Test: Splatoon (Wii U)


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Mit Splatoon greift Nintendo ein für sich neues und interessantes Spielprinzip auf. Wir haben uns mächtig mit Farbe eingesaut – ob sich das gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Splatoon ist ein Third-Person-Shooter, bei dem es nicht darum geht die meisten Gegner zu töten – viel mehr ist es das Ziel, so viel Tinte des eigenen Teams auf dem Boden zu verteilen. Anstatt mit Bleikugeln wird hier wild mit Farbe umhergeballert was das Zeug hält. Wem das noch zu wenig ist: als Inkling kann man sich in einen Tintenfisch verwandeln und so durch seine Farbe auf dem Boden oder an den Wänden tauchen. Damit bewegt man sich wesentlich schneller fort und die Gegner können einen nur schwer erkennen.

Vom Plaza in Inkopolis aus durch einen Gulli und ab in die Unterwelt! Die Octarianer haben den Riesenwels entführt, den es jetzt zurückzuholen gilt. Als Agent Nr. 3 müsst ihr zahlreiche Level durchkreuzen und Elektrowelse retten. Sobald ihr alle Elektrowelse gefunden und gerettet habt, könnt ihr euch den Endboss des Areals vorknöpfen. Der ganze Modus ist im Mario-Stil gehalten, man kann sich erst dem Endboss stellen, sobald man alle Level gemeistert hat. Danach wird ein neues Areal freigeschaltet, wo das ganze von vorne beginnt. Die Endbosse müssen dabei immer drei Mal mit Farbe voll gespritzt werden. Insgesamt gibt es 27 Level, welche vom Schwierigkeitsgrad relativ einfach gehalten werden. Um den Heldenmodus zu beenden und alle Schriftrollen einzusammeln, braucht man ungefähr fünf Stunden, wer allerdings die amiibo-Figuren zu Splatoon auf das Gamepad legt, erhält pro Figur weitere 20 Level. Nichtsdestotrotz merkt man, dass auf diesem Modus nicht das Hauptaugenmerk liegt. Es ist eher wie ein großes Tutorial, um für den Online-Modus gewappnet zu sein.

Screenshot: Splatoon

Heldenmodus beendet – zurück nach Inkopolis! Auf dem Plaza gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Zeit totzuschlagen: man geht in den Bouillabasar und deckt sich mit neuen Klamotten, Schuhen, Mützen und vor allem Waffen ein. Die verschiedenen Klamotten bringen auch verschiedene Vorteile mit sich. So erhöht manch Kleidungsstück die Verteidigung oder die Schnelligkeit. Arty, der Vertreiber der Waffen in seinem Laden „Kalmarsenal“, kann ein ausreichend großes Sortiment an Waffen anbieten. Dafür solltet ihr auch genügend Zeit einplanen, da man mit jeder Waffe im Test-Level Probeballern kann. Dort testet ihr nicht nur eure Hauptwaffe, sondern auch die Sekundär- und Spezialwaffe, die aus der Auswahl der Hauptwaffe resultiert – heißt: ihr sucht euch eine Hauptwaffe aus und habt dann bereits festgelegte Sekundär- und Spezialwaffen. Bei den Sekundärwaffen handelt es sich um verschiedene Bomben oder einen Punkt auf der Karte festzulegen, an den ihr zurückkehren möchtet, sobald ihr gestorben seid. Die Spezialwaffen sind nur einsetzbar, wenn sich die Anzeige oben rechts gefüllt hat, passiert, sobald ihr genügend Farbe auf der Map verteilt habt. Die Waffen besitzen verschiedene Fähigkeiten, so gibt es unter anderem eine Art Bazooka, die eure Gegner umhaut und eine große Sauerei macht – zu eurem Vorteil natürlich.

Neben dem Bouillabasar gibt es noch das Duell-Dojo, der für den lokalen Multiplayer-Modus steht. In diesem kann man sich mit einem weiteren Spieler duellieren. Das Ziel ist dabei nicht das Spielfeld mit der eigenen Farbe vollzusauen, sondern Ballons zu zerschießen, die an verschiedenen Positionen platziert werden – wer nach Ablauf der Zeit mehr Ballons oder 30 Stück abgeballert hat, gewinnt das Spiel. Splatoon ist vielleicht ein Multiplayer-Spiel, aber bestimmt kein lokales. Hier hat man zu viele Möglichkeiten außer Acht gelassen … ein einziger Spiel-Modus ist einfach zu wenig.

Screenshot: Splatoon

Auf dem Plaza der Okto-Distrikt etwas versteckt, ist der Turm für's Online-Spielen nicht zu übersehen. Das Spiel fängt praktisch mit dem Online-Modus an, denn bevor man irgendetwas tun kann, begrüßen uns Aioli und Limone und berichten über die aktuellen Geschehnisse in Inkopolis. Unter anderem verkünden die beiden die aktuell online spielbaren Karten für den Rang-Kampf und den Standard-Kampf, die alle vier Stunden in Echtzeit durchgemischt werden. Zum Zeitpunkt dieses Tests gab es fünf zur Verfügung stehende Stages, die aber nach und nach mit Updates erweitert werden.

Steigen wir in den Standard-Kampf ein, hier geht es bei einem 4-gegen-4 Match in drei Minuten darum, möglichst viel Farbe auf der Karte zu verteilen, wie bereits in den Anfangszeilen erklärt. Am Ende der Runde gibt eine fette Katze den Sieger der Runde bekannt. Nach jeder Runde werden die Spieler durchgemischt, wodurch es meist immer spannend bleibt.

Im Rang-Kampf, der erst ab Level 10 verfügbar ist, muss man im Modus „Herrschaft“ in der Mitte der Map versuchen, ein bestimmtes Areal in seiner Farbe zu halten – ist das geschafft, läuft ein Timer ab, ist dieser Timer abgelaufen … ihr könnt es euch schon denken … habt ihr gewonnen. Bei den Rang-Kämpfen startet man bei Rang C- und kann sich dann bis A+ hocharbeiten. Einziger negativer Aspekt des Online-Modus ist das Fehlen eines Voice-Chats, der in jedem Shooter, der im Team gespielt wird, Vorteile mit sich bringt. Zumindest mit Freunden würde das den Spielspaß nochmal erhöhen.

Als kleines Gimmick um die Wartezeit, bis sich acht Spieler gefunden haben, zu überbrücken, gibt es das Spiel „Squid Jump“ auf dem Gamepad, bei dem es darum geht, als Tintenfisch über verschiedene Plattformen ans Ziel zu gelangen. Eine nette kleine Spielerei bei der man tatsächlich zwischenzeitlich vergisst, wie lange man auf seine Kontrahenten und Mitspieler wartet.

Screenshot: Splatoon

In Splatoon steuert man seinen Charakter ausschließlich mit dem Gamepad, dabei kann man sich aussuchen, ob man von der Bewegungssteuerung Gebrauch machen möchte – nach kurzer Einarbeitungszeit läuft diese auch wirklich sehr flüssig – oder den rechten Stick zur Umsicht nutzen möchte. Wenn man Lust hat, kann die Steuerung auch in der Empfindlichkeit angepasst werden. Schade ist, dass man nicht auf die Variante Wiimote plus Nunchuk zurückgreifen kann, die Steuerungsvariante ist doch gerade für Shooter prädestiniert. Auch im Duell-Dojo kann der zweite Spieler ausschließlich mit dem Classic Controller spielen.

Bei der Grafik kann man sich nicht beklagen, diese ist kunterbunt und bewegt sich auf gutem Wii U-Niveau. Der Soundtrack im Heldenmodus ist klasse, im Online-Modus ist er fetzig, beginnt nach einiger Zeit aber zu nerven.

Fazit

Nintendo hat mit Splatoon eine neue Marke geschaffen, die im Online-Modus das Potenzial eines Mario Karts hat, sich dafür aber noch im lokalen Multiplayer-Modus enorm steigern muss. Durch bereits angekündigte Updates wird der Wiederspielwert auch gut erhalten bleiben, denn die fünf Stages zu Beginn sind doch etwas mager. Insgesamt ist es aber ein klasse Spiel, bei dem sich der Kauf definitiv lohnt.

Bewertung

7.5
Gesamt
8.5
Mehrspieler

Gut


Kurzfazit

„Bunter Shooter mit viel Potenzial.“

Thomas Klassen

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