Test: Xenoblade Chronicles X (Wii U)


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Endlich ist er vollendet: Der abgedrehte Megatest zu Xenoblade Chronicles X! Setzt schonmal den Kaffee auf und bringt schön viel Zeit mit. Oh und immer schön den Mauszeiger auf die Bilder halten.

Xenoblade Chronicles X, womit legt man da am besten los? Mit der gigantischen, frei begehbaren Welt? Mit den Kämpfen gegen unglaublich riesige Bestien? Mit der spannenden Geschichte? Am besten fängt man wohl einfach ganz von vorne an.

Im Juli 2054 wird der Planet Erde während einer Schlacht zwischen zwei Alienrassen vollends pulverisiert. Nur sehr wenige auserwählte Menschen schaffen es, auf Raumschiffen zu entkommen. Doch auch von denen bleiben während der Flucht von ihrem Heimatplaneten nur eine Handvoll übrig. Unsere Geschichte konzentriert sich auf das Schicksal des "Weißen Wals" und seiner Besatzung.

Nach einer zweijährigen Odyssee durch's All werden die scheinbar letzten Überlebenden der Rasse Mensch erneut von Aliens angegriffen. Das Schiff wird schwer beschädigt und stürzt ab. Doch kurz vor der Bruchlandung gelingt es, den ins Schiff integrierten Wohnbereich abzukapseln, welcher mehr schlecht als recht auf dem nahegelegenen Planeten Mira strandet. Das Fortbestehen der Menschen ist somit vorerst gesichert.

Der weiße Wal über Primordia

 

Bastelzeit

Es vergehen zwei weitere Monate, bis Elma - eure zukünftige Vorgesetzte - euch in einer der Lebenskapseln findet, die während dem Absturz des Weißen Wals verloren gingen. Und genau jetzt übernehmt ihr die Kontrolle! Im Charakter-Editor wird der Protagonist mit einer Vielzahl an Optionen zurechtgezimmert. Einen Umfang wie in Bethesdas Bastelstuben sollte man jedoch nicht erwarten. Ich persönlich war von der geringen Auswahl an vorgegebenen Gesichtern zugegebenermaßen etwas enttäuscht. Ebenso davon, dass man den Brustumfang bei weiblichen Charakteren nicht verändern kann. Und nein, das liegt nicht daran, dass ich so gerne Frauen mit 120-60-90 durch die Gegend hüpfen sehe. 
Es geht einzig um die fehlende Personalisierung.

Nachdem ihr euch durch Irisfarben, Frisuren und Colorationskombinationen gearbeitet habt, dürft ihr außerdem noch eine Stimme für euren Helden wählen. Schelmisch, heldenhaft, weise, es ist alles dabei. Dumm nur, dass die Sprachsamples sich auf sehr knappe Sprüche wie "hepp", "Let's go" und "I've been staggered" beschränken. Dadurch trifft man schnell eine Wahl, die man nachher vielleicht noch bereut, da man die Geräusche beim Rennen und Springen erst während des eigentlichen Spielgeschehens vernimmt.

Nicht die größte Auswahl, aber der Zweck wird erfüllt.

Es sei an dieser Stelle jedoch angemerkt, dass euch im späteren Spielverlauf die Möglichkeit geboten wird, euren Charakter umzugestalten. Kostenfrei und so oft, wie man will. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfte man aber schon sehr viele Stunden in der Welt von Mira verbracht haben.

 

Hippos prügeln leicht gemacht

So, jetzt geht es aber los! Elma drückt euch nach der Begrüßung (und der Wahl eures Namens) gleich ein Messer und eine Knarre in die Hand, da am Wegesrand bereits ZWEI KÄFER LAUERN!! Und schon seid ihr in euren ersten Kampf verwickelt. Wer Xenoblade Chronicles auf der Wii oder dem 3DS gespielt hat, wird sich hier gleich heimisch fühlen. Für alle anderen eine kurze Erklärung:
Das Ganze läuft in Echtzeit ab und euer Charakter greift automatisch an. In einem von der Waffe abhängigen Intervall wird dann geschossen oder geschlagen. Dabei habt ihr immer eine Fern- und eine Nahkampfwaffe zur Wahl, welche jederzeit mit einem Druck auf die X-Taste ausgewechselt werden kann.

Erste Schritte in der unbekannten Welt

Während des Kampfes kann man sich frei bewegen und es können verschiedene Spezialtechniken eingesetzt werden, welche nach ihrem Einsatz einen gewissen Cooldown durchlaufen, bevor sie erneut verwendet werden können. Diese Techniken haben die verschiedensten Auswirkungen auf den Kampf und sind eventuell von der Seite oder von hinten noch effektiver, weshalb eure Position während des Kampfes eine große Rolle spielt. Es ist jedoch nicht möglich, feindlichen Attacken durch Umherwandern auszuweichen. Dies gilt auch für eure Gegner.

Nach kurzer Zeit dürften die gefährlichen "Blattae" zur Strecke gebracht worden sein. Die Lebensenergie füllt sich nach Kämpfen übrigens automatisch wieder auf. Frisch gestärkt führt uns Elma an ein paar nilpferdartigen Wesen und Wüstenfüchsen vorbei. Pünktlich zum Sonnenaufgang erhaschen wir den ersten Blick auf die fantastische Welt von Mira. Und schon geht es geradewegs in Richtung des ehemaligen Wohnbereichs, der mittlerweile in die Kleinstadt New Los Angeles (im weiteren Spielverlauf nur noch NLA oder New LA genannt) umgebaut wurde.

 

Welch schöne Klänge vernimmt mein Ohr da?

Begleitet werden wir auf diesem Wege nicht nur von Elma, sondern auch von einer wundervollen Melodie. Zwar setzt Xenoblade Chronicles X auch im musikalischen Bereich weniger auf Fantasy und mehr auf Sci-Fi, aber der Soundtrack kann sich wirklich hören lassen. Wird gerade nicht mit dem Fidelstock gesägt, laden Hardrock, J-Rock und Rap zu Monsterkämpfen ein. Songs mit Lyrics sind vielleicht nicht jedermanns Sache, aber auch darauf hat man bei der Entwicklung geachtet. Denn die Sänger legen meist erst nach einer halben Minute los. Wem "Not even a distant land, We're stuck on a whole different planet" bereits nach der ersten halben Stunde auf den Keks geht, der hält sich bei den Kämpfen besser ran!

Gigant in der Ferne... bleib hier!

Natürlich sind nicht alle Songs mit Vocals gesegnet, die besten sind es aber auf jeden Fall. Sobald man sich dem ersten Tyrannen stellt und "Uncontrollable" aus den Boxen hämmert, wird man für die nächsten paar Minuten nicht vom Bildschirm ablassen können!
Die Musikuntermalung ist jederzeit passend gewählt. Traurige Stimmung? Traurige Musik. Schreckliche Events? Ein entsprechendes Musikstück. Das muss wohl nicht weiter ausgeführt werden. Doch fahren wir mit der Geschichte fort...

Nach einem kleinen Stadtrundgang und der Vorstellung weiterer wichtiger Charaktere wie Lin, Nagi und Vandham landet ihr im BLADE-Quartier. BLADE ist sowas wie die Miliz von NLA und so ziemlich für alles verantwortlich, was mit Entdecken, Sammeln und Bekämpfen zu tun hat. Und als waschechter Rollenspielheld mit Kammerjägerlizenz müsst ihr dieser Truppe natürlich beitreten. Doch zuvor wird sich für eine von acht Divisionen entschieden. Da gibt es die Pathfinder, die die Welt nach neuen Orten erkunden, die Harrier, welche es mit den stärksten Monstern aufnehmen, oder die Curatoren, die sich auf das Sammeln von Items spezialisiert haben. Die Wahl einer Division schränkt euch jedoch in keinster Weise ein, noch hat sie Einfluss auf eure Attribute. Vielmehr soll sie euch für eure Spielweise belohnen. Und zwar so...

 

BLADE, Rang und der Klassiker - Level Up!

Es gibt drei Kategorien, in denen euer Charakter aufsteigen kann. Wie in allen RPGs erhaltet ihr für vollendete Missionen, das Besiegen von Gegnern, etc. Erfahrungspunkte und steigt irgendwann im Level auf, was zum einen eure Attribute erhöht, zum anderen aber auch Zugriff auf bessere Ausrüstung gewährt. Ganz klassisch also.

Dann gibt es den BLADE-Level. Dieser wird durch BLADE-Punkte erhöht, deren Anzahl von der Wahl eurer Division abhängig ist. Bei den Mediatoren erhaltet ihr zusätzliche Punkte für das Erfüllen von Missionen, die Pathfinder locken mit einem Bonus für das Entdecken neuer Gebiete. Je nachdem, auf was ihr euch konzentriert, sollte eure Divisionswahl fallen. Doch keine Sorge, solange ihr eine Internetverbindung habt, könnt ihr eure Division jederzeit an einem dafür vorgesehenen Terminal gegen eine entsprechende Gebühr wechseln. Die Preise fallen dabei erstaunlicherweise SEHR unterschiedlich aus. Für die Curatoren werden gerade mal ca. 3.000 Credits fällig, während man für die Harrier schon 20.000 hinlegen muss. Der fällige Betrag wechselt und beruht allem Anschein nach auf der globalen Popularität der entsprechenden Division.

Und wozu steigt man da auf? Na ist doch klar: um das BLADE-Hauptquartier nach eigenen Vorstellungen einzurichten! Neue Wandfarbe, neuer Boden, Hologrammfiguren! Was braucht man mehr?
Zudem könnt ihr euer Wissen in den Bereichen Mechanik, Biologie und Archäologie verbessern. Diese benötigt ihr, um in der Welt von Mira Schätze zu bergen. Meist in Form von Wrackteilen des Weißen Wals, abgestürtzten Skells oder seltsamen Pflanzen.

Und zu guter Letzt gibt es noch den Rang eurer Klasse, welcher nur durch Kämpfe gesteigert werden kann. 16 Klassen gibt es insgesamt, angefangen beim Novizen. Sobald ihr hier den 10. Rang erreicht habt, könnt ihr die Klasse wechseln. Nach dem Novizen stehen drei oberkategorisierte Klassen zur Wahl, die sich immer weiter spezialisieren. Die Wahl der Klasse bestimmt dabei eure Attribute, Talente und Techniken, sowie eure Waffenwahl. Als Novize trägt man Messer und Sturmgewehr, Protektoren benutzen Strahlenkanonen und Schilde, und so weiter.
Jeder Technik-Pool - also die Auswahl an möglichen Spezialtechniken während eines Kampfes - ist dabei von der Wahl der ausgerüsteten Waffe abhängig. Wer also die Fähigkeiten einer gewählten Klasse einsetzen möchte, muss auch die entsprechende Waffe angelegt haben. Man sollte jedoch beachten, dass der eigene Charakter durch den Wechsel seiner Klasse an bestimmte Waffen gebunden wird. Nämlich jene der gerade ausgewählten Klasse, inklusive der Waffen von Klassen, die bereits gemeistert wurden, sprich, bei denen man Rang 10 erreicht hat. Wer sich also Mühe gibt und immer am Ball bleibt, kann irgendwann alle Waffen und Techniken nach Belieben kombinieren.

So viele Klassen...

Im Gegensatz zu den Techniken sind Talente passive Fähigkeiten. Hierzu zählen Dinge wie erhöhter physischer Schaden, verbesserte Resistenzen oder ein Bonus auf die maximalen Lebenspunkte. Die Anzahl anlegbarer Talente ist von der Klasse abhängig.

 

Einmal das Tagesmenü, bitte

Fans tausender Untermenüs kommen bei Xenoblade Chronicles X voll auf ihre Kosten. Außerhalb von Kämpfen ruft man mit der Plus-Taste das Menü auf. Hier sieht man direkt den Fortschritt seiner Charaktere, das Wetter und seine möglichen Auswirkungen auf feindliche Auseinandersetzungen, Ränge und Level mit Erfahrungsleisten, sowie Teammitglieder und eventuelle Gastcharaktere, die der Gruppe folgen. Auf der rechten Seite steht ganz oben Team. Dabei handelt es sich um die Anpassung der eigenen Gruppe. Hier kann man alles einstellen, was mit den spielbaren Charakteren zu tun hat. Waffen und Rüstung, Techniken, Talente, Klassen, et cetera, perge, perge.

So viele Untermenüs!

Es folgt der Missionsbildschirm mit allen bisher angenommenen, offenen Missionen. Dann das Harmoniediagramm zur "Übersicht" aller Einwohner Miras, gefolgt vom simplen Reiter "Listen" für Items, Erfolge und das Kollektikon für Sammelgegenstände, Einstellungen mit einer unglaublich großen Wahl an Anpassungsoptionen... Möchte vielleicht schon jemand aussteigen?
Gerade am Anfang wird man geradezu erschlagen von den vielen Möglichkeiten, die einem geboten werden. Daher ist langsames Vorantasten angesagt. Die wichtigsten Reiter im Menü stellen zu Beginn "Team" und "Speichern" dar. Im Gegensatz zu manchen Genrekollegen wird in Xenoblade nämlich nur nach dem Abschluss eines Kapitels oder einer Mission im Onlinemodus gefragt, ob euch nach einer Sicherung des Spielstandes zumute ist.

Ungeachtet der Fülle an Anpassungs- und Verwaltungsmöglichkeiten macht sich in den Menüs und genau genommen so ziemlich überall im Spiel ein fieses Manko bemerkbar. Die Schrift. Buchstaben wie auch Zahlen sind sehr klein gehalten und die Auflösung ist alles andere als berauschend. Gerade hier wäre eine 1080p-Auflösung von Vorteil gewesen, doch genau genommen sollte eine Schriftart auch auf einem Nicht-4K-Gerät deutlich lesbar sein. Vor zwei Generationen hatte ich persönlich kein Problem mit sowas, aber das mag an veralteter Technik gelegen haben.

Spielt ihr Lotto?

Es ist definitiv möglich, sich an die kleinen Buchstaben zu gewöhnen und nichts ist unlesbar. Doch man muss sich teilweise wirklich anstrengen, 'e's nicht mit 'o's zu verwechseln.
Womit wir beim nächsten textlastigen Punkt angekommen wären: der Lokalisierung.

 

Das Glied ist erschlafft!

Deutsche Sprache und Rollenspiele. Final Fantasy VII hat uns in den späten Neunzigern vorgemacht, wie man es ordentlich versemmelt. Glücklicherweise sind Nintendos Lokalisierungen der letzten Jahre alles andere als schlecht. Genau genommen zählen sie sogar zu den besten! Schon bei Monster Hunter 3 Ultimate hat man gemerkt, dass Nintendo seine Finger im Spiel hatte. Obwohl die Story zu einem Großteil die gleiche war, wie die in Monster Hunter Tri, bekam ich keine Kopfschmerzen von lächerlichen Phrasen, schlechten Wortspielen und Rechtschreibfehlern. Im Gegenteil, es war ganz einfach angenehm.

Auch bei Xenoblade Chronicles X hat man sich ordentlich Mühe gegeben. Bis zum 10. Kapitel und nach unzähligen Stunden, die ich mich mit NPCs unterhalten habe, sind mir vielleicht fünf Flüchtigkeitsfehler untergekommen. Zum Vergleich: Harvest Moon: Geschichten zweier Städte habe ich nach einer Stunde ausgeschaltet, da mir die vielen Fehler den Spielspaß verdorben haben. Sowas muss man erstmal hinbekommen.

Mamma-mia!

Doch genug der Hetze. Xenoblade hat schlicht eine wunderbare Lokalisierung erhalten. Die Texte passen zu ihren Charakteren, die Gegenstandsbezeichnungen und ihre Beschreibungen sind wie aus einem Guss. Gerade bei den Sammelitems dürfte man sich schon beäumeln. Und wenn euch erst der gute L über den Weg läuft, bleibt sowieso kein Auge mehr trocken.
Im direkten Vergleich mit der englischen Sprachausgabe merkt man allerdings, dass diese wohl nicht das Grundgerüst für die deutsche Übersetzung war. Freiheiten muss man sich zwar häufig nehmen, wenn man etwas in die eigene Sprache umwandeln will, aber an vielen Stellen lässt sich vermuten, dass das Spiel aus dem japanischen übersetzt wurde; ein großes Plus an dieser Stelle. Doch wie genau Nintendo das handhabt, ist und bleibt wohl ein Firmengeheimnis.

 

Nan darou?

Apropos englische Sprachausgabe. Sie ist leider die einzige, die ihr im Spiel zu hören bekommt. Eine Enttäuschung für viele Fans japanischer Vertonung und eine doppelte für jene, die sich mit dem British English des Vorgängers abgefunden hätten. Die meisten Figuren in X kommen aus Amerika. Und entsprechend ist auch die Tonlage. Zwar kann ich mich nicht wirklich darüber beschweren, da die Sprecher in meinen Augen einen soliden Job gemacht haben. Erwähnenswert ist es trotzdem.
Auch wenn ich den momentanen Cast nach so vielen Stunden nicht mehr missen möchte, so stellt sich mir die Frage, warum der O-Ton nicht einfach im eShop heruntergeladen werden kann. Platzmangel auf der Disk hin oder her, aber jedem Wii U-Besitzer mit externer Festplatte könnte man doch diese (optionale) Freude machen.

Das größte Übel stellt für mich aber die viel zu leise Sprachausgabe dar. Sehr häufig wird das Gesprochene von der Hintergrundmusik übertönt. Und Soundeinstellungen stehen leider nicht zu Verfügung.
In der Hoffnung, es läge an den TV-Einstellungen, habe ich das Geschehen auf das GamePad verschoben, doch auch das half nicht. Wie es bei der japanischen Version aussieht, vermag ich leider nicht zu sagen.

 

Let's Battle! - Die Feinheiten einer Schlacht

Xenoblade Chronices X Kampfsystem mag auf den ersten Blick einen flachen Eindruck machen, doch erneut gilt: wer den Vorgänger kennt, der weiß, dass wir erst an der Spitze des Eisberges kratzen.
Wie erwähnt haben alle Techniken gewisse Eigenschaften, durch die sie noch effektiver werden. Der bekannte Rückschlag von Shulk ist zum Beispiel wieder mit dabei. Dieser wird bei Treffern von hinten noch stärker. Andere Techniken haben Zusatzeffekte, welche Gegner paralysieren oder einschläfern, wenn man sie seitlich oder von einer Erhöhung aus angreift oder ihre Verteidigung ignoriert, wenn man von ihnen anvisiert wird.
Neben Angriffstechniken gibt es auch unterstützende oder einschränkende Techniken - sprich: Buffs und Debuffs. Mit ihnen könnt ihr euch heilen und stärken, oder aber eure Gegner blenden, ihre Resistenzen senken oder sie anderweitig schwächen.
Alle erlernbaren Techniken können im entsprechenden Menü mit Trainingspunkten aufgewertet werden. Dadurch wird der Schaden gesteigert, die Dauer der Stärkungen oder Schwächungen erhöht sich und der Cooldown wird gesenkt.

Pirouetteeee!

Wo wir gerade bei Cooldowns sind: sobald sich der ringförmige Balken um eine Technik wieder gefüllt hat, kann dieser erneut eingesetzt werden. Wer sich allerdings zurückhält, wird feststellen, dass sich der Balken ein weiteres mal füllen kann, solange die entsprechende Waffe gerade aktiv im Kampf ausgerüstet ist. Nach der zweiten Aufladung wird die Technik entweder noch stärker, oder sie kann zweimal hintereinander eingesetzt werden.
Manche Techniken kosten euch Spannungspunkte. Sie sind zwar stärker als andere Techniken, können in der Regel aber nicht so häufig eingesetzt werden.

"Nu-nu! Timtim nicht sagen Publikum was Spannerpunkte sind!"

"Wie? Oh Mann, wo kommt denn die Kartoffel jetzt her?"

"Ah! Tatsu nicht Kartoffel! Erdpon immer nur machen lustig über noblen Tatsu!"

Ja, ähm... gut. Also Spanne- Äh, Spannungspunkte. Die sind besonders wichtig, wenn es ums Einsetzen starker Fähigkeiten oder die Wiederbelebung eurer Teamkameraden geht. 3.000 Punkte stehen standardmäßig als Maximum zur Verfügung, doch sie können z.B. durch Ausrüstungsteile erhöht werden.
Mit jedem Spielstart, bzw. nach einer Niederlage im Kampf sinken die Punkte ausnahmslos auf 0. Mit Auto-Angriffen steigern sich die Punkte jedoch, wie auch durch die Eigenschaften mancher Techniken. Geht jetzt z.B. eines eurer Teammitglieder k.o., könnt ihr es mit satten 3.000 Spannungspunkten wiederbeleben.

Schön da auf Norder- äh, Sylvalum.

Leider verstecken sich auch viele Heiltechniken hinter den SP (im Normalfall 1.000 Punkte), wodurch ihr Einsatz wohl überlegt sein sollte. Wird euer Haupcharakter nämlich außer Gefecht gesetzt, so bleiben nur 30 Sekunden, in denen eure Kameraden den Kampf beenden, oder genug Punkte ansammeln können, um euch wieder auf die Beine zu helfen. In der Regel ist dies jedoch unwahrscheinlich, da euer eigenes Ableiben meist einen sehr mächtigen Feind voraussetzt. Glücklicherweise flackert bei einer Niederlage nicht gleich ein Game Over über den Bildschirm. Eure Party landet lediglich am zuletzt besuchten Schnellreisepunkt.
Nebenbei erwähnt können SP noch durch sogenannte Kampfrufe erlangt werden, die-

"HUUAAAHUUU! Müsst schießen aus allen Rohren!"

"Jetzt halt mal die Klappe, sonst gibt's heute Kroketten zu den Steaks!"

"Nu nu?!"

Mann! ... Also, Kampfrufe. Im Laufe des Kampfes brüllen euch eure Kameraden häufig was ins Ohr, um die Motivation zu steigern und euch auf Dinge hinzuweisen. Beispielsweise, dass ihr jetzt mit Nahkampftechniken auf das Monster eindreschen müsst. Und genau das solltet ihr in diesem Fall tun, da diese Techniken nach einem Kampfruf Bonuseffekte haben, wie stark erhöhten Schaden, verbesserte kritische Treffer-Rate oder Schwankungseffekte. Schwankende Gegner können mit entsprechenden Attacken umgeworfen werden, wodurch sie nicht nur über eine gewisse Dauer hundertprozentig getroffen werden, sondern auch mehr Schaden einstecken und selbst nicht angreifen können. Zudem taucht nach dem Einsatz von Kamprufen und einer erfolgreich ausgeführten Technik oft ein kleines Quick Time Event auf. Wenn ihr den Ring im rechten Moment mit der B-Taste stoppt, erhaltet ihr sowie der Rest der Truppe einige Spannungs- und Lebenspunkte. Und das kann nie verkehrt sein. Solltet ihr es vermasseln, passiert nichts.
Wer seinen Gegnern so richtig Schaden zufügen will, der sollte genauestens darauf achten, wann er seine Techniken einsetzt. Gerade bei längeren Cooldowns ist es wichtig, sich die Attacke für den richtigen Moment aufzuheben.

Irina mag die Gummigiraffe nicht

 

Carlo Varese, genannt Hacker

Zu guter Letzt noch ein kleiner Tipp. Während eines Kampfes kann man seine Angriffe auf bestimmte Körperteile des Gegners fokussieren. Jedes Teil hat eine eigene Lebensleiste, die bei Angriffen stetig abnimmt. Hat das Teil genug Schaden erlitten, ist es entweder kaputt oder wird abgetrennt. Es ist zwar nicht möglich, den fiesen Aliens die Köpfe abzuschlagen. Aber dafür kann man die Hörner riesiger Käfer abtrennen, oder die Rückenpanzer zerstören, um an wunde Punkte zu gelangen.
Das Zerstören von Körperteilen kann überdies dazu führen, dass der Feind keine Spezialattacken mehr einsetzen kann. Schießt ein großer Roboter also mit seinem Laserarm auf euch und ihr hackt das gute Stück ab, war es das für ihn.
Zusätzlich erhaltet ihr spezielle Items, wenn ihr Monsterteile zerstört. Lasst euch diese Chance also nicht entgehen!

"Genug jetzt! Timtim schon alle langweilen mit fürchtergarstigen Monsterkämpfen. Soll lieber von Heldenpon Tatsu erzählen."

"Klar, wer will denn nicht etwas über deine Lebensgeschichte in Erfahrung bringen? Also, was steht da... Den kochenden Gemüsesud mit etwas Salz abschmecken, dann Gulasch und Tatsu hinzufügen und etwa 50 Minuten bei 90°C ziehen lassen."

"Nu-nu-nu! Timtim wieder fiesgemein!"

"Ich war sowieso gerade fertig!"

I vegauf die behstn Grobbm hia!

 

New Los Angeles - Trautes Heim, nie allein

NLA mag nicht so groß sein, wie das reale Los Angeles. Doch wer die Stadt kennt, oder zumindest GTA V gespielt hat, der wird mit Sicherheit einige Ähnlichkeiten mit der echten "Stadt der Engel" erkennen. Die kleinen blauen Cafés in Gassen zum Beispiel.

Neben dem Verwaltungsbezirk, in dem auch das BLADE-Quartier seinen Platz hat, gibt es noch das Industriegebiet, das Wohnviertel und das Geschäftsviertel. Plus eine noch unbebaute Stelle, an der... nichts ist.
Im Industriegebiet steht ein Testhangar für Skells (die großen Mechs) und eine Müllvernichtungsanlage. Im Wohnviertel stehen Wohnhäuser, ein Wasserwerk und eine Kirche. Im Geschäftsviertel... also der Groschen ist vermutlich schon gefallen, aber hier gibt es Pizza, Klamotten und sonst alles, was das Herz begehrt. Kaufen kann man hier jedoch nichts. Denn jegliche Einkäufe finden in der Arsenal-Allee im Verwaltungsbezirk statt. Hier gibt's Waffen, Rüstungsteile und Skells, sowie dazugehörige Teile. Doch die Mecha-Riesen stehen euch erst viel später zur Verfügung. Für den Anfang müssen euch noch die eigenen Füße tragen.

Dabei wollte ich doch so gerne Pizza!

Wo wir gerade bei der Ausrüstung sind, kann ich euch gleich ein kleines Geheimnis verraten. Euer Aussehen muss nicht unbedingt eurer momentanen Ausrüstung entsprechen. Im dazugehörigen Menü könnt ihr entscheiden, ob ihr die tatsächliche Ausrüstung ändern wollt, oder einfach nur euer äußeres Erscheinungsbild. Dadurch könnt ihr im Bikini durch die Gegend rennen, und trotzdem einen hohen Rüstwert haben. Allerdings werden Teile im Erscheinungsbildschirm genauso ausgerüstet, wie normale Ausrüstung. Habt ihr also nur eine Jeans und verwendet diese im Erscheinungsbildschirm, kann sie in dieser Zeit kein anderer Charakter tragen. Vorteilhafter wäre es natürlich gewesen, wenn man einfach eine Liste mit Dekoklamotten freischalten könnte. Einige Teile sind nämlich einzigartig, doch meist gibt es andere Gegenstände, die mit der gleichen Ästhetik aufwarten.
Nebenbei sei erwähnt, dass jedes Teil eurer Ausrüstung, egal ob Waffe, Helm, Panzerung, Ärmel oder Stiefel eigene Fähigkeiten hat, die eure Attribute erhöhen. Manche Teile haben sogar leere Schnittstellen, in die entsprechende Aufbesserungen eingefügt werden können, um sie noch weiter zu verbessern. Eine kleine Anlehnung an Spiele wie Diablo oder Monster Hunter. Die Fähigkeiten sind dabei so breitgefächert, dass sie beinahe alles abdecken, was man sich vorstellen kann. Von verstärktem Waffenschaden über verbesserte Tarnung und erhöhte Wahrscheinlichkeit auf einen Kampfruf bei unter 60% Leben, bis hin zu gesteigertem SP-Gewinn, wenn Tigger den Superduperschwuppdiwupplahulahopplasprung ausführt. Es ist alles dabei. Und ich bin mir sogar sicher, dass ich diesen Supersprung richtig geschrieben habe.

Feel free to look around... yeah

Aber ging es hier nicht eigentlich um NLA? In der Tat!
Was hat unsere neue Heimat also noch zu bieten? Nun, neben einem Terminal für kleinere Nebenmissionen à la "besiege fünf Monster" und "besorge 8 Heiße Früchtchen" gibt es da noch jede. Menge. Leute. Und Aliens.
Wie schon in Xenoblade Chronicles verfügt ihr über ein sogenanntes Harmonie-Diagramm, welches nach und nach alle Persönlichkeiten und deren Beziehungen aufnimmt. Und ich lüge wohl nicht, wenn ich hier von weit über 200 Personen spreche. Jeder Charakter hat seine Tagesabläufe, wenn man so will. Auch, wenn sie meist nur rumstehen. Und jeder mit einem Namen über dem Kopf hat euch was zu sagen. Normalerweise kann man NPCs auf je zwei Themen ansprechen, die je nach Fortschritt der Handlung oder gewisser Nebenmissionen variieren können. Sehr selten sind aber auch mal welche dabei, die selbst nach der Hälfte des Spiels noch das Gleiche von sich geben.

Etwa ein Fünftel der Bewohner Miras

Dennoch ist es wichtig, dass ihr mit allen Personenen sprecht. Abgesehen von Hinweisen auf anderer Leute Beziehungen erfahrt ihr so auch einige Hintergründe zu gewissen Charakteren, die später in Nebenquests wichtige Rollen spielen. Es dürfte eurer detektivischen Spürnase sicher zugute kommen. Bisher kann ich behaupten, dass ich so noch alle Verbrechen in der Stadt im Voraus lösen und eventuell auch das eine oder andere Leben retten konnte. Denn ja, manche NPCs segnen im Verlauf der Story das Zeitliche. Das gilt auch bei Nebenmissionen. Doch nicht jeder von ihnen muss sterben. Es hängt ganz davon ab, welche Entscheidungen ihr trefft. Wie im echten Leben können die Konsequenzen dabei vollkommen unvorhersehbar sein.

Ein weiterer Punkt, der in heutigen RPGs unabdingbar geworden zu sein scheint. Alle paar Ellen lang werdet ihr nach eurer Meinung, beziehungsweise nach einer Entscheidung gefragt. Mal direkt von anderen Charakteren, mal indirekt bedingt durch die Situation. Dabei stehen immer mindestens zwei Entscheidungen zur Wahl, welche in einem kleinen Satz nochmal etwas ausführlicher beschrieben werden. Ein Beispiel:

Ihr trefft auf den Nopon Tatsu und sollt über sein Schicksal entscheiden. Zur Auswahl steht:
Helfen "Schlage vor, den kleinen Kerl mitzunehmen."
Schmachten "Sage, dass er wirklich verdammt lecker aussieht."

Tatsu kocht ganz gerne

In diesem Fall hat eure Wahl keinen großen Einfluss, da Tatsu ein wichtiger Bestandteil der Geschichte ist. Doch an anderer Stelle müsst ihr euch vielleicht entscheiden, einem mutmaßlichen Killer zu vertrauen und ihm zu helfen, oder ihm auf der Stelle der Garaus zu machen, da er euch sonst in den Rücken fällt.
Dieses Szenario ist zwar teilweise ausgedacht, aber es veranschaulicht hoffentlich, worauf ich hinaus will.

Abhängig davon, für was ihr euch entscheidet, steigt auch die Harmonie mit euren Mitstreitern. Veteranen werden sich erinnern, doch die Harmonie zwischen den Charakteren funktioniert in X etwas anders, denn es kann nur noch die Harmonie zwischen dem Protagonisten und den Teammitgliedern gesteigert werden. Nicht aber zwischen den Mitgliedern selbst.


Auf der einen Seite sorgt eine hohe Harmonie für häufigeres Erscheinen des Quick Time Events während den Kämpfen, auf der anderen Seite schaltet ihr so Harmoniegespräche und Missionen mit den entsprechenden Charakteren frei. In diesen geht es hauptsächlich darum, mehr über deren Persönlichkeit und ihre Vergangenheit zu erfahren, oder aber ihr schaltet neue Techniken frei, die euren Mitstreitern vorbehalten waren.

Die wilde Wutz ist los!

Als letzter Punkt seien hier noch Gerüchte aufgeführt. Diese bekommt ihr mit, ohne andere Personen anzusprechen. Die meist namenlosen Statisten haben kleine Sprechblasen über ihren Köpfen und geben Infos preis, wenn ihr an ihnen vorbeilauft. Blaue Blasen sind meist nur irgendwelche Hintergrundinformationen, während gelbe Blasen auf geheime Orte, Quests oder Schätze hinweisen. Sie werden auch direkt in einer Gerüchteliste eingetragen. Allerdings scheint das gar nicht so wichtig zu sein, wenn man bedenkt, dass diese Stellen auch grob auf der Karte markiert werden.

 

Eine neue Welt - Fremd und doch vertraut

Unsere allererste Mission als Frischling bei BLADE führt uns direkt zurück in die Wildnis des ersten Kontinents: Primordia. Wie der Name vermuten lässt, geht es in dieser vergleichsweise friedlichen Umgebung recht prähistorisch zu. Massige Millesaurier, die den Spieler noch kurz vor Ende der Hauptstory in Sekunden zu Mus zertrampeln, zu groß geratene Insekten, riesige Seen, abstrakte Felsgebilde und endlose Wiesen erwarten den Spieler. Doch eines darf hier natürlich nicht fehlen. Die Rollenspielgegner schlechthin: dicke Wildschweine und Riesenkrabben, deren Schwachpunkte man für einen massiven Schadensbonus angreifen kann!

Gurgelnde Riesen im Abendlicht

Und all das in einer atemberaubenden Pracht, wie man sie auf der Wii U noch nicht gesehen hat. Xenoblade Chronicles auf der Nintendo Wii war bereits mehr als beeindruckend, doch X setzt noch eins drauf. Primordia lässt sich hierbei am leichtesten mit den Gaur-Ebenen vergleichen. Auch hier erstrecken sich hunderte Meter hohe, sichelförmige Felsgebilde, feurige Sonnenuntergänge über einem Wasserfall. Man kommt nicht umhin zu sagen, dass Mira einfach schön ist. Vorausgesetzt, dass Gewitter oder Sandstürme euch die Sicht vernebeln.

Dunkel hier... Oha!

Zwar läuft das Spiel "nur" in 720p mit 30 Frames pro Sekunde, aber irgendwo mussten eben Abstriche gemacht werden, um die gewaltige Fläche darzustellen. Doch wie gesagt, das Spiel sieht wunderbar aus und läuft weitestgehend flüssig.

Nun, eine Sache wäre da wohl noch zu erwähnen. Nämlich die Charaktermodelle. Der Übergang von ursprünglichen Artworks zum finalen Spiel scheint irgendwo im Stau steckengeblieben zu sein, denn einige Charaktere - allen voran NPCs - sehen einfach hässlich aus. Die Gesichtsmerkmale wirken deplaziert und doch hat man einen Menschen vor sich stehen. Mancher würde es wohl "Uncanny Valley" nennen. Zum Glück gilt dies nicht für alle Figuren. Am übelsten hat es die menschlichen Figuren getroffen, aber die meisten Aliens, gute wie böse, sehen sehr gut aus. Vermutlich liegt es daran, dass man sie mit nichts vergleichen kann, da es eben ausgedachte Wesen sind. Wie auch die einheimischen Kreaturen.

Der Typ war so hässlich, dass ich in die Wüste gezogen bin

Neben Primordia gibt es noch vier weitere Kontinente, die zusammen den Planeten Mira bilden. Jeder Kontinent wurde nach seinem Erscheinungsbild benannt. Noctilum, der Wald, der in der Dunkelheit leuchtet. Oblivia, die Wüste ohne Wiederkehr. Sylvalum spielt auf die beinahe feenartige Landschaft und die verzaubernden Wetterverhältnisse des Kontinents an. Und dann gibt es da noch Cauldros, das Vulkangebiet.

Viele der Umgebungen und Monsterdesigns mögen auf der Flora und Fauna der Erde basieren, doch ebenso viele Wesen wirken schlichtweg fantastisch und surreal. Natürlich sind fliegende Anglerfische nichts Neues, aber ich will eine Schüssel mit versalzenen Haferflocken essen, wenn irgendjemand schonmal eine namekianische Gummigiraffe gesehen hat.

"Bah, pfui! Haferflocken gar nicht köstlich. Und machen Tatsu auch nicht satt!"

"Ja, ja. Außerdem ist zu viel Salz sowieso schlecht für den Körper. Würdest du jetzt bitte mein Arbeitszimmer verlassen?!"

 

Wie war das mit der Karte?

Spätestens nach dem Abschluss der ersten drei Missionen könnt ihr euch frei durch die Welt bewegen. Das Hauptziel bei der Erkundung des Planeten besteht in der Regel darin, Knotenpunkte zu finden und dort Sonden zu platzieren, welche einen bestimmten Teil der Karte aufdecken. Diese findet man exklusiv auf dem FrontierNav, besser bekannt als das Wii U GamePad und sie ist entsprechend nur via Stylus bzw. Finger bedienbar. Ein stärkerer Akku oder eine nahegelegene Steckdose sind also Voraussetzung für längere Spielsessions.

Entsprechende Software zur Aufnahme von GamePad-Footage wäre cool

Zwar ist es auch möglich, den Wii U Pro Controller für die Steuerung des Hauptcharakters zu verwenden, doch das GamePad verfolgt euch auf Schritt und Tritt. Denn neben der Schnellreise könnt ihr auf dem Bildschirm des GamePads noch eure Sonden verwalten. Derer gibt es viele verschiedene, doch hauptsächlich wird von Förder- und Forschungsonden Gebrauch gemacht, um Miranium und Credits zu fördern. Und bevor du fragst, Tatsu: ja, ich erkläre schnell, was Miranium ist!
Kurz gesagt ist es ein Allzweckmineral, welches für die Erstellung von Gegenständen, das Betreiben der Skells, Aufrüsten von Waffen- und Rüstungsläden, sowie für manche Questabschlüsse benötigt wird. Man kann nie genug davon haben, doch leider ist die maximale Kapazität schnell erreicht. Um mehr Miranium tragen zu können, sind sogenannte Depotsonden vonnöten. Sie sind äußerst selten und können fast ausschließlich durch Storymissionen erworben werden.

Entsprechende Hard- & Software zur Aufnahme von GamePad-Footage wäre cool

 

In 80 Minuten um die Welt

Die Schnellreisefunktion wird wohl ein jeder irgendwann nutzen wollen, um geschwind von einem Ort zum anderen zu gelangen. Die Gebiete sind einfach unsagbar weitläufig. Kannst du es sehen, dann kannst du da auch hin, lautet die Devise.
Es mag unglaubwürdig klingen, doch man kann wirklich jeden noch so entlegenen Winkel betreten, bar jeglicher Ladezeiten. Ein kilometerhoher Fels? Kein Problem. Kleine Inseln im Meer? Meterdicke Wurzeln und Äste, die über den Waldkontinent Noctilum hinausgewachsen sind? Mit dem passenden Equipment sind euch keine Grenzen gesetzt. Manches Ziel setzt jedoch bestimmte Fortbewegungsmittel voraus. Zu Fuß kommt man bereits an die meisten Orte, wobei nicht selten übermächtige Gegner oder steile Klippen natürliche Hindernisse darstellen. Geschickte Athleten werden vermutlich mit ein paar kniffligen Sprüngen unvorhergesehene Orte betreten können. Aber irgendwann ist auch der kraxelfreudigste Messner-Fan am Ende mit seinem Latein. Da hilft nur noch der treue Skell weiter. Zwar werdet ihr gut dreißig Stunden mit dem Spiel verbringen, bevor ihr überhaupt die Missionsreihe für den Erhalt dieses Prachtstückes bekommt, doch das Ergebnis lohnt sich.

Auf Prügeltour in Cauldros

Mal davon abgesehen, dass Kämpfe und Spezialattacken kontinuierlich eure Treibstofftanks leeren, sind Skells die schnellste und zuverlässigste Art der Fortbewegung. Sie sind groß, stabil und stark, doch nicht unverwundbar. Der erste Skell des Spiels besteht aus Level 20-Teilen. Wer sich jetzt also mit Monstern der Stufe 50 anlegt, sitzt Sekunden später in einem brennenden Schrotthaufen. Und das sollte tunlichst vermieden werden, da Skells nur dreimal versichert sind. Jeder weitere Totalschaden kostet abertausende von Credits, sollte er wieder in Betrieb genommen werden wollen. Ist euch euer Mech also lieb und teuer, dann haltet euch von zu starken Gegnern fern. Es ist keine Schande zu fliehen. Scheint die Situation jedoch völlig aussichtslos, empfielt sich das Aussteigen aus dem Skell. Solange der Hauptcharakter außerhalb der Maschine den Löffel abgibt, wird diese zusammen mit der Spielfigur an den letzten Ausgangspunkt gesetzt.
Doch nicht nur euer eigener Charakter kann einen Skell bedienen. Mit genug Knete auf dem Konto kann jeder im Team mit Mechs durch die Gegend fliegen! Sollten eure Teamkameraden mal einen von ihnen schrotten, wirkt sich dies nicht auf die Versicherung aus. Jedoch müsst ihr zum BLADE-Quartier zurückkehren, um die Maschine erneut benutzen zu können.

Der Hangar schlechthin

 

We don't belong here anymore

Hab ich da gerade was von fliegen gesagt? Also, irgendwann, ja? Ja. Denn das Flugmodul lässt noch einige weitere Spielstunden auf sich warten. Meiner Meinung nach eine gute Entscheidung. Rückblickend habe ich mehrere Tage damit verbracht, die ersten drei Kontinente bis ins kleinste Detail zu erkunden. Doch mithilfe des Skells war Sylvalum nach knapp 5 Stunden zu großen Teilen abgeklappert. Jenen unter euch, die die Reise als Ziel betrachten, rate ich, den Mech mal Mech sein und ihn einfach irgendwo stehen zu lassen. Nach einer Schnellreise wird er ohnehin zu eurem neuen Standpunkt teleportiert. Und mittels Menü kann man sich direkt ins Cockpit katapultieren lassen.

Bei Mondschein über's Wasser düsen

Wie gesagt sind manche Orte nicht ohne den Skell erreichbar. Einige bleiben bis zum Erlangen des Flugmoduls völlig unentdeckt. Häufig handelt es sich dabei um schwebende Brocken am Himmel, Berggipfel, mysteriöse Monumente oder wahnsinnig hohe Bäume. Es sei erneut erwähnt, dass all diese Orte vollkommen ohne Ladezeiten erreicht werden können.

"Ist aber so nicht richtig, Timtim! Tatsu hat schon oft dunkle Bilder mit hellem Ladestreifen gesehen!"

"Tja, das stimmt wohl. Und genau deshalb habe ich ja das Wörtchen können an den letzten Satz angefügt."

"Nu-nu?"

"Das ist Fachjargon für es gibt da einen Haken."

Es ist wahr, dass man beim Rennen, Fahren oder Fliegen keinerlei Ladezeiten bemerken wird. Bei einer solch riesigen Welt darf man hier getrost von einer Meisterleistung sprechen.
Doch sobald die Schnellreise aktiviert wird oder eine Cutscene startet, werdet ihr mit dem gleichen Ladebildschirm konfrontiert, der euch bereits beim Starten des Spiels begrüßt. Abhängig davon, ob sich die kostenlosen Zusatzdatenpacks auf eurem Datenträger befinden, fallen diese Ladezeiten unterschiedlich lang aus.

Ich will nicht so lange warten!

Besitzern eines externen Laufwerks rate ich grundsätzlich, sich diese Datenpacks aus dem eShop zu ziehen, da sie die Ladezeiten stark verkürzen. Alternativ wäre auch der Kauf der digitalen Version des Spiels eine Möglichkeit. Diese hat die Datenpacks sozusagen bereits integriert, verbraucht jedoch satte 22 Gigabyte an Speicherplatz. Ist Xenoblade Chronicles X also nicht zufällig euer erstes und einziges digitales Spiel für das 32GB-Modell der Wii U, dann kommt ihr nicht um die Externe herum.

"Hm? Tatsu hat kein Wort verstanden."

"Ich habe auch gar nicht mit dir geredet."

"Nu? Timtim brechen vierte Wand?"

"Das mache ich doch schon die ganze Zeit! Zumindest aus deiner Sichtweise.
Moment, woher kennst du diesen Begriff überhaupt?!

 

Geschichten, die das Leben schreibt - Oder ein Storywriter

Xenoblade Chronicles X bietet eine lange und wendungsreiche Story. Ein Aspekt, mit dem schon der spirituelle Vorgänger punkten konnte. Ob die Darreichung der Geschichte in kleinen Häppchen, oder anders ausgedrückt, in Kapiteln dabei so gut rüberkommt, muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden. Der eine mag sich darüber ärgern, da man so den roten Faden verlieren könnte. Vor allem, da man ständig von irgendwelchen NPCs und Nebenquests abgelenkt werden könnte. Andere wiederum freuen sich, dass man die Story nur dann vorantreibt, wenn man es für geeignet hält.

Vandham for team member!

Wer schlicht durch die einzelnen Kapitel durchflitzen möchte, den muss ich aber leider enttäuschen. Sehr häufig halten spezielle Voraussetzungen den Spieler davon ab, mit dem nächsten Kapitel zu beginnen. So muss zum Beispiel ein gewisser Prozentsatz eines Kontinents erforscht sein, oder eine bestimmte Harmoniemission vorher beendet werden. Seltsamerweise haben genau diese Missionen selten etwas mit der Geschichte oder wichtigen, folgenden Ereignissen am Hut.

Lagebesprechung bei Team Tatsu

Wie dem auch sei, ich möchte an dieser Stelle nichts spoilern. Fans sollten sich jedoch darauf einstellen, dass die Hauptstory kürzer ausfällt, als es bei Xenoblade Chronicles der Fall war. Dafür gibt es aber jede Menge Harmoniemissionen, die euch euren Mitstreitern näher bringen, welche im Gegensatz zum sehr oft hervorgehobenen Damenduo Elma und Lin leider nur selten einen Auftritt haben. Zudem können durch solche Missionen auch neue Charaktere freigeschaltet werden, die ihr nach ihrem Abschluss direkt ins Team aufnehmen könnt.
Vorausgesetzt, ihr findet sie. Denn jeder Charakter hat seinen eigenen Platz im Städtchen NLA. Elma befindet sich die meiste Zeit im BLADE-Quartier, während Lao bei den Pathfinderbarracken des Verwaltungsbezirks herumlungert. Um andere ins Team aufzunehmen, müssen sie zuerst angesprochen werden. Daraufhin taucht eine Liste auf. Links sind alle momentanen Teammitglieder aufgeführt, rechts das zu Rekrutierende. Besonders nervig ist hierbei, dass man die veränderte Aufstellung des Teams erst auf einem bestimmten Feld bestätigen muss. Man kann nicht einfach mit einem Druck auf die B-Taste zurück und fertig, da sonst eine Warnung kommt, ob man die Änderungen verwerfen möchte. Es ist zwar nur ein kleines Manko, aber ich bin immer wieder darauf hereingefallen.

Wo war nochmal dieser Suffkopp?

Alle Charaktere, die sich nach der Neuaufstellung des Teams auf der rechten Seite befinden, werden entlassen und befinden sich dann wieder an ihren üblichen Orten. Das heißt, wenn sie nicht gerade bereit für ein Harmoniegespräch sind. In diesem Fall muss man sie nämlich erneut in der ganzen Stadt suchen. Zwar geben gelbe Gerüchte oft Aufschluss über den Ort, an dem das Gespräch stattfindet. Aber wenn man diesem Gerücht nicht zufällig über den Weg läuft... nunja.
Immerhin ist mir nach etwa 100 Stunden der Standort für das zweite, dritte und vierte Gespräch mit Elma geläufig. Aber das erste? Nun, das ließ bis zur Stunde 160 auf sich warten.

 

Zusammen sind wir stärker - zumindest ein bisschen

Im Jahre 2015 sind Online-Funktionen fast nicht mehr wegzudenken. Jeder will sie, jeder braucht sie, keiner weiß, warum. Dabei sind Rollenspiele typischerweise auf den Einzelspieler-Modus ausgelegt. Doch Monolith Soft hatte anderes im Sinn.
Noch vor dem Startbildschirm baut die Wii U eine Verbindung zum Internet auf. Man ist also quasi always-on, allerdings besteht kein Online-Zwang, wie man ihn vielleicht von gewissen anderen Spielen gewohnt ist. Und die einzige annähernd relevante Option, die ohne eine Internetverbindung wegfällt, ist der Wechsel der Division. Wer also nicht gerade irgendwo in der Pampa oder in einem 300 Jahre alten Fachwerkhaus wohnt, darf sich über ein paar nette Features freuen.

Direkt nach Spielbeginn werdet ihr einem Trupp von bis zu 32 Spielern zugeteilt. Die Jungs und Mädels findet man an allerhand Orten, ob in der Stadt verteilt, vor großen Höhlen, an Seen oder am Strand. Sie laufen nicht aktiv durch die Gegend, sondern stellen nur Abbilder der Spieler eures Trupps dar. Wenn ihr sie ansprecht, könnt ihr sie anheuern und für begrenzte Zeit eurem Team zufügen. Die Kosten dafür sind vom Level der Mietsoldaten abhängig. Ist er niedriger als euer eigener, dann könnt ihr sie gratis mitnehmen. Andernfalls fällt eine kleine Gebühr an. Angeheuerte Spieler nehmen die gleiche Rolle ein, wie eure anderen Teamkameraden. Sie kämpfen eigenständig, setzten Techniken ein und so weiter. Je höher ihr Level, desto hilfreicher sind sie natürlich.

Ja, ihr drei seid gemeint! :D

Doch der Online-Modus beschränkt sich nicht nur auf ein paar Avatare. Mindestens einmal pro Stunde werden sogenannte Truppmissionen aktiviert. 50 Minuten stehen zur Verfügung, um die fünf Missionen abzuschließen. Dabei müssen entweder Monster einer gewissen Gattung (zum Beispiel Landgänger), bestimmte Monster (wie Riesenkrabben) und Bosse besiegt, oder Sammelitems aufgenommen werden. Die vorausgesetzte Anzahl an Gegnern oder Gegenständen variiert je nach Mission.
Da es sich um Truppmissionen handelt, müsst ihr euch natürlich nicht allein darum kümmern. Jeder Spieler in eurem Trupp trägt zum Erfolg bei. Wenn also jeder Spieler weiß, was er zu tun hat, sind Truppmissionen ratzfatz beendet. Anbei eine kleine Hilfestellung: um sich die Truppmissionen anzuschauen, bzw. durchzuswitchen, müsst ihr die R-Taste gedrückt halten und dabei die L-Taste drücken. Hat 'ne Weile gedauert, bis mir das aufgefallen ist.
Nach dem Abschluss einer Aufgabe erhaltet ihr Belohnungstickets und BLADE-Medaillen, sowie kleine Nebenmissionen am Onlineterminal im BLADE-Quartier.

Ein paar Meter rechts von der Küche ist das Onlineterminal, nicht zu verwechseln mit dem Terminal für Inneneinrichtung und Skellverwaltung.

Dort können außerdem die Tickets gegen Monsterteile eingetauscht werden. Sehr nützlich, wenn es um seltene Teile geht, die man zum Herstellen eines Gegenstandes oder für den Abschluss einer Nebenquest benötigt. Medaillen hingegen braucht man, um am Kampf gegen Nemeses teilzunehmen. Wie Truppmissionen sind diese höllischen Bestien nur für eine gewisse Zeit da. Normalerweise etwa 3 Tage lang. In diesem Zeitraum gilt es, den Lebensbalken der Kreatur so oft wie möglich auf null zu reduzieren. Da sie jedoch über mehrere Millionen Lebensbalken verfügen, kann sie ein einzelner Spieler im Leben nicht besiegen. Hier ist die Zusammenarbeit aller aktiven Spieler gefragt.

Zero Chance gegen Yggi ZeroMein erster Versuch scheiterte kläglich. Yggralith Zero hat in weniger als einer Minute das gesamte Team zu Mus verarbeitet. Wer sich mit ihm anlegen will, sollte vorher ordentlich trainiert haben.

"Nuh, Tatsu wird fuchsfiesewütend, wenn Entwickler glauben, so starkes Böslingviech in Spiel einbauen zu müssen!"

"Aber ist es nicht irgendwie verständlich? Gegen ein Ungeheuer der Stufe 60 tritt man nicht einfach an, ohne vorher 3 Pizzen verdrückt zu haben, oder? Ja."

"In der Tat, da stimme ich zu. Mein Ovah würde mir schon allein von der Vorstellung, sich diesem Biest zu nähern, abraten. Doch ist dies obsolet, da wir ohnehin nicht kriegerisch veranlagt sind."

"Unsinn! Baumklan nimmt Keule und haut Vieh auf den Kopf. Kaputt!"

"Solche Wesen sind es, die unserem Dasein einen Sinn geben. Brüder und Schwestern, wir ziehen in die Schlacht!"

"Verdammt, wo kommen die bitte alle her!!? Ich muss diesen Test beenden, bevor das Überhand nimmt!"

 

Freundesliste, check!

Eine der besten Methoden, sich mit den Nemeses zu messen, ist das Spielen mit anderen Spielern, oder Freunden. Diese können nach Annahme einer Online-Mission eingeladen werden. Leider ist die Kommunikation stark eingeschränkt und ihr spielt nur während dieser Mission zusammen. Es ist nicht möglich, zusammen mit anderen durch die Welt von Mira zu flitzen. Lediglich ihre Avatare werden - wie zuvor erwähnt - in der eigenen Spielwelt abgebildet. Sollten sie sich indes im gleichen Gebiet wie ihr aufhalten, bekommt ihr einen Divisionsbonus, abhängig von der Divisionswahl des Mitspielers.

Das Vieh hat gerade mal 10 Millionen Lebensbalken...

 

Achievements

Wem das alles noch nicht reicht, für den hat Monolith Soft noch ein kleines Erfolge-System eingebaut. Den Namen "Trophäen" kennt man in diesem Zusammenhang wohl eher von Sonys Konsolen, aber das ist eigentlich nicht so wichtig.
Trophäen erhält man für alles mögliche im Verlauf des Spiels. Für das Abschließen eines Kapitelabschnittes, das Erfüllen von Missionen, das Treffen von Personen, das Sammeln von Items, für's Aufleveln, Besiegen von Monstern, absolut alles. Im Menüreiter "Listen" kann man sich alle bisher erlangten Trophäen ansehen. Sie sind mit einem kleinen roten Haken versehen. Bisher nicht freigeschaltete Trophäen werden als ??? dargestellt. Sollte jedoch ein Truppmitglied während eurer Sitzung eine solche Trophäe freischalten, werden die Voraussetzungen dafür in eurer Liste angezeigt.
Insgesamt gibt es über 700 Trophäen. 100%-Jäger dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. Viel Glück und Petri Heil!

Sonnencreme dabei?

Bewertung

9.5
Gesamt
8.0
Mehrspieler

Fantastisch


Kurzfazit

„Xenoblade Chronicles X hat alles was man braucht, um sich bis zum Frühling in den eigenen vier Wänden einzuschließen. Ein wunderschöner Hammer-Titel und absolute Pflicht für Fans von Xenoblade Chronicles.“

Tim Schuch

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