Wii U zu knacken. Insbesondere Team fail0verflow und Hector Martin scheinen kurz vor einem Durchbruch zu stehen. Am Ende ist es, wie so oft in der Vergangenheit, nur eine Frage der Zeit, bis eine Erfolgsmeldung die Runde machen wird. Dann ist es natürlich wieder an Nintendo, um mit Firmware-Upgrades die Lücken der Wii U zu schließen. Wir werden das Thema jedenfalls gespannt weiter verfolgen.


Bildergalerie

Diesen Artikel teilen


Weitere Artikel zu diesem Thema


Kommentare

Kommentar verfassen

Jetzt einen Kommentar verfassen