Test: Super Bomberman R (Switch)


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Im Launch Line-Up der Nintendo Switch tummelt sich neben Link noch ein weiterer Held, der bereits etliche Jahre auf dem Buckel hat: Bomberman. Mit Super Bomberman R gewährt Konami dem Bomben legenden Kopffüßler ein Comeback in der aktuellen Konsolengeneration. Wir haben den Titel für euch einem ausführlichen Test unterzogen.

Wer kennt ihn nicht, den guten alten Bomberman? Hudson schickte ihn einst ins Rennen, um die Spieler in erster Linie in Multiplayer-Partien über Stunden hinweg zu unterhalten. Egal ob unsterbliche Klassiker wie Bomberman 64 oder die ersten Mehrspieler-Orgien mit bis zu zehn Spielern auf dem Sega Saturn, der kleine Knirps war auf jeder Konsolen-Party ein Garant für spaßige Gefechte. Nach dem Aus von Hudson schickt sich nun Konami an, mit dem zusammen mit HexaDrive entwickelte Game eure Gunst zu gewinnen. Dass Super Bomberman R dabei als exklusiver Titel für die Nintendo Switch passend zu deren Launch in die Läden steht, sind dabei schon einmal gute Voraussetzungen.

Doch widmen wir uns nun dem Spiel selbst. Wer solo unterwegs ist, darf sich zuerst einmal im Storymodus versuchen. Der böse Buggle Bomber hat das Sternensystem unter seine Kontrolle gebracht und Bomberman und seine Bomber Bros. müssen die gesamte Galaxie retten. In mehr oder weniger amüsanten, aber stets etwas überdrehten und skurrilen Comic-Sequenzen wird euch dabei die Geschichte erzählt, die euch von einem Planeten zum nächsten führt. In jeweils acht Runden werden euch dabei verschiedene Aufgaben gestellt, bis ihr einem Boss gegenübersteht. Mal müsst ihr in den labyrinthartig angeordneten Stages alle Gegner besiegen, mal müsst ihr versteckte Schlüssel unter den sprengbaren Blöcken finden, mal gerettete Zivilisten zum Ausgang geleiten. Zwischendurch wollen Schalter betätigt werden, um Plattformen zu heben oder zu senken und so den Weg zum Ziel freizugeben. Zu euren Gegnern gehören dabei seltsame Kürbisse, springende Mechanik-Frösche oder sich drehende Kreisel-Bienen. 


Die Rückkehr einer Legende

Wer das Spielprinzip von Bomberman nicht kennt (gibt es da überhaupt jemanden?), dem sei auch das noch kurz verraten: Ihr legt einzelne Bomben, um damit sprengbare Blöcke auf dem Spielfeld zu zerstören. Diese hinterlassen teils nützliche Items, um euch größere Sprengkraft, mehr Bomben gleichzeitig, mehr Geschwindigkeit oder die Fähigkeit geben, platzierte Bomben zu werfen oder zu kicken. Kommt aber den explodierenden Bomben nicht zu nahe, denn ein Treffer der Flammen kostet euch ein Leben - wie auch die Berührung mit einem der Feinde. Wer also unachtsam seine Bomben legt, kann sich auch schon mal selbst in den verwinkelten Ecken des Stufen einsperren und in die Luft jagen. Das gilt es natürlich zu verhindern. Am Ende eines jeden Planeten wartet ein hartnäckiger Endboss auf euch, der teils in mehreren Phasen von euch angegriffen werden will. Mit einem zweiten Spieler vor der heimischen Konsole könnt ihr den Storymodus übrigens auch kooperativ spielen, da sich ein Mitspieler jederzeit ins Spiel einklinken kann. Lasst ihr dennoch je nach gewählten Schwierigkeitsgrad eure maximal neun Leben, dürft ihr euch ein Continue kaufen und weiterspielen. Die Münzen dafür verdient ihr im Spiel und könnt sie auch für Extras wie neue Accessoires (eine Gitarre, ein Pilz, ein Zylinder, etc.) für euren Bombenkopp oder neue Stages im Mehrspielermodus ausgeben. 

Mehrspielermodus? Richtig, hier sind wir beim eigentlichen Herzstück des Spiels angelangt. Denn entweder lokal oder online könnt ihr euch mit bis zu acht Spielern in die Duelle stürzen. Die Auswahl der Optionen halten sich dabei in Grenzen, das Matchmaking an sich funktioniert aber relativ fix. Online könnt ihr zudem neben einzelnen Matches auch in Ranking-Kämpfen einer Liga spielen und euch dort nach vorne arbeiten. Witzig in den Mehrspieler-Partien ist die Tatsache, dass ihr nach eurem Ausscheiden in kleinen Gefährten um den Spielfeldrand fahren und weiter Bomben werfen könnt. So dürft ihr nicht nur Einfluss auf den weiteren Spielverlauf nehmen, sondern könnt vielleicht sogar ähnlich wie bei Völkerball wieder ins Spiel zurückkehren. 

Alles im Griff?

Klingt das jetzt alles nach einem grandiosen Multiplayer-Spaß, den ihr euch unbedingt kaufen solltet? An sich ja, doch wir haben bisher noch kein Wort über die Steuerung verloren. Und man mag es nicht glauben, aber man kann diese in einem so klassischen Mehrspieler-Titel in der Tat richtig verbocken. Als Kenner der ersten Bomberman-Spiele freute ich mich so sehr auf eine aktuelle Umsetzung - und war erschrocken, wie schwammig die Steuerung in Super Bomberman R ausgefallen ist. Erst dachte ich es läge am Analogstick der Switch, dass ich immer wieder zu früh oder zu spät in den gewünschten Gang abgebogen bin. Aber auch mit dem Steuerkreuz des Pro Controllers wurde es nicht besser. Eure Spielfigur reagiert zu spät, zu früh, wackelt hakelig durch die Stages - immer wieder habe ich so ein Leben ums andere verloren und mich wirklich schwarz geärgert. Freundet man sich nach einiger Zeit mit der schwammigen Steuerung an, wird es zwar etwas besser, richtig Spaß kann man trotzdem nicht aufkommen. Nicht zuletzt dadurch, weil man es von den früheren Titeln einfach deutlich besser kennt. Konami hat hier zum Glück bereits reagiert und prüft die Angelegenheit. Ob hier mittels eines Patches die Steuerung optimiert wird, bleibt abzuwarten, wäre aber sehr wünschenswert. 

Die ungewohnte isometrische 3D-Perspektive erfordert ebenfalls etwas Eingewöhnungszeit. Auch hier kann es vorkommen, dass man aufgrund der Perspektive nicht richtig erkennt, auf welcher Ebene man sich gerade befindet. Ansonsten ist die Optik recht nett, haut einen aber nicht vom Hocker. Immerhin bringen die mitunter riesigen Endgegner hier etwas Abwechslung ins Spiel. Beim Sound haben vor allem die Komponisten ganze Arbeit geleistet, indem sie gut ins Ohr gehende schmissige Nummern komponiert haben. Die englische Synchronisation in den Comic-Szenen ist etwas überdreht und daher eher Geschmackssache. Dennoch macht der Sound des Spiels einen guten Eindruck. 

Fazit

Es hätte so schön werden können - ein exklusives Bomberman für die Switch, die perfekte Mehrspieler-Offenbarung! Warum nur hat man seitens Konami die Steuerung so verhunzt? Da kann weder der gelungene Sound, noch der Koop-Storymodus und auch der Online-Modus wirklich viel retten. Ein an sich gelungenes Spiel mit viel Potenzial wird leider deutlich durch die schwammige Steuerung getrübt, die gerade bei diesem Spiel aber entscheidend ist. So dürfen Fans zwar dennoch zugreifen, sollten sich aber auf eine gewisse Eingewöhnungszeit einstellen und sich damit anfreunden, auch ein paar Frustmomente aufgrund der hakeligen Steuerung verkraften zu müssen. Schade, aber hier wäre mehr drin gewesen.

Bewertung

6.5
Gesamt
7.5
Mehrspieler

Ganz gut


Kurzfazit

„Neuauflage eines Klassikers mit Steuerungsproblemen.“

Markus Schnittka

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