Test: Human Resource Machine (Switch)


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Neben World of Goo und Little Inferno hat es mit Human Resource Machine auch der dritte Titel der Indie-Entwickler Tomorrow Corporation auf die Nintendo Switch geschafft. Wir haben für euch unsere grauen Zellen angestrengt und verraten euch in unserem Test, was das Puzzlespiel wirklich taugt und für wen sich der Kauf lohnt.

 

 

Die Spiele der Tomorrow Corporation sind mittlerweile nicht nur bekannt für ihren eigenen Look, sondern auch für das stets eher ausgefallene Spielkonzept. Nachdem ihr in World of Goo klebrige Bälle ans Ziel gebracht und in Little Inferno eifrig Dinge im Kamin verbrannt habt, werden euch in Human Resource Machine jetzt spielend Programmierkenntnisse beigebracht. Im Grunde genommen habt ihr es dabei mit einem Puzzlespiel zu tun, wobei ihr die an euch gestellten Aufgaben lösen müsst. Verpackt ist das Ganze in Form von Büroarbeit, die es zu erledigen gilt. Ihr schlüpft also in die Rolle eines neuen Angestellten in einem großen Betrieb, der von seinem Vorgesetzten diverse Aufgaben zugeteilt bekommt.

Ich Chef, Du nix?

Ihr startet dabei in eurem Büro mit anfangs recht simplen Aufgaben. So habt ihr auf der linken Seite des Bildschirms die sogenannte Inbox, die wie eine Art Posteingang zu sehen ist. Rechts befindet sich die Outbox mit einer Lagerfläche in der Mitte. Euch stehen diverse Befehle zur Verfügung, die ihr auf einer Liste in einer Kette aneinander reiht und so eine Befehlsabfolge kreiert. Natürlich sollte diese so angeordnet werden, dass der Wunsch eures Chefs damit erfüllt wird. Seid ihr der Meinung, dass eure Befehlskette zum Erfolg führt, könnt ihr die Aktionen starten und euren Angestellten dabei beobachten, wie er diese ausführt. Ganz simpel ausgedrückt kann das heißen, dass ihr einen Gegenstand aus der Inbox nehmt und in die Outbox tragt. Dafür benötigt ihr die beiden entsprechenden Befehle. Wer einmal dieses simple Grundprinzip verstanden hat, wird schnell mit weiteren Befehlen im fortschreitenden Spiel konfrontiert werden. Denn natürlich befinden sich die Objekte nicht immer in der Reihenfolge in der Inbox, wie sie später auch in die Outbox gelagert werden sollen. Da ihr aber natürlich immer nur den obersten Gegenstand nehmen könnt, müsst ihr diesen auf der zur Verfügung stehenden Lagerfläche parken und die Objekte umsortieren.

Human Resource Machine - Nullenvernichter

Wer dabei schnell eine gewisse Routine erkennt, muss nicht endlose Ketten an Befehlen verwenden, sondern kann bald mit dem Befehl "Jump" die einzelnen Vorgänge wiederholen lassen. Das wird vor allem dann wichtig, wenn ihr die optionalen Ziele einer jeden Stufe erfüllen wollt, wo es das Ziel in einer bestimmten Zeit und mit einer maximalen Anzahl von Befehlen zu erreichen gilt. Schnell werdet ihr merken, dass die anfangs vielleicht noch logischen Befehle komplexer werden. Da kann es natürlich passieren, dass eine Befehlskette nicht wie geplant funktioniert. Das führt nicht nur zu einem ordentlichen Rüffel eures Vorgesetzten, sondern auch dazu, dass ihr die Befehlskette natürlich noch einmal überdenken und bearbeiten müsst. Mit der Zeit werden euch einige durchaus harte Nüsse gestellt werden, was mitunter auch an den Vorgaben eures Chefs liegt. Denn nicht immer drückt er sich ganz klar aus, dann müsst ihr bei seinen Anweisungen schon rätseln, was genau gemeint ist. Addierte Zahlenwerte? Multiplikationen? Bahnhof? Dennoch ist das Spiel so konzipiert, dass es euch nicht so schnell loslassen wird.

Die Tücken des Büroalltags!

Nach jedem erfolgreich absolvierten Level geht es in dem großen Bürogebäude für euch ein Stockwerk nach oben. Hier sind optionale Abzweigungen mit besonders harten Kopfnüssen ebenfalls eine nette Abwechslung. Komplettisten werden sich hier gerne die grauen Zellen zermartern, während andere schon froh sind, wenn sie die nächste Runde erreichen. Da ihr nicht unter Zeitdruck steht, dürft ihr zumindest in Ruhe grübeln oder die vagen Hinweise eures Vorgesetzten nutzen, um vielleicht doch auf die Lösung zu kommen. Gut 40 Rätsel werden euch gestellt, wobei zwischendurch immer wieder kleine Zwischensequenzen das Spielgeschehen auflockern und euch erzählen, was außerhalb eures Büros gerade passiert, zum Beispiel merkwürdigerweise auch, welchen Einfluss die Invasion von Außerirdischen haben kann.

Human Resource Machine - Aufgabe auf Klembrett

Aus technischer Sicht wird die Konsole sicherlich nicht an ihre Grenzen gebracht, was ein guter Puzzler aber auch nicht leisten muss. Wichtiger sind eine saubere Optik und das kann Human Resource Machine in jedem Fall bieten. Abgerundet wird das vom sehr eigenwilligen Grafikstil des Titels, der typisch für die Entwickler ist und der bereits in den vorherigen Spielen für Begeisterung sorgen konnte. Zusammen mit einem stimmigen Soundtrack und passenden Effekten macht Human Resource Machine einen technisch ordentlichen Eindruck. Die Steuerung mittels Pointer funktioniert auch auf der Switch einwandfrei. Sollte der Pointer neu zentriert werden müssen, klappt das mittels Knopfdruck binnen Sekundenbruchteilen und stört den Spielfluss keineswegs.

Fazit

Wer die früher erschienenen Spiele der Tomorrow Corporation schon gemocht hat, wird sicherlich auch mit Human Resource Machine seine Freude habe. Das Grundkonzept, mit dem spielend die Befehle einer Programmiersprache simuliert werden, habt ihr so noch nicht gesehen und das bringt frischen Wind ins Puzzle-Genre. Die große Faszination eines World of Goo kann es zwar nicht erreichen, dennoch weiß das Spiel zu gefallen. Die anfangs noch recht einfachen Rätsel werden später ziemlich knackig und erfordern viel logisches Denken. Die Umsetzung von der Wii U auf Nintendos neue Hybridkonsole ist ebenfalls technisch einwandfrei geglückt, so dass Puzzle-Fans oder Freunde ungewöhnlicher Spielideen ruhig zugreifen dürfen.

 

 

Bewertung

8.0
Gesamt
-
Mehrspieler

Sehr gut


Kurzfazit

„Unverbrauchtes Spielprinzip im bekannten Stil der Entwickler lädt zum Rätseln ein.“

Markus Schnittka

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