Test: Schlag den Star - Das Spiel (Switch)


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Woran denkt ihr zuerst, wenn ihr an Nintendos Wii denkt? Bewegungssteuerung? Wiimotes? Zerstörte Fernseher? Nein, natürlich Party-Spiele und Minispiel-Sammlungen! Die hohe Flut an diesen Titeln war ein sicheres Zeichen für den Erfolg der Konsole. Was es also zu bedeuten hat, dass mit Schlag den Star - Das Spiel eine exklusive Version für die Nintendo Switch erscheint? Wir verraten es in unserem Test zum Spiel.

Dass sich die Nintendo Switch seit ihrem Release im März weltweit über den Erwartungen verkauft, hat nicht nur Nintendo überrascht. Nachdem der Konzern mit der Produktion nicht hinterher kommt, springen nach und nach auch immer mehr Entwickler auf den Zug mit auf und kündigen beinahe täglich neue Titel für Nintendos aktuelle Konsole an. Kein Wunder, denn noch ist die Auswahl an Games nicht sonderlich riesig und die kauffreudige Kundschaft lässt bisher immer wieder Erfolgsmeldungen in Sachen Verkaufszahlen aus den Reihen der Entwickler verlauten. Auch die Entwickler Lost The Game Studios aus Hamburg möchten dabei ein Stück vom Kuchen abbekommen und bringen über den Publisher bitComposer Interactive den Titel Schlag den Star - Das Spiel für die Switch auf den Markt.

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Das Grundkonzept ist dabei durch die Reihe Schlag den Raab - Das Spiel bereits von der Wii bekannt. Da sich Stefan Raab mittlerweile aus dem TV verabschiedet hat, wurde das Konzept der Show zwischenzeitlich umgekrempelt. In Schlag den Star - Das Spiel könnt ihr aber immer noch in 15 Disziplinen antreten um letztlich hoffentlich als Sieger mit den meisten Punkten aus dem Studio zu gehen. Moderiert wird das Ganze nach wie vor von Elton, der seinem virtuellen Alter Ego auch seine Stimme geliehen hat. Im aktuellen Switch-Ableger der Serie könnt ihr neben einem vollen Event mit 15 Disziplinen auch nur eine halbe Show spielen, wenn ihr nicht so viel Zeit investieren wollt. Im Best of Three ist eine kurze Runde drin und wer die Minispiele lieber einzeln anwählt, kann das natürlich auch machen.

Zuerst gestaltet ihr euch dabei einen Avatar oder nehmt einen der vorgegebenen Charaktere. Die Gestaltungsmöglichkeiten halten sich aber stark in Grenzen, dürft ihr doch nur zwischen fertigen Köpfen wählen und diese nicht individuell gestalten. Hier hat selbst der Mii-Maker der Wii mehr Optionen geboten, wenngleich ihr in Schlag den Star - Das Spiel immerhin mit Taucherflossen an den Füßen antreten dürft. Ihr wählt, ob ihr alleine oder im Team spielen wollt - mit bis zu vier Personen darf hier geraten und gedaddelt werden - und schon geht es los. Die Disziplinen sind dabei zum Teil aus dem bekannten TV-Vorbild übernommen, teils aber auch neu. Wer hin und wieder die Sendung auf ProSieben verfolgt hat, wird sicher schnell die Klassiker wie "Blamieren oder Kassieren" oder "Wo liegt was?" erkennen. Die Balance zwischen Wissensduellen und Geschicklichkeitsspielen ist dabei recht gut getroffen. Teils sind vor allem bei den Fragen schon ein paar harte Nüsse dabei, die sicher nicht jeder auf Anhieb richtig beantworten kann.

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Bisher klingt das doch recht gut, oder? Richtig. Aber nur, weil ihr Schlag den Star - Das Spiel noch nicht selbst gespielt hat. Fangen wir bei den Animationen frisch aus der Hölle an oder widmen wir uns lieber gleich dem drögen Sound? Zumindest in Sachen Technik wirkt es so, als hätte man die Wii-Ableger einfach mit hochauflösenden Texturen versehen, sonst aber nichts am Spiel optimiert. Die abgehackten Animationen sind nicht gerade ein Augenschmaus, obwohl die Charaktere an sich durch ihren sehr eigenwilligen Stil durchaus einen gewissen Charme besitzen. Das Publikum sitzt stoisch auf seinen Rängen, applaudiert wie eine Horde Lemminge mit exakt denselben Animationen und fristet vor einer tristen, schwarzen Kulisse das Dasein. Die Synchronisation klingt oft abgehackt, gerade wenn die über 700 Namen sehr ungewöhnlich betont gesprochen werden. Das wirkt künstlich, macht aber in Kombination mit den sich scheinbar per Zufall bewegenden Lippen das Kraut auch nicht mehr fett.

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Zumindest bei der Steuerung kann Schlag den Star - Das Spiel im technischen Bereich noch punkten. Zwar gibt es auch hier Ausfälle, wie die verzögerte Steuerung von "Auto ziehen", aber meist steuern sich die Spiele ganz gut. Vor allem der Einsatz der Joy Con-Controller sorgt hier für kleine Highlights, da diese recht gut eingebaut wurden. Mal zielt ihr mit eurem Bogen per Bewegungssteuerung auf die Zielscheibe, mal dürft ihr per Pointer die gesuchten Punkte auf der Weltkarte anvisieren. Am meisten Spaß macht Schlag den Star - Das Spiel dabei erwartungsgemäß mit mehreren Spielern. Nach dem Motto "Geteiltes Leid ist halbes Leid" stört ihr euch hier weniger an der unterdurchschnittlichen Technik, alleine wird euch aber schnell langweilig werden. Ein aktuelles Problem beim Wechsel vom TV- in den Handheld-Modus soll mit einem Day One-Patch laut Entwickler übrigens noch behoben werden.

Fazit

Schlag den Star - Das Spiel ist ein erstes Beispiel für den Erfolg der Switch: Sie zieht leider auch eher durchschnittliche Titel an, von denen es auch auf der Wii bereits unzählige Beispiele gab. Dabei ist durchaus Potenzial vorhanden und einige der Minispiele machen durchaus Spaß. Sofern ihr Fans der TV-Show seid, könnt ihr dem Spiel sicher auch die eine oder andere unterhaltsame Partie abgewinnen. Technisch leistet sich Schlag den Star - Das Spiel aber leider unnötig viele Schnitzer, die es wie ein billig hingeklatschtes Produkt wirken lassen. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen, weshalb wir den Kauf nur absoluten Fans empfehlen.

Bewertung

5.0
Gesamt
6.5
Mehrspieler

Geht so


Kurzfazit

„Lieblos wirkendes Spiel nach dem TV-Vorbild mit deutlichen technischen Schwächen“

Markus Schnittka

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