Test: Pokémon Link: Battle! (3DS)


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Die allseits beliebte Pokémon-Reihe hat neben sechs Rollenspielgenerationen auch über 40 Spin-Offs vorzuweisen. Das neueste hört auf den Namen Pokémon Link: Battle. Ob ihr euch die knapp acht Euro für das Puzzle-Spiel schenken könnt oder ob wir hier von einer kleinen eShop-Perle sprechen dürfen verrät euch der folgende Test.

In Pokémon Link: Battle! gibt es im Grunde nur eine Spielmechanik: Das Bekämpfen gegnerischer Pokémon. Dazu nutzt ihr ein rechteckiges, über beide Bildschirme verteiltes, Feld, in dem verschiedene Pokémon von oben herab kommen. Eure Aufgabe ist es nun eine Reihe aus mindestens drei Pokémon zu bilden um einen Angriff auszuführen. Im Vorgänger für den Nintendo DS geschah dies noch mittels Verschieben ganzer Reihen, hier ist man wiederum in der Lage einzelne Pokémon einfach miteinander zu vertauschen. Eine Designentscheidung, die das Spielprinzip leider deutlich entschlackt.

Ganz so einfach ist Pokémon Link: Battle allerdings auch nicht. Löst ihr nämlich mindestens eine Dreier- und eine Viererreihe in einer kurzen Zeitspanne hintereinander auf, kommt ihr in den sogenannten Link-Modus. Hier genügen schon Reihen aus zwei gleichen Kreaturen für den Angriff, was unweigerlich zu einer Vielzahl an Kombos führt. Die Schwierigkeit liegt darin das Feld komplett leer zu räumen um die Kombo aufrechtzuerhalten und die Stärke des Angriffs weiter zu erhöhen. Auf die einzelnen Typen gilt es natürlich auch zu achten, denn das erste Pokémon, mit dem ihr eine Reihe bildet greift für euch an und vertritt damit seinen Typ im Kampf. Ein Feuer-Pokémon mit einem Wasser-Typen zu attackieren ist zum Beispiel sehr viel erfolgversprechender, als mit einem des Typen Blatt. An diesem Punkt wird sich der Kenner fragen: „Und was ist mit Pokémon, die mehrere Typen besitzen?“. Gute Frage. Ihr werdet bei diesem Spiel wahrscheinlich etwas umdenken müssen, denn jedes Pokémon besitzt nur eine einzige Eigenschaft. Ein Arktos ist demnach nur vom Typ Eis, die Flugeigenschaft und damit die Resistenz gegen Bodenattacken, fällt demnach weg. Daran gewöhnt man sich leider nicht so schnell und führt anfangs mehr oder weniger zum zufallsartigen Ausprobieren. „Learning by Doing“ lautet hier die Devise.

Pokémon Link: Battle! (3DS)

Die vorher erläuterten Kämpfe wählt ihr über eine Karte aus. Aufgeteilt ist diese in verschiedene Zonen, in denen man jeweils sechs Kämpfe austragen kann. Die letzten zwei schaltet man nur durch spezielle Aktionen frei, allerdings wird einem nie gesagt was genau man zu erfüllen hat. Das kann, wenn man keine Lust auf googeln hat, durchaus lästig werden. Man könnte annehmen der Schwierigkeitsgrad würde mit jedem absolvierten Gebiet zunehmen. Dies ist leider nur bedingt der Fall. Es kommt dementsprechend viel zu oft vor, dass man einen Kampf ohne Probleme absolviert und der darauffolgende eine echte Herausforderung darstellt.

In besagten Schlachten trifft man hintereinander auf unterschiedliche Pokémon. Oft erscheinen die Pokémon gleicher Art sogar in Horden und attackieren euch von mehreren Seiten. Aufzupassen habt ihr auf zwei Anzeigen: zum einen eure Lebensanzeige, die, wie hätte es anders sein können, zum Spielende führt, wenn sie aufgebraucht ist. Zum anderen spielt eure Barriere eine wichtige Rolle im Gefecht. Diese verschwindet falls sie zu oft beschädigt wird, was den Gegnern wiederum ermöglicht in euer Feld einzudringen. Diese erschweren euch dadurch das Kombinieren der Pokémon, schließlich habt ihr weniger Platz zum Agieren. Euer Schutzschild kann aber auch wieder repariert werden. Löst ihr eine Kette aus Pantimos aus, so regeneriert sich die Barriere wieder, eine Attacke wird allerdings nicht ausgeführt. Auch weitere Pokémon besitzen besondere Fähigkeiten, was das Spiel etwas auflockert und eine Funken Abwechslung in den immer gleichen Ablauf bringt.

Ganz so negativ darf man das ganze allerdings nicht sehen. Schließlich versucht Pokémon Link: Battle nicht mit großer Vielfalt zu begeistern. Vielmehr eignet sich der Titel für die allseits bekannte Runde zwischendurch. Technisch gibt sich das Spiel ebenfalls keine Blöße. Grafisch beeindruckt es mit seinem flachen Papierstil und dem fehlenden 3D-Effekt zwar niemanden, wirkt aber wie aus einem Guss und passt, zusammen mit dem Sound, hervorragend ins Pokémon-Universum.

Pokémon Link: Battle! (3DS)

Das Mehrspielererlebnis erfindet das Spiel ebenfalls nicht neu. Im Gegensatz zum Vorgänger wurde das Download-Spiel gestrichen, jeder Spieler benötigt also seine eigene Version und selbst dann ist nur ein kooperatives Spiel möglich. Ein Online-Modus fehlt ebenso. Dafür wurden Street Pass-Funktionen ergänzt, welche wir allerdings, genauso wie den Mehrspieler-Modus, nicht testen konnten. Man muss allerdings bedenken, dass der DS-Titel ein vollwertiges Spiel war, während Pokémon Link: Battle! „nur“ im eShop zum einstelligen Preis verkauft wird. Demnach sind die ein oder andere Kürzung durchaus verkraftbar.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen: Wer sehr kurzweilig unterhalten werden will und dabei Wert auf das Fangen aller Pokémon (man findet tatsächlich über 700 Taschenmonster in dem eShop-Titel) legt, der wird viel Freude mit dem Spiel haben. Wer allerdings nichts mit Pokémon anfangen kann, wird schnell bemerken, dass der Tiefgang nicht über den eines guten Smartphone-Spiels hinausgeht. Mich konnte der Titel für einige Stunden an den Handheld fesseln, obwohl ich kein großer Fan von Spin-Offs bin. Auch wenn irgendwann die Luft raus war, kann man für den Preis von einem soliden Spiel reden.

Vielen Dank an Nintendo für die Bereitstellung eines Download-Codes von Pokémon Link: Battle!

Bewertung

7.0
Gesamt
-
Mehrspieler

Gelungen


Kurzfazit

„Simples Puzzlespiel im gewohnt charmanten Pokemon-Gewand.“

Amin Kharboutli

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