Wii U-Countdown – Teil 6: Das Online-System


  • Wii U-Countdown – Teil 6: Das Online-System

Der Launch der Nintendo Wii U rückt immer näher. In unserem Countdown zur neuen Konsole befassen wir uns deswegen an dieser Stelle mit dem Online-System der Wii U. Wir verraten euch, was es genau mit dem Miiverse, der Nintendo Network-ID und dem Wii U Chat auf sich hat.

Mit WiiConnect24 hatte Nintendo vor dem Launch der Wii im Jahr 2006 viel versprochen – „Die Konsole, die niemals schläft“, so hieß es. Automatisch sollten neue Charaktere und Level heruntergeladen sowie Nachrichten mit Freunden ausgetauscht werden können. Das war die Theorie. Mit Freundescodes, einer überschaubaren Anzahl an Onlinespielen sowie DLC, sah die Realität allerdings ganz anders aus. Viele Spieler waren daher skeptisch, als Nintendo zusammen mit der Wii U von einem neuen Onlinesystem sprach. Denn trotz weiterer Detail-Enthüllungen rund um die neue Konsole,  blieb das Online-System lange ein Geheimnis. Zwar präsentierte Nintendo das Miiverse und stellte es als eine Art Kommunikationsmittel zwischen den Spielern vor, doch echte Details gab es kaum.

Das änderte sich erst mit der Nintendo Direct-Ausgabe vom 7. November 2012, als sich Firmenchef Satoru Iwata selbst zu Wort meldete und das Onlinesystem der Wii U genauer erläuterte. Viele Spekulationen und Gerüchte, unter anderem um eine zentrale Nintendo Network-ID anstelle der umständlichen Freundescods, wurden dabei bestätigt und wir wissen nun endlich, wie Nintendo die Wii U online bringen und dort positionieren will.

Das Miiverse

Zentrales Element wird dabei das bereits erwähnte Miiverse sein. Diese Mischung aus sozialem Netzwerk wie Facebook und Nachrichtendienst á la Twitter stellt so etwas wie die Schaltzentrale dar, wenn es um die Kommunikation der User untereinander geht. Auf Grund des komfortablen Hauptspeichers der Konsole, von dem 1 GB alleine für das Betriebssystem der Konsole reserviert ist, ist das Miiverse immer im Hintergrund präsent. So kann es während des Spielens zu jeder Zeit aufgerufen und verwendet werden. Nintendo stellt dabei den Spielern in Aussicht, dass sie beispielsweise Screenshots von kniffligen Stellen im Spiel veröffentlichen und um eine Hilfestellung von anderen Spielern fragen können. Auf diese Art sollen sich die Spieler im Miiverse unter anderem gegenseitig helfen können.

Spoiler und Beleidigungen möchte Nintendo dabei verhindern, indem ein Filter automatisch gewisse Inhalte ausblendet und die Beiträge erst mit leichter Verzögerung online gehen. Hier müssen wir einfach abwarten, wie sich das System in der Praxis präsentiert. Da das Miiverse komplett eigenständig funktioniert und nicht an das Spiel selbst gebunden ist, soll die Integration in jedes Spiel ohne großen Aufwand für die jeweiligen Entwickler möglich sein. Wenn Nintendo es schafft hier eine lebendige Plattform auf die Beine zu stellen, könnte das Miiverse wirklich ein wichtiges Verkaufsargument für die Wii U werden.

Die Nintendo Network-ID

Die anfangs erwähnten Freundescodes sind mit der Wii U ebenfalls Geschichte. An ihre Stelle tritt die Nintendo Network-ID, welche von Electronic Arts in den Nutzungsbedingungen für deren eigenen Onlinedienst Origin bereits enthüllt wurde. Wer mit der Nintendo Wii U online geht, erstellt sich zuerst ein Benutzerkonto. Nintendo sieht dabei vor, dass sich jeder Nutzer der Konsole seinen eigenen Account erstellt. Bis zu 12 Accounts pro Konsole werden dabei unterstützt. Jedem User Account wird ein persönlicher Mii zugeordnet, so dass sich jeder Spieler kinderleicht mit seinem eigenen Konto bei der Benutzung der Kosole anmelden kann. Der eigene Account speichert dabei die persönlichen Spieleinstellungen für jeden gespielten Titel genauso wie die eigenen Spielstände.

Einige Spiele unterstützen dabei eine Teilung der Speicherdaten unter allen Usern der Konsole. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn bestimmte Zusatzinhalte eines Spiels erst nach dem einmaligen Durchspielen freigeschaltet werden. Diese würden dann auch allen anderen Benutzern der Konsole zur Verfügung stehen, selbst wenn diese das Spiel nicht beendet haben. Im eigenen User Account werden darüberhinaus die Bookmarks des Internetbrowsers sowie die Historie aller gespielten Titel gespeichert. Künftig wählen die Spieler nach dem Einschalten der Konsole also zuerst ihren eigenen User Account in Form ihres Miis aus, damit sie auf ihre persönlichen Daten beim Spielen zugreifen können.

Die Nintendo Network-ID ist auch dann wichtig, wenn es um die Benutzung von weiteren Services wie dem Nintendo eShop, dem Miiverse oder der Video Chat Funktion geht. Folgende Daten müssen einmalig eingegeben werden, um erstmals eine Nintendo Network-ID zu registrieren:

  • Passwort
  • Geburtsdatum
  • Geschlecht
  • Wohnort
  • Email-Adresse

Damit wird sicher gestellt, dass zum Beispiel gekaufte digitale Inhalte aus dem eShop allen Usern einer Konsole gleichermaßen zur Verfügung stehen und genutzt werden können. Auch hinzugefügte Freunde werden über ihre einmalige Nintendo Network-ID identifiziert. Nintendo plant zudem mit weiteren Network Services zusammenzuarbeiten, die ebenfalls die Nintendo Network-ID zur Identifikation der Konsole nutzen. Streamingplattformen wie Netflix in den USA oder auch Lovefilm in Deutschland sind hierbei denkbar. Da Nintendo auch eine entsprechende eShop-Anwendung für den PC und das Smartphone plant, wird dort ebenfalls die Nintendo Network-ID zum Einsatz kommen.

Wii U Chat

Neben diesen Features bietet die Wii U auch eine Video Chat Funktion. Während dabei auf den Bildschirm des GamePads das Bild des Gegenübers gestreamt wird, ist auf dem TV-Bildschirm neben diesem Bild auch noch das eigene Bild in einem separaten kleinen Fenster zu sehen. Beide Parteien können dabei jeweils auf ihrem Touchscreen etwas schreiben, was der jeweilige Gesprächspartner auf seinem TV-Bildschirm zu sehen bekommt. Der Wii U Chat kann bei Bedarf auch nur mit dem GamePad genutzt werden und ist mit jedem per Nintendo Network-ID registrierten Freund möglich. Wenn man gerade spielt und erhält eine Wii U Chat-Anfrage, leuchtet der Home-Button des GamePads blau auf. So kann man selbst entscheiden, ob man das Spiel pausiert und den Wii U Chat starten will.

Nintendo hat sich offenbar viele Gedanken darüber gemacht, welche Funktionen die Wii U online bieten soll und wie diese eingebunden werden. Da an vielen Details offenbar bis zum Schluss gearbeitet wurde, ist anfangs ein erstes Update der Konsole möglich, um Dinge wie den Browser oder den eShop herunterladen zu können. Wie gerade andere Entwickler das Onlinesystem annehmen, werden die nächsten Monate zeigen. Die Nintendo Network-ID anstelle der Freundescodes ist allerdings ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Der bereits auf dem Nintendo 3DS wesentlich verbesserte eShop lässt auf Gutes hoffen. Der Wii U Chat sieht ebenfalls nach einer sehr unkomplizierten Art und Weise der Kommunikation aus, zu der außer dem Wii U GamePad keine weitere Peripherie gehört. Und das Miiverse hat in der Tat viel Potenzial. Freuen wir uns also darauf, all das ab dem 30. November 2012 selbst ausprobieren zu dürfen!

Artikelreihe: Wii U-Countdown


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