Nintendo – Zurück zu den Kartenspielwurzeln


  • Nintendo – Zurück zu den Kartenspielwurzeln

Der japanische Unterhaltungsriese Nintendo wurde vornehmlich durch seine Entwicklungen im Bereich Videospiele weltweit bekannt. Insbesondere die Arcade-Automaten sowie die stationäre Heimkonsole NES verhalfen zum Durchbruch. Aber bis dahin entwickelte Nintendo zahlreiche, teils recht skurrile Spielzeugartikel.

Gegründet wurde Nintendo bereits im Jahre 1889. Zu Beginn produzierte das Traditionsunternehmen die beliebten Hanafuda-Spielkarten für den japanischen Markt. Erst in den späten 1940er Jahre expandierte man, um den Vertrieb der Spielkarten auch ins Ausland ermöglichen zu können. Da das Ansehen der Hanafuda-Karten jedoch nicht sonderlich hoch war in der Zeit, wurde ein Lizenzvertrag mit Disney geschlossen, um Spielkarten mit Disney-Motiven produzieren zu können. Aufgrund des mäßigen Erfolgs, versuchte man sich zudem noch in ganz anderen Bereichen fernab der Spielkarten, beispielsweise in der Produktion von Instantreis sowie mit einem eigenen Taxiunternehmen.

Aber auch heutzutage sind Kartenspiele immer noch ein Thema, so gibt es eine große Poker spielende Community, nicht zuletzt ausgelöst durch entsprechende TV-Shows und diverser Sportstars, die Sponsoringverträge mit den großen Anbietern haben. Wo Onlinepoker und große Turniere die ernsthafte Seite des Spiels darstellen, gibt es Leute, die den Spaß in den Vordergrund stellen. So auch Nintendo, wie das folgenden Beispiel beweist.

Mit dem Unternehmenseintritt von Gunpei Yokoi im Jahre 1963 wurde es bei Nintendo fortan in der Spielzeugentwicklung nicht nur erfolgreicher, sondern auch deutlich experimenteller und innovativer – oder sagen wir gar skurriler. Neben der extrem erfolgreichen Ultra-Hand sowie dem Liebestestautomaten, den man wohl vom Rummelplatz kennt, entwickelte man das sogenannte Nintendo Electro Poker, welches 1971 auf den Markt kam. Hier wurden Video-Poker und Lightgun-Shooter kombiniert – so musste der Spieler also mit einer Laserpistole auf ein Zielauge am Automaten schießen, um die abgebildeten Karten zu mischen. Das daraus resultierende Blatt ergab eine bestimmte Punktzahl. Ausgeliefert wurde das Spielzeug damals in zwei unterschiedlichen Farbvarianten und ist heute ein begehrtes Sammlerstück.

Nach diesem Experiment folgten in den 70er Jahren auch schon die ersten Gehversuche im Videospielsektor mit eigenen Arcade-Automaten sowie simplen Heimkonsolen, die jedoch keine austauschbaren Module besaßen sondern jeweils ein festintegriertes Spiel. Erst in den frühen 80er Jahren schaffte man mit dem NES sowie einem genialen Spieledesigner im Unternehmen, ein gewisser Herr Shigeru Miyamoto, den Durchbruch im Heimkonsolenmarkt, gefolgt vom wohl grüßten Erfolg des Unternehmens: der Nintendo Game Boy im Jahre 1989 – ebenfalls von Gunpei Yokoi entwickelt. Und die Erfolgsgeschichte ging weiter mit vielen innovativen Konsolen und Handhelds in den Folgejahren, vom SNES über das N64 bis hin zur Wii und der heutigen Wii U.

Im Jahre 2011, als Nintendo längst jahrzehntelang mit Mario und Co. die Videospielbranche maßgeblich geprägt hatte, veröffentlichte man in limitierter Auflage passend zum weltweiten Poker-Hype ein eigenes Kartenset nebst Chips. Dieses Nintendo Pokerset kam natürlich im Design bekannter Franchise-Charaktere daher wie etwa Professor Layton, Link, Mario, Fox McCloud und Kirby. Dieses edle Set wurde jedoch exklusiv an teilnehmende Manager der GameStop-Kette im Rahmen eines Meetings in Las Vegas ausgeteilt. Ein richtiges Sammlerstück und für Nintendofans sowie Pokerspieler sicherlich ein heißbegehrtes Goodie. Im Grunde könnte man also sagen, dass das Unternehmen sich zumindest im Merchandisingbereich zurück zu den Kartenspiel-Wurzeln begeben hat – und somit schließt sich der Kreis.

Uns interessiert natürlich brennend, ob unter unseren Lesern wohlmöglich jemand dieses Pokerset oder gar den Electro Poker im heimischen Regal stehen hat? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!


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