Test: Animal Crossing: Happy Home Designer (3DS)


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Ein neues Animal Crossing? Klasse! Wie nenne ich meine Stadt? Wer werden meine Bewohner sein? Halt: Diesmal ist alles etwas anders. Ihr habt keine Stadt, die ihr aufbauen und gestalten sollt. In Happy Home Designer geht es zum Großteil nur um das Gestalten von Häusern - und das funktioniert hier so wunderbar, wie in noch keinem anderen Animal Crossing.

Willkommen bei ImmoNook

Bereits in Animal Crossing: New Leaf, dem Hauptableger des Franchise für die Nintendo 3DS-Familie, hat Tom Nook nicht mehr im Supermarkt gearbeitet. Stattdessen hat er sich mit seinem neuen Geschäft ImmoNook komplett der Immobilienbranche zugewendet. Im Spin-Off Happy Home Designer arbeitet ihr genau dort. Als Angestellter bei ImmoNook ist es fortan eure Aufgabe, Häuser nach den Wünschen neu hinzugezogener Einwohner zu gestalten.

Während ihr zu Beginn tatsächlich nur die Innenräume einrichten dürft, wird es im Verlauf des Spiels etwas komplexer. Es dauert nicht lange, bis ihr auch passende Grundstücke auswählen und die Häuser von außen samt Garten gestalten dürft. Dabei ist zu beachten, dass es keine Stadt im klassischen Sinne gibt. Die Grundstücke wählt ihr auf einer Karte auf dem Touchscreen aus. Ihr könnt dann entscheiden, ob das Haus in der Nähe vom Strand stehen soll oder etwa eine eigene Insel die erste Wahl darstellt. Zusätzlich könnt ihr noch die Jahreszeit bestimmen. Ja, richtig gelesen: Die Jahreszeit könnt ihr dieses Mal für jedes Grundstück separat auswählen. Happy Home Designer folgt einer Spieluhr, nicht der echten Zeit. In der Regel entspricht das Gestalten und Einrichten eines Grundstücks einem Spieltag. Abseits der Hausgestaltung habt ihr noch die Möglichkeit, auf der kleinen Meile zu flanieren, auf der sich auch das Büro von ImmoNook befindet. Doch bevor wir uns den Spielinhalten abseits der Hausgestaltung zuwenden, soll ein ausführlicherer Blick auf jenen Hauptspielgegenstand geworfen werden.

Gestalterische Vielfalt ohne viel Abwechslung

Das Einrichten von Häusern war seither Teil des Animal Crossing-Franchise. In New Leaf kam die Möglichkeit hinzu, auch die Fassaden und die Art der Grundstückbegrenzung (ob nun Hecke, Zaun oder Mauer) zu verändern. In Happy Home Designer geht es nun hauptsächlich um diese Dinge. Sobald ihr einen neuen Auftrag erhalten habt (ihr bekommt Aufträge entweder vorgeschrieben, durch das Ansprechen von Passanten auf der Meile oder über das amiibo-Fon), geht es in eine kurze Vorbesprechung im Büro. Dort wählt ihr das passende Grundstück aus und düst dann mit eurem ImmoNook-Mobil zum Einsatzort.

Dort angekommen, geht es auch gleich los. Jeder Auftrag steht unter einem besonderem Thema. Beispiele hierfür sind „Romantisches Zimmer“ oder „Ein Traum in Blau“. Eure Aufgabe besteht nun darin, die Thematik anhand passender Möbelstücke und Hausdesigns umzusetzen. Die Kunden geben dabei immer einige Lieblingsgegenstände ab, die ihr als Kartons entpacken und auf jeden Fall in eure Gestaltung mit einbringen müsst. Die Lieblingsgegenstände geben hierbei wertvolle Tipps, was Farb- und Möbelstil betrifft. Das Einrichten geht indes so einfach wie noch nie von der Hand. Via Touchgesten bestimmt ihr, wo ein Gegenstand im Raum stehen soll und könnt ihn durch antippen drehen. Auch ist es möglich, mehrere Gegenstände gleichzeitig zu verschieben oder bereits ausgewählte Gegenstände zu duplizieren.

Über einen übersichtlichen Katalog wählt ihr die gewünschten Möbelstücke aus. Eine Suchmaske ermöglicht es, Gegenstände via Namen oder Farben zu filtern. Mit jedem Auftrag kommen neue Einrichtungsteile dazu. Die unzähligen Kataloge und Gestaltungsmöglichkeiten gehen sogar weit über die Grenzen herkömmlicher Animal Crossing-Spiele hinaus. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr die Möglichkeit, euch gegen den Einsatz weniger 3DS-Spielmünzen im „Studienbuch der schönen Häuser“ fortzubilden. Ihr könnt dadurch beispielsweise erlernen, die Fenster zu gestalten und Deckenobjekte einzusetzen (oder auch euer eigenes Aussehen im Obergeschoss des Büros auf dem bekannten Friseurstuhl zu verändern). Ein Gestaltungsthema kann somit bis ins letzte Detail ausgereizt werden, indem etwa auch passende Fenster und Vorhänge ausgewählt werden. Natürlich fehlen auch nicht die aus der Reihe bekannten Fossilien, Insekten und Gemälde, die jedoch alle erst durch die Nutzung des Studienbuchs verwendet werden können. Trotz dieser Vielfalt bleibt die Abwechslung auf Dauer aus. Letztlich macht ihr immer das gleiche, wenn auch die Möglichkeiten sehr differenziert sind. Auf lange Sicht kann es dennoch etwas monoton werden.

Ein buntes Paket voller Freude und guter Laune

Doch das Gestalten von Häusern beziehungsweisen Gärten ist nicht das Einzige, das ihr in Happy Home Designer zu erledigen habt. Die vorhin erwähnte Meile, in der sich auch das Büro von ImmoNook befindet, ist zu Beginn des Spiels mehr oder weniger eine Brachlandschaft. Es braucht einige Spieltage, bis erstmals Melinda bei ImmoNook vorbeischaut und euch mit der Gestaltung einer öffentlichen Einrichtung beauftragt. Ihr habt somit auch Einfluss auf das Aussehen und Angebot in eurer Meile. Pflicht ist eine Schule, die auf jeden Fall umgesetzt werden muss. Danach könnt ihr nach und nach zwischen Cafés, Krankenhäuser und weiteren Einrichtungen wählen.

Es gibt auch Spielabschnitte, in denen ihr zur Abwechslung nichts einrichten oder gestalten müsst. So könnt ihr eure öffentlichen Einrichtungen auf der Meile aufsuchen und dort mit den Einwohnern reden. Auch könnt ihr alle Charaktere, denen ihr bereits ein Eigenheim errichtet habt, besuchen (und dann mitunter auch eine Umgestaltung des Hauses vorschlagen). Bei Besuchen ist es dann auch möglich, die angekündigten amiibo-Karten zu verwenden, um weitere Besucher ins Haus einzuladen. Amiibo-Karten können auch am amiibo-Fon verwendet werden, um einen bestimmten Charakter als nächsten Kunden anzuwerben. Zusätzlich gibt es noch eine Onlineanbindung in Form des „Netzwerk der schönen Häuser“. Via Laptop könnt ihr euch in das Netzwerk einloggen und ansehen, wie andere Spieler bestimmte Aufträge umgesetzt haben. Dieser Modus ist besonders gut, um sich inspirieren zu lassen und neue Ansätze zur Gestaltung von Häusern zu erhalten. Etwas verwunderlich ist, dass StreetPass nicht unterstüzt wird. Es hätte sich beispielweise angeboten, ein Musterprojekt via StreetPass auszutauschen.

Sicherlich werdet ihr einen Großteil der Spielzeit mit der Hausgestaltung verbringen. Dass dies so sein wird, sollte aber auf der Hand liegen. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, da das Spiel ohnehin eher für zwischendurch ausgelegt ist. Das Spin-Off ist genau richtig, um für kurze Zeit in die bunte und freundliche Welt von Animal Crossing abzutauchen. Grafik und Musik gleichen denen in New Leaf, alles wirkt wie aus einem Guss und die neuen Musikstücke, die speziell für Happy Home Designer komponiert wurden, fügen sich nahtlos in die audiovisuelle Präsentation ein. Auch sind die Charaktere allesamt so aufgedreht, sonderbar und einzigartig, wie man sie bereits kennt. Es macht einfach Spaß, den Wünschen eines Charakters nachzukommen und am Ende die Bewohner zufrieden in ihren neuen eigenen vier Wänden zu sehen.

Fazit

Animal Crossing: Happy Home Designer ist an sich ein sehr gelungener Ableger der Animal Crossing-Reihe, dem es auf Dauer aber etwas an Abwechslung fehlt. Die multiplen Möglichkeiten, die Häuser und Gärten zu gestalten, dürfen dabei gerne in den nächsten Hauptteil des Franchise integriert werden. Das Gestalten der Häuser war nämlich noch nie so komfortabel und detailliert möglich. Abseits der Raumgestaltung gibt es aber tatsächlich nicht viel zu entdecken. Für einen kreativen Ausflug in die stimmige und friedliche Animal Crossing-Welt ist Happy Home Designer jedoch jederzeit genau richtig. Fans der Reihe können ohnehin bedenkenlos zugreifen und ihren Phantasien freien lauf lassen.

Bewertung

7.5
Gesamt
-
Mehrspieler

Gut


Kurzfazit

„Kreativer und guter Kurztrip in die bunte Welt von Animal Crossing.“

Sebastian Müller

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