Test: Chasing Aurora (Wii U)


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Mit dem Launch-Titel Chasing Aurora für den Nintendo eShop möchte das Entwicklerteam Broken Rules das asymmetische Gameplay der Wii U in den Mittelpunkt rücken. Passend dazu gibt es noch den Traum vom Fliegen obendrauf. Wir haben für euch in unserem Test herausgefunden, was davon genau zu halten ist.

Mit And yet it Moves! konnten die in Wien ansässigen Indie-Entwickler von Broken Rules erst auf dem PC, später auch in Nintendos WiiWare-Service überzeugen. Ihr zweites Projekt ist Chasing Aurora, welches passend zum Launch der Nintendo Wii U im eShop als Download zur Verfügung stand. Als Spieler schlüpft ihr in Chasing Aurora in die Rolle eines von fünf verschiedenen Vögeln. Ihr merkt dem Spiel dabei schnell an, dass es offenbar in erster Linie rund um den Multiplayer-Modus konzipiert wurde. Hier gibt es insgesamt drei verschiedene Spielmodi, in denen ihr mit insgesamt fünf Spielern antreten könnt. Der erste Spieler schnappt sich dabei das GamePad, die anderen Mitspieler greifen zur Wiimote, der Kombination aus Wiimote und Nunchuk oder dem Classic Controller Pro. Der Wii U Pro Controller wird bisher nicht unterstützt, wobei dies durch ein Update noch nachgereicht werden könnte.

Chasing Aurora

Drei Spielmodi stehen euch in Chasing Aurora für den Spielspaß mit euren Freunden zur Verfügung. In "Hide & Seek" muss der Spieler auf dem GamePad einen Edelstein beschützen, den er mit seinem Vogel durch die Luft trägt. Durch Hindernisse aus der Natur kann er diesen verlieren, gleichzeitig wird er von seinen Mitspielern gejagt. Die anderen Spieler nutzen dabei den TV-Bildschirm und können nicht sehen, wo sich der gejagte Vogel befindet. Ein optimales Beispiel für das asymmetrische Gameplay, welches dank dem Wii U GamePad möglich ist. Der Spielmodus "Freeze Tag" kehrt dieses Spielprinzip quasi um, indem der Spieler mit dem GamePad zum Jäger wird und seine Mitspieler bei einer Berührung zu Eis erstarren lässt. Schafft er dies im vorgegebenen Zeitlimit, hat er gewonnen. Da die vereisten Vögel sofort aus der aktuellen Runde ausscheiden, kann dieser Spielmodus teils sehr schnell vorbei sein. "Chase" letztlich erinnert ein wenig an "Capture the Flag" aus einem Shooter, da ihr euch hier einen Edelstein schnappen und möglichst lange behalten müsst. Die Kamera hat dabei immer den Spieler mit dem Edelstein im Blickfeld, der so seine Verfolger abschütteln muss. Geraten diese aus dem Bildschirm, bekommen sie noch einen Hinweis und eine letzte Chance wieder aufzuholen, bevor sie eines ihrer jeweils drei Leben verlieren.

Mit mehreren Spielern kann man somit durchaus seinen Spaß mit Chasing Aurora haben, wenngleich der Titel das Rad nicht neu erfindet. Der aufkommende Spielspaß liegt auch an der einwandfreien Steuerung, denn selten hat Fliegen mehr Spaß gemacht und ging flüssiger von der Hand. Mit dem Analogstick wird euer Vogel durch die Lüfte bewegt, was absolut flüssig und fantastisch funktioniert. Hinzu kommt, dass ihr per Tastendruck mit den Flügeln schlagen dürft. Hier hilft euch aber wildes Geflatter nicht weiter, sondern ihr müsst jeden Flügelschlag zu Ende bringen lassen, um so optimal und mit einem kleinen Geschwindigkeitsschub durch die Luft zu gleiten. Windströme solltet ihr dabei stets ausnutzen, um den Flow aufrecht zu erhalten. Ihr könnt allerdings auch per Tastendruck steil nach unten abtauchen. So simpel sich das anhört, so schnell ist das Gameplay erlernt und erweist sich als absolut präzise und gelungen. Dennoch lässt es Freiraum für einige Feinheiten, mit denen ihr die Navigation des eigenen Vogels noch perfektionieren könnt.

Widmen wir uns noch kurz dem Einspieler-Modus, denn nicht immer sind vier Freunde aufzutreiben, die mit einem Chasing Aurora spielen. Deshalb ist es immer gut, wenn man sich zur Not auch alleine mit einem Spiel beschäftigen kann. Hier wirkt Chasing Aurora leider recht unfertig und bietet nur einen Bruchteil dessen, was der Mehrspieler-Modus bietet. Alleine tritt man in den so genannten Challenges an, von denen es 20 Stück an der Zahl gibt. Chasing Aurora wirkt dabei wie eine Mischung aus Rennspiel und dem Sega Saturn-Klassiker Nights into Dreams, denn ihr fliegt in den Challenges unter Zeitdruck durch vorgegebene Tore. Spezielle gelbe Tore geben euch dabei jeweils eine Sekunde Zeit auf euer Konto und erhöhen den Punkte-Multiplikator. Nach dem 20. Tor gibt es einen ordentlichen Bonus aufs Zeitkonto. Sobald die Zeit abgelaufen ist, werden eure Punkte gezählt und ihr bekommt eine Bewertung. Maximal drei Sterne sind hierbei möglich. Sind alle Kurse geschafft, motiviert euch im Prinzip nur noch die Jagd nach dem eigenen Punkterekord.

Chasing Aurora

Die Challenges bieten euch dabei stets anspruchsvoller werdende Rundkurse, die es zu fliegen gilt. Da sich am Gameplay selbst allerdings nichts ändert, kommt hier die Abwechslung schnell zu kurz. Da helfen auch die unterschiedlichen Locations nur wenig, in denen ihr auch von der Umgebung wie Wasserfällen, Blitzen und ähnlichem an den perfekten Runden gestört werdet. Hier wäre sicher deutlich mehr drin gewesen und es entsteh der Eindruck, als wäre der Einzelspieler-Modus wirklich eher Mittel zum Zweck, um Chasing Aurora auch Spielern ohne großen Freundeskreis schmackhaft zu machen.

Wenig zu meckern gibt es dagegen aus technischer Sicht. Chasing Aurora weist einen sehr eigenwilligen Artstyle auf, der durch seine Schlichtheit gefällt. Alles wirkt wie aus simplen, einfarbigen Polygonen zusammengefügt, was aber sehr liebevoll gemacht ist. Dazu gehört auch, dass die Bäume kleine Polygonblätter verlieren, wenn ihr durch sie hindurch fliegt. Ein wenig erinnert das Spiel in dieser Hinsicht an die Pixeljunk-Spiele. Der Sound dagegen kann nicht ganz mithalten und gehört eher in die unauffälligere Kategorie.

Fazit

Chasing Aurora ist gerade zum Start der Wii U ein Titel, der das asymmetrische Gameplay mit mehreren Spielern wundervoll präsentiert. Mit mehr Abwechslung und noch mehr neuen Ideen hätte Broken Rules hier durchaus das Potenzial zu einem absoluten Hit gehabt, denn die Steuerung funktioniert einwandfrei und der schlichte Artstyle lässt das Spiel optisch auffällig wirken. Schade nur, dass vor allem Einzelspieler lediglich durch erhaltene Sterne und Highscores motiviert werden. Wem das nicht als Anreiz genügt, sollte sich den Kauf von Chasing Aurora gut überlegen, zumal der Preis mit 11,99 € für den gebotenen Inhalt etwas hoch erscheint. Mit vier Freunden an der Seite schwebt ihr jedoch ein paar amüsante Runden durch die Luft.

Bewertung

6.0
Gesamt
7.0
Mehrspieler

Ganz gut


Kurzfazit

„Beschert euch Chasing Aurora mit mehreren Spielern einige spaßige Stunden, verliert es alleine trotz fantastischer Steuerung und besonderem Artstyle schnell seinen Reiz.“

Alexander Geisler

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