Nintendo Switch: Spielkiste im eSports-Fieber


  • Nintendo Switch: Spielkiste im eSports-Fieber

Ihr Launch erfolgt zwar erst im März 2017, doch bereits im Januar 2017 wurde Nintendo Switch in Tokio der Weltöffentlichkeit offiziell vorgestellt. Bis dahin erschöpften sich alle Berichte über die revolutionäre Konsole in Vermutungen, mussten sich Nintendo-Fans gezwungenermaßen mit dem begnügen, was die wenigen veröffentlichten Details bis dato an Schlussfolgerungen zuließen. Am Einstieg in den E-Sport scheint nichtsdestotrotz kein Zweifel zu bestehen.

Der Name ist Programm: Hybrid-Konsole bricht zu neuen Ufern auf

Nintendo Switch eignet sich sowohl für den stationären Betrieb als auch für den mobilen Einsatz. Mit wenigen Handgriffen verwandelt sich die Spielstation ins Handheld. Es genügt, die Controller-Elemente, die sogenannten Joy-Cons, links und rechts ans Tablet anzudocken und das Tablet samt Joy-Cons der Basis-Station zu entnehmen. Lediglich zuhause ruht das Tablet ohne Controller in der Basis-Station, auch Switch-Station genannt, die an den Fernseher angeschlossen ist. Die Joy-Con-Halterung vereint die beiden Controllerelemente zum klassischen Gamepad, mit dem von der Couch aus am Fernsehbildschirm gespielt wird. Anstelle dieses Gamepads kann auch der Switch Pro Controller verwendet werden.

Unterwegs gleicht die Situation dem stationären Betrieb, wenn das Tablet nicht als Handheld fungiert, sondern als Bildschirm aufgestellt wird. Es ist dabei möglich, dass die vom Tablet getrennten Joy-Cons von zwei Spielern als separate Gamepads genutzt werden. Mehrere Nintendo-Switch-Konsolen erlauben gar Multiplayer-Spiele mit etlichen Teilnehmern.

 

Das große Rätselraten um die technischen Details: Hat der Tegra-Chip genug Power?

Wie mittlerweile offiziell bestätigt, wird ein angepasster Tegra-Prozessor von Nvidia das Herz der Konsole bilden. Die Grafikeinheit des Tegra-Chips bedient sich der Maxwell-Technik, die bei PC-Grafikkarten gang und gäbe ist. Zwar ist ein Tegra X1 für Nvidias Shield Android TV gut genug, nachdem Nvidia aber weit leistungsfähigere Tegra-Chips in der Pipeline hat, ist klar, dass Nintendo einmal mehr nicht auf die neueste und schnellste Technologie setzt. Technisch reicht Nintendo Switch mithin nicht an PS4 und Xbox One heran.

Auch über die tatsächliche Konfiguration des Tegra X1 ist noch wenig bekannt. Fest steht bloß, dass mit zwei Betriebsmodi gearbeitet wird. Im Mobilmodus wird Nintendo Switch mit wesentlich weniger Rechenpower aufwarten als in der Dockingstation am TV-Bildschirm. Es heißt, dass die Konsole im stationären Betrieb 2,5-mal schneller arbeite als unterwegs. Das ist ganz im Sinne Nintendos. Immerhin senkt eine Reduktion der Prozessorleistung bei Handheldnutzung Stromverbrauch und Wärmeentwicklung.

 

Ohne Games geht gar nichts: eSports-Markt lukrativ, aber schwierig

Am Ende des hinlänglich bekannten Verkaufstrailers laufen zwei Teams nach Vorbereitungen im Vorfeld in eine Arena ein und rüsten sich zum Wettkampf auf der Bühne. Ein Indiz dafür, dass der Einstieg Nintendos in den eSports-Markt geplant ist.

Der Markt boomt. Gamer, aber auch Nichtgamer sind dem Reiz des virtuellen Sportkampfs längst erlegen. Nicht erst seit gestern bieten virtuelle Sportveranstaltungen die Möglichkeit, getreu dem realen Vorbild Online-Wetten bei Anbietern wie bet365 zu platzieren. Mit der Electronic Sports League, kurz ESL genannt, hat Nintendo aber ohnehin bereits die ersten Turniere ausgerichtet.

Zur Stunde ist das Nintendo-Spiel mit dem größten Potenzial der Farb-Shooter Splatoon. Fielen die Turniere mit dem Multiplayer-Spiel bisher bescheiden aus, machte die Präsentation auf der gamescom 2016 deutlich, dass Nintendo im E-Sport Größeres vorhat. Mit Nintendo Switch steht dieses Vorhaben jedenfalls unter einem günstigen Stern. Immerhin erlaubt die Konsole den Spielern, ihr Spiel den persönlichen Bedürfnissen anzupassen. An Einfallsreichtum gebricht es E-Sportlern bekanntlich nicht. Mithin steht zu vermuten, dass findige Köpfe allerhand Wege finden, den Gebrauch der getrennten Joy-Cons zu optimieren. Interessant wird vor allem sein, zu beobachten, wie Teams aus den technischen Möglichkeiten Kapital schlagen.

Auch wenn Spiele wie Mario Kart und Super Smash Bros. als Partyspiele verschrien sind, hat Nintendo durchaus das Zeug, Core Gamer als E-Sportler zu gewinnen. Dazu bedarf es lediglich, bei Spielen wie CS:GO oder Dota 2 Anleihen zu machen und mehr Gewicht auf die Schlüsselelemente des E-Sports zu legen.


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