Zelda und das Open World-Genre


  • Zelda und das Open World-Genre

In wenigen Wochen erscheint Hyrule Warriors, doch danach ist wieder einmal warten auf das neue Action-Adventure der Zelda-Reihe angesagt. Bereits im Ankündigungstrailer wurde berichtet, dass man im Vergleich zu den Vorgängern mehr Freiheiten genießen wird. Hierbei kommt einem natürlich sofort das Open World-Genre in den Sinn. Welche Chancen aber vor allem auch Gefahren solch ein Richtungswechsel mit sich bringen könnte, will ich euch in diesem Artikel näher bringen.

Ich bin kein großer Freund des Open World-Genres. GTA 4 habe ich nach wenigen Stunden wieder weggelegt, den Nachfolger bis heute nicht angefangen und selbst in Red Dead Redemption konnte ich mich noch nicht bis zum Ende durchkämpfen. Und das obwohl besagte Spiele des Entwicklerstudios Rockstar Games zu den bekanntesten und besten ihres Genres gehören. Doch warum reizen mich Sandbox-Spiele so wenig? Wenn ich das weiß kann ich auch sagen, was in einem neuen Zelda-Teil auf jeden Fall vermieden werden sollte, damit selbst ein Erkundungslegastheniker wie ich Spaß daran haben kann.

Zu aller erst nervt mich die Missionsvielfalt. Bestes Beispiel stellt hierfür GTA 4 dar. Kaum hat man zwei Stunden gespielt kommen alle 5 Minuten Anrufe mit einer neuen Mission oder irgendwelchem anderen Inhalt bis man schließlich nicht mehr weiß, was man sich vor 5 Minuten eigentlich vorgenommen hat. Man wird regelreicht erschlagen von all den Möglichkeiten, was in meinem Falle zum sofortigen Rückzug führte. Die schiere Masse wirkt sich zudem häufig negativ aufs Missionsdesign aus. Statt qualitativ hochwertigen Aufgaben wird man im schlimmsten Fall hundertmal mit dem Schema „Fahre zu x, suche y und flüchte vor z“ konfrontiert. Ein bisschen wie Gewichte Heben nur, dass man am Ende keine Muskeln aufgebaut hat…im Gegenteil.

Der Western-Epos Red Dead Redemption konnte weltweit herausragende Wertungen erhalten

Das Western-Open World Red Dead Redemption sahnte weltweit Traumwertungen ab.

All die Nebenmissionen kann man ja überspringen, würden jetzt einige schlaue Füchse als Gegenargument anbringen. Da haben sie auch grundsätzlich nicht Unrecht, aber das Überspringen führt bei mir zu einem stetigen Gefühl etwas zu verpassen. Also begibt man sich zwangshalber auf die eine oder andere Erkundungstour. Nach einer dieser, meist für die Geschichte irrelevanten, Missionen sich wieder emotional auf die Geschichte einzulassen, ist allerdings nur schwer möglich. Bei einem relativ linearen Spiel sind die Entwickler in der Lage den Spieler emotional zu führen und ihn zu einer bestimmten Zeit in eine bestimmte Stimmungslage zu versetzen. In Open-World-Ablegern baut sich dank der Vielzahl an Inhalten nur schwer ein vergleichbarer Spannungsbogen auf. Die Zelda-Teile waren bis jetzt zwar nicht gerade für ihre komplexe Geschichte bekannt, aus emotionaler Sicht bietet aber jeder den ein oder anderen denkwürdigen Moment.

Die größte  „Angst" habe ich allerdings vor dem Feature aus dem 3DS-Ableger „A link between worlds“, das einem erlaubte die Dungeons in beliebiger Reihenfolge zu absolvieren. Wenn die Entwickler unter diesen Bedingungen eine nachvollziehbare Geschichte erzählen können, habe ich höchsten Respekt vor Ihnen.

In A Link Between Worlds durfte man selbst entscheiden, in welcher Reihenfolge man die Dungeons absolviert

A link between worlds bot mehrere Neuerungen. Das Laufen entlang einer Wand gehörte zu den besseren, im Gegensatz zu der freien Dungeonwahl.

Mein Chemielehrer gab uns stets die Binsenweisheit „Viel hilft viel“ mit auf den Weg. Doch ähnlich wie im Unterricht, bei dem nach diesem Grundsatz mein gesamtes Glas nach einer Reaktion überschüttet wurde, könnte auch ein neuer Zelda-Ableger seine Identität und Einzigartigkeit verlieren. Damit will ich aber nicht sagen, dass Open-World-Elemente grundsätzlich schlecht sind. Wenn die Entwickler gekonnt mit dem Bieten von Möglichkeiten umgehen und abwechslungsreiche Nebenmissionen, die den Hintergrund der eigentlichen Geschichte genauer beleuchten und auch spielmechanisch nicht nach Schema F funktionieren, zur Verfügung stellen, so könnte uns nächstes Jahr ein erneuter Hit auf der WiiU erwarten.  


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Tags:Zelda, WiiU, Red Dead Redemption, GTA4, GTA5

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