Test: Affordable Space Adventures (Wii U)


  • Test

Ein bezahlbares Spiel, bei dem wir zu Abenteuern ins Weltall aufbrechen – so viel suggeriert der Titel. Aber so ganz stimmt das nicht. Vielmehr ist „Affordable Space Adventures“ (ASA) der Slogan von uExplore, einer Firma, die Erkundungstripps auf ferne Planeten organisiert. Das Spiel an sich ist zwar tatsächlich „bezahlbar“, aber für ein Download-Game beileibe nicht billig – wir sagen euch, ob sich ein Kauf trotzdem lohnt!

Das Game beginnt mit einem Werbespott für uExplore. Es soll auf einen fernen Planeten gehen, den uExplore Spectaculon getauft hat. In friedlicher und malerischer Kulisse sollen wir diese Welt erforschen. Unsere „Small Craft“ wird hierbei in einem Container mit weiteren Raumschiffen zum 23 Lichtjahre entfernten Spectaculon verfrachtet. Am Zielort angekommen, haben wir 72 Stunden Zeit, zu forschen was das Zeug hält, bevor wir wieder zurück zu Terra gebracht werden.

Friedlich? Hmmm … hätte mir mein Weltraumabenteuer etwas aufregender vorgestellt. uExplore wirbt gar mit hundertprozentiger Unfallfreiheit seit 1995. Etwas verdächtig, aber OK, der Rest passt schon. Also Reise gebucht, und los geht’s.

Screenshot: Affordable Space Adventures

Glücklicher Zufall

Es kommt, wie es kommen muss: der Transport stürzt ab. Alle anderen Raumschiffe sind zerstört, nur unseres, gesteuert mittels Game Pad, kann wieder zum Laufen gebracht werden.

Die einzelnen Systeme des Schiffs werden nach und nach wieder einsatzfähig gemacht. Den Anfang macht der Scanner, mit dem wir mittels rechtem Stick die Umgebung beleuchten können. Den Antrieb kontrollieren wir mit dem linken Stick, wobei das „Small Craft“ immer in die Richtung fliegt, in der wir den Stick bewegen.

Nach und nach werden weitere Systeme repariert, deren Wirkungsgrad wir mit dem Game Pad justieren. Mehr Kraft auf die Schubsysteme, und so weiter – wie auch zum sich langsam entfaltenden Plot soll an dieser Stelle nicht gespoilert werden. Nur so viel: es geht im Spielverlauf mehr um den klugen Einsatz der Schiffsysteme als um geschickte Stickakrobatik (aber ganz ohne läuft es freilich nicht).

Anstelle eines Tutorials

Tatsächlich hält uns ASA nicht für blöd. Bei anderen Games werden wir immer wieder ans Patschehändchen genommen, und neue Spielkonzepte werden minutiös vorgekaut. Nicht so ASA: alle Erklärungen passen in die Welt, und sind so kurz und knapp wie allgemein gehalten; wie wir die jeweils neu hinzu gekommenen Systeme zur Lösung von Problemen einsetzen, ist von Anfang an uns überlassen. Zur Lösung der Probleme, mit denen wir konfrontiert werden, sind mehr und mehr Schiffsysteme in immer neuen Kombinationen nötig. Eine große Hilfe erhalten wir hierbei nicht, und das ist auch gut so.

Screenshot: Affordable Space Adventures

Atembare Atmosphäre

Die Grafik ist stilsicher, das Sounddesign fast meisterlich, und es strotzt vor Details. Die etwas lang geratenen Ladebildschirme werden durch die Benutzeranleitung des „Small Craft“ aufgelockert – so erhalten wir beispielsweise den Hinweis, den Aschenbecher zu schließen, denn wenn wir allzu wilde Manöver fliegen, könnten sich sonst die Kippen im Cockpit verteilen. Danke für den Tipp!
Alles in allem präsentiert sich ASA atomsphärisch dicht. Keine üble Leistung für ein Knobelspiel!

Alleine ist man keine Crew

ASAs große Schwäche ist der Multiplayer-Modus, und zwar so, dass man sich wundert, wieso er überhaupt eingebaut wurde. Auf dem Papier klingt es gut: bis zu drei Gamer teilen sich die Kontrolle über das Raumschiff, wobei einer die Systeme managt, einer fliegt und einer den Scanner bedient (die letzte Rolle fällt im Spiel zu zweit weg, und in der Tat ist es die drögste Position in dieser Crew).
Nicht, dass das Spiel schlecht wäre, wenn die Aufgaben verteilt werden – nur funktioniert ASA am besten alleine, der Multiplayer-Modus wirkt, gute Idee zum Trotz, gezwungen. Mit der richtigen Crew kann es jedoch funktionieren … vielleicht wäre es einen Versuch wert, das Game von Anfang an mit zwei Freunden zu erkunden.

Fazit

Mit Affordable Space Adventures ist den Machern ein fast perfekter Download-Titel für die Wii U gelungen. Kaum ein Game nutzt das (überambitionierte und unterrepräsentierte) Game Pad so klug wie ASA, und folglich wäre eine Umsetzung für andere Systeme nur unter Abstrichen machbar – so lob' ich mir Exklusivtitel!

Bewertung

8.0
Gesamt
7.0
Mehrspieler

Sehr gut


Kurzfazit

„Atmosphärische Rätselei mit guter Nutzung des Game Pads.“

Stefan Pietraszak

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